21 | Füreinander

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Guten Morgen :) dieses Kapitel möchte ich gern @JasminUhi widmen. Danke für die ganzen Votes ❤️ ich wünsche euch viel Spaß. Genießt die Ruhe so lang ihr könnt :p
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Ganze zwei Tage redeten wir nicht mehr miteinander. Ich hatte inzwischen nachgedacht. Mira hatte Recht. Ich hatte schon die ganze Drogengeschichte vor ihr verheimlicht und ich wollte keine Geheimnisse vor ihr haben. Ich wollte, dass unsere Beziehung eine Zukunft hatte. Schon ganze zweieinhalb Jahre waren es inzwischen! Also hatte ich entschieden. Ich würde mit ihr reden und ihr alles erzählen. Ich wusste, dass Mira durchdrehen würde vor Sorge um mich. Doch es war der einzig richtige Weg.

Wir trafen uns vor ihrer Tanzstunde vor dem Jugendzentrum. Sie hatte vorher Schule und eine kurze Schicht im Fitnessstudio, aber um fünf Uhr am Nachmittag stand ich schließlich auf dem kleinen Parkplatz und wartete auf sie. Sie hatte darauf bestanden, selbst herzukommen. Ich hatte es für besser gehalten, nicht zu diskutieren.

Ich stand mit in die Hosentaschen geschobenen Händen an mein Auto gelehnt und wartete auf sie. Währenddessen tippte ich auf meinem privaten Handy herum. Da ich schon länger auch ein Handy fürs Business besaß, lief ich immer mit zwei Handys durch die Gegend. Immer mal wieder schaute ich auf und sah mich mach Mira um.

„Tut mir leid, der Bus hatte Verspätung.", sagte sie, als sie den Parkplatz erreichte. Sie trug eine dicke Winterjacke, die ich viel zu kurz fand, dazu eine enge Röhrenjeans und irgendwelche Stiefel. Über ihrer Schulter hing eine große Sporttasche. „Macht nichts.", sagte ich und schaute ihr prüfend in die Augen. Ich wusste nicht, ob ich sie jetzt einfach so küssen sollte; nach unserem Streit. Doch Mira reckte sich zu mir nach oben und drückte ihre Lippen auf meine. Es fühlte sich gut an, sie zu küssen.

„Geht's dir gut?", fragte ich und sah in ihre Augen. Mira lächelte leicht. „Ja.", sagte sie, „Ist alles etwas stressig momentan." „Was?", fragte ich interessiert und zog meine Zigaretten aus der Hosentasche. „Schule, Lernen, zwei Jobs, Tanzunterricht, jetzt hab ich ja auch noch mit Fitnesstraining angefangen..." Ich zündete die Zigarette an. „Hmm.", machte ich und blies den Rauch aus. Einen Augenblick schaute sie mich an, als würde sie mich analysieren. „Dir geht's ganz schön beschissen, oder?", stellte sie fest. Sie kannte mich wirklich gut.

„Adidas und Nike haben das mit den Klamotten rausbekommen und irgendwelche Testkäufer geschickt. Sie wollen von mir fünfhunderttausend Euro.", ließ ich schließlich unverblümt die Bombe platzen. Miras Augen weiteten sich entsetzt. "Was?!", keuchte sie fassungslos. "Ja, ich weiß nicht, die ficken mich richtig.", sagte ich verzweifelt. Mira sah mich einfach nur an, sagte jedoch nichts. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm sie mich einfach in den Arm. Unser beschissener Streit war sofort vergessen.

Eine noch nicht gekannte Verzweiflung stieg in mir hoch und ich rang um Fassung. „Schatz, wir schaffen das zusammen.", sagte sie leise und streichelte meinen Rücken. Ich hielt sie einfach nur fest und schloss meine Augen. Ich war froh, dass Mira da war.

„Schatz, so was musst du mir doch sagen.", sagte sie leise und strich mit ihren Fingern durch meine Haare nach hinten, als sie sich von mir löste. „Hmm.", machte ich. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Sie drückte meine Hände und schenkte mir ein Lächeln. „Ich liebe dich.", sagte sie mit fester Stimme und küsste mich. „Ich dich auch."

Kurz glitt Miras Blick an mir vorbei. Ein Mädchen mit niedlichen dunklen Locken, etwa zwölf Jahre alt, erregte ihre Aufmerksamkeit. Das Mädchen verließ gerade das Jugendzentrum. Sie kniff ihre Augen etwas zusammen und legte den Kopf schief. „Carlita!", rief sie das Mädchen, doch Carlita senkte ihren Blick. Mira biss sich auf die Unterlippe. „Was ist?", fragte ich, doch Mira schüttelte nur den Kopf. „Ich bin sofort wieder da.", sagte sie und lief dann zu dem Mädchen hinüber. „Carlita, warte mal..."

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt