89 | Heiße Nächte mit bitterem Nachgeschmack

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In dieser Nacht schliefen wir keine Sekunde. Wir waren viel zu sehr damit beschäftigt, miteinander zu schlafen. Irgendwann hatte ich aufgehört zu zählen, wie oft wir es miteinander getrieben hatten. Als wir irgendwann schließlich erschöpft nebeneinander lagen, griff Mira nach meiner Hand.

„Lass uns aufstehen.", sagte sie, „Die Sonne geht gleich auf." Ich lächelte. „Baby, wir haben noch keine Sekunde geschlafen." Sie grinste und strich über meine Brust. „Komm schon, du schläfst sonst manchmal auch nicht viel mehr nach deinen Auftritten. Und die Gelegenheit, uns am Strand den Sonnenaufgang anzuschauen, haben wir schließlich nicht immer." Sie hatte wirklich gute Argumente. Also lächelte ich und richtete mich langsam auf. „Okay.", sagte ich dann und ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem wunderschönen Strahlen. Ich fand es sehr dick aufgetragen, deshalb sagte ich es ihr nicht, aber meine Sonne war gerade eben bereits aufgegangen.

Ich schlenderte mit Mira im Arm den Strand entlang. Das leise Rauschen der Wellen beruhigte mich. Ich hatte mir eine Jogginghose und einen dunklen Pullover übergezogen, Mira lief im selben Outfit neben mir her. Irgendwann schließlich, als sich ein rötlicher Streifen am Horizont bildete, blieben wir stehen. Mira machte ein paar Bilder von mir und von uns, dann schließlich vom Sonnenaufgang. Ich war unfassbar müde, aber unendlich entspannt und zufrieden.

Nach dem Sonnenaufgang zog es uns in eines der Hotelrestaurants, in dem wir schließlich ein ausladendes Frühstück genossen, dass ich – nicht zuletzt um Mira zu ärgern – bei Instagram postete. Der Boss beim Boss-Frühstück. Mira verdrehte nur schmunzelnd die Augen, sparte sich aber ihren stichelnden Kommentar. Anschließend zog es uns an einen der beiden Hotelpools – den mit Meerblick. Dort legte Mira sich in den Schatten und schlief, während ich eine kleine Runde im Pool schwimmen ging. Dann legte ich mich schließlich zu ihr und schloss meine Augen. Das leise Rauschen des Meeres drang bis an den Pool. Es beruhigte mich so sehr, dass ich nach dem gestrigen langen Tag, der wunderschönen Nacht und dem angenehmen Vormittag direkt einschlief.

Ein paar Stunden Schlaf später rollte ich bereits wieder mit Mira in unserem Leihwagen durch die Straßen von Madeira. Wir hatten entscheiden, die Insel zu erkunden. Wir machten heute einen Trip nach Funchal. Ich sah vielleicht nicht so aus, aber ab und an fand ich Kultur doch ganz interessant. Wir schauten uns den schönen botanischen Garten an, der gerade zu blühen begonnen hatte. Auch Mira schien die Blumenpracht zu beeindrucken. Anders konnte ich es mir nicht erklären, dass ich gefühlt hundert Fotos von ihr machen musste und sie dann auch noch ein paar andere Touristen fragte, ob sie uns kurz fotografieren könnten. Anschließend schlenderten wir durch die rustikale Altstadt von Funchal, schauten uns eine Markthalle an und fuhren dann mit einer Seilbahn nach Monte, um uns dort eine Kirche anzuschauen. Als Abschluss des Tages besuchten wir dann noch den Risco Wasserfall, an dem wir schließlich noch etwas blieben. Er war zwar etwas kleiner, als ich ihn mir vorgestellt hatte, aber für einen schönen Moment mit Mira und ein paar Erinnerungsfotos reichte es.

Erst am Abend kehrten wir schließlich von unserer kleinen Tour zurück. Mira gähnte herzhaft, als sie aus dem Wagen stieg. Auch ich war inzwischen ziemlich müde, versuchte jedoch, mir das nicht anmerken zu lassen.

Auf unserem Hotelzimmer angekommen, nahmen wir eine kurze Dusche. Dann zogen wir uns zum Abendessen um. Wie auch gestern schon wartete ich auf dem kleinen Balkon auf Mira. Ich postete in der Zwischenzeit mal wieder ein Foto auf Instagram. Sie grinste, als sie schließlich nach draußen trat. Sie trug ein weißes Top und einen blauen Rock, dazu süße Sandaletten, die ich ihr heute im Laufe des Tages gekauft hatte. Ihre Haare waren noch feucht von der Dusche. „Bist du fertig?", fragte sie und musterte mich skeptisch. Ich trug lediglich eine Cargoshorts. Sie blinzelte ein paar Mal, doch sie konnte dieses lüsterne Funkeln in ihren Augen nicht verbergen. Wahrscheinlich strich sie in Gedanken mit ihren Fingern bereits über meine Oberarme und drückte ihren Körper dicht an mich. Ich grinste. „Gib mir doch mal das Tank Top.", bat ich sie und deutete mit einem Kopfnicken auf das Bett in unserem Zimmer. Sie reichte es mir und beobachtete mich dabei, wie ich aufstand. Dann machte sie einen Schritt auf mich zu. Ich schaute auf sie herab, in der einen Hand das Tank Top, in der anderen mein Iphone. Ihr tiefer Blick fesselte mich einen Augenblick. Ihre Lippen öffneten sich leicht, während ihre Finger langsam den Saum der Shorts entlang nach vorn fuhren. Als sie meinen Bauchnabel ereichten, zog ich lautlos die Luft ein. Noch immer sah Mira mir tief in die Augen, während ihre Fingerspitzen am Bund meiner Shorts blieben. Sie reckte sich mir ein kleines Stückchen entgegen und legte ihren Kopf schief. Mein Blick fiel auf ihre noch immer leicht geöffneten Lippen, die leicht im matten Licht glänzten, welches aus unserem Hotelzimmer auf den sonst dunklen Balkon fiel. Dann schaute ich wieder in ihre Augen und verlor mich einen Moment darin, bevor ich schließlich die letzte Distanz zwischen uns überbrückte und ihre Lippen mit meinen verschloss. Augenblicklich fuhren Miras Hände um meinen Hals. Ich ließ das Tank Top achtlos auf den betonierten Balkonboden fallen und schlang meinen nun frei gewordenen rechten Arm um sie, zog sie eng an mich heran und küsste sie hart und fordernd.

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt