10 | Wie vom Erdboden verschluckt

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Danke für eure Votes und Kommentare. Habe irgendwie trotzdem das Gefühl, dass der Junge Boss nicht so gut ankommt. Bin also für Kritik oder Anregungen dankbar. Hättet ihr ihn lieber ein bisschen älter? :p wer weiß, was ich so geplant habe :) heute geht Toni 2.0 erst mal klettern. viel Spaß.

Das Kapitel heute widme ich übrigens @katjapelic.
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In der folgenden Nacht fand ich keine Sekunde Schlaf. Ununterbrochen kreisten meine Gedanken um Mira und darum, was sie jetzt wohl gerade durchmachte. Ich versuchte mich mit Recorden abzulenken, aber die Wände der Wohnung waren nicht besonders dick und mich fuckte es ab, wenn ich meine Tracks leise aufnehmen musste.

Ich versuchte Mira gefühlt jede halbe Stunde anzurufen. Mitten in der Nacht. Ich musste sie einfach hören und wissen, wie es ihr ging. Aber ihr Handy war noch immer ausgeschaltet.

Am nächsten Morgen fuhr ich an ihre Schule. Ich wartete über zwei Stunden, doch Mira tauchte nicht auf. Also fuhr ich zu ihr nach Hause. Das Auto ihrer Eltern stand in der Einfahrt und ich entschied mich dagegen, zu klingeln. Ich wollte Mira nicht unnötig Ärger bereiten. Aber diese Ungewissheit machte mich wahnsinnig! Ich fühlte mich so beschissen!

Ich hörte drei Tage nichts von Mira. Ihr Handy war nach wie vor ausgeschaltet, sie tauchte nicht in der Schule auf und ich fuhr jeden Tag an ihrem Haus vorbei, in der Hoffnung, dass ich sie zufällig sehen und mit ihr reden konnte.

Am vierten Tag hielt ich es nicht mehr aus. Ich wartete bis zum späten Abend, dann schnappte ich mir mein Bike und fuhr zu ihr. Es war bereits dunkel und die Gehwege waren nur noch schwach durch die kleinen Straßenlaternen beleuchtet. Leise schlich ich um ihr Haus und die an das Haus angrenzende Doppelgarage, auf der sich eine große Dachterrasse befand. Ich fühlte mich wie ein Einbrecher. Naja, irgendwie war ich das ja gerade auch!

Als ich unter dem Vorwand hier gewesen war, meine CD abzuholen, war ihr Vater in Miras Zimmer gegangen. Da er die Treppe nach oben gegangen war und es nur ein Stockwerk über dem Erdgeschoss war wusste ich, dass sich Miras Zimmer in der ersten Etage befand.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich schließlich an der Fassade des Hauses hinaufschaute. Ich stand in einer kleinen dunklen Ecke hinter der Doppelgarage versteckt zwischen zwei Büschen. Als ich gestern Mittag hergekommen war, hatte ich das Haus bereits etwas ausgekundschaftet und hatte die Hoffnung, dass ich über die Dachterrasse in Miras Zimmer gelangte.

An der Garage hing ein großes mit Efeu bewachsenes Gitter, über das ich jetzt auf die Garage kletterte. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wann ich jemals eine so krasse Aktion für ein Mädchen gebracht hatte. Nie!

Aber hatte ich eine andere Wahl? Miras Handy war ausgeschaltet, die Tür hatte mir niemand geöffnet und auch in der Schule war Mira nicht gewesen. Ich wusste mir einfach nicht anders zu helfen und meine Sorge um Mira war viel zu groß!

Auf der Dachterrasse hinter einem Busch hockend schielte ich in das Fenster hinein. Der Raum war komplett dunkel und ich erkannte nichts. Ich schlich ein wenig näher heran. Frustriert stellte ich fest, dass es sich um das Schlafzimmer ihrer Eltern handelte, die gerade jetzt das Schlafzimmer betraten. Fuck! Was jetzt?!

Ich presste mich aufrecht fest an die Wand und hoffte, dass sie mich nicht bemerkten. Ich hielt den Atem an, während Miras Eltern sich schlafen legten. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich traute mich nicht, mich zu bewegen. Als schließlich das Licht erlosch, blieb ich noch eine weitere gefühlte Ewigkeit wie angewurzelt stehen und versuchte, ruhig zu atmen und klare Gedanken zu fassen. Wie kam ich jetzt nur an Mira heran?!

So leise ich konnte kletterte ich wieder von der Garage und schlich um das große Haus. Die Bewegungsmelder ließen mich jedes Mal vor Schreck erstarren. Eins war klar - der geborene Einbrecher war ich auf gar keinen Fall!

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt