My ryde or die chick || Kollegah FF

30 | Mira

Kleine Überraschung. Mira is back. Viel Spaß. :) dieses Kapitel widme ich CelineCosta. Danke an alle für eure Reads, Votes und Kommentare.
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„Mira...", flüsterte ich leise, doch sie drehte sich nicht zu mir um. Ich hatte sie gespürt! Erst jetzt peilte ich es! Sie konnte noch nicht lang in dieser Apartmentanlage sein, denn ich hatte dieses seltsame Gefühl erst seit gestern.

Noch immer drehte sie sich nicht um, aber ich wusste, dass sie es war. Normalerweise hätte ich mich selbst für diesen Gedanken für geisteskrank erklärt, aber ich wusste es einfach! Ich hatte Mira schon immer gespürt. Ich wusste einfach, wie sich das anfühlte.

Seit unserer Trennung damals hatte ich Mira nicht mehr gesehen. Ich hatte es ihr nicht verzeihen können, dass sie damals nicht mit mir nach Düsseldorf gegangen war. Für mich war es der größte Verrat an unserer Liebe. Mira hatte mich so unendlich enttäuscht und mir mein Herz damit gebrochen. Mir war es nicht darum gegangen, dass sie nach ihrem Abitur auch hätte nachkommen können - mir war es ums Prinzip gegangen; ich hatte einfach alles für sie getan und sie hatte sie das erste Mal auch um etwas gebeten. Sie hatte meine Liebe verraten!

Nach Mira hatte ich nie wieder eine Frau geliebt. Ich hatte nicht einmal ansatzweise Gefühle entwickelt. Sie waren mir einfach egal gewesen. Ich hatte mich an keine Frau mehr emotional gebunden und es auch nicht vermisst. Ich hatte auch nie wieder irgendetwas für eine Frau getan, eine Frau ansatzweise unterstützt und mich nie wieder so engagiert. All das war mit mir gestorben, als ich Mira damals verlassen hatte.

Ich schob all diese negativen Gedanken bei Seite und versuchte zu verstehen, was hier agerade passierte. Wie verrückt war es, dass ich sie nach all der Zeit ausgerechnet hier wieder traf - an der Küste der wunderschönen Riviera in Kroatien statt in irgendeiner verschissenen Stadt in Deutschland?

In diesem Moment schossen mir tausend Varianten durch den Kopf, wie unser erstes Wiedersehen verlaufen würde. Doch wollte ich das überhaupt - Mira wiedersehen? War ich bereit dazu, obwohl bereits so viel Zeit vergangen war?

Noch während ich darüber nachdachte, drehte Mira sich plötzlich um. Sie sah geradewegs zu mir hinauf. Ich konnte ihre blauen Augen bis zu mir funkeln sehen. In der Sekunde, in der sich unsere Blicke trafen, war es vorbei. Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt, mein Herz schlug so krass, dass ich dachte es würde zerspringen und meine Finger begannen wieder zu schwitzen.

Mira stand einfach nur da und schaute mich an. Sie war so schön wie damals! Sie hatte sich kaum verändert. Ich mich hingegen schon. Doch Mira erkannte mich trotzdem, denn in ihren Augen spiegelte sich Überraschung, während sie sich ihre Hände vor den Mund schlug.

Einen Moment lang sagten wir kein Wort und schauten uns einfach nur an. „Hi...", brach ich dann schließlich das unsichtbare Eis und versuchte ein Lächeln. „Hi...", sagte Mira doch der Wind verschluckte ihre Worte. Zögernd stand ich auf und kletterte von meinem gemütlichen Felsvorsprung in die Ungewissheit.

„Ich... äh... Hi.", sagte Mira nochmals, als ich sie schließlich erreichte. Sofort fesselten ihre blauen Augen meinen Blick. Ich wusste überhaupt nicht, was ich sagen sollte. Alles, was mir einfiel, wirkte so schrecklich behindert und die Antwort kannte ich auch schon.

Was machst du hier? - Urlaub???
Machst du auch Urlaub? - Nein, ich bin nur falsch abgebogen.
Lange nicht gesehen! - Stimmt.

Also entstand eine peinliche Stille. Sie schmunzelte. „Was?", fragte ich und legte den Kopf schief. „Schön, dich zu sehen.", sagte sie aufrichtig. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich ihre Freude teilte.