40 | Nicht abgeneigt

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Guten Morgen :) Danke für eure Reads, Votes und Kommentare. Habt ihr noch Bock auf weitere 40 Kapitel? Oder nervt Mira euch schon?
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Ein sanftes Kribbeln an meiner Schläfe weckte mich langsam aus meinem ruhigen Schlaf. Ich brauchte einen Moment um zu peilen, dass es Miras Fingerspitzen waren, die liebevoll meinen Kopf kraulten. Ich hielt meine Augen geschlossen, um dieses gute Gefühl noch etwas auszukosten.

„Ich weiß genau, dass du wach bist.", sagte Mira leise an meinem Ohr. Ich schmunzelte. „Hör nicht auf.", bat ich sie leise und ließ mich noch ein wenig länger von ihr verwöhnen. Ein leises Vibrieren störte meine morgendliche Ruhe. Ich brummte leise. „Vielleicht solltest du da drangehen.", sagte sie leise, „Frederic hat schon drei Mal angerufen. Ich glaube, es ist wichtig."

Sofort schlug ich die Augen auf und fingerte nach meinem Iphone auf dem Nachttisch. Mira hatte Recht. Bereits drei verpasste Anrufe. „Fuck!", entfuhr es mir, „Wie spät ist es?" „Halb zwölf.", sagte Mira und rückte etwas von mir ab. Ich sah ihr entschuldigend in die Augen, zog sie zu mir und küsste sie, während mein beschissenes Iphone noch immer vor sich hin vibrierte. Dann nahm den Anruf entgegen.

„Ich bin so gut wie da.", sagte ich knapp. „Alter, wo bist du?!", platzte es aus Frederic heraus, „Elf Uhr haben wir gesagt!" Ich schlug die Decke zur Seite. „Ich weiß. Ich hab verpennt. Ich beeil mich." Ich legte auf. Mira musterte mich entschuldigend.

„Tut mir leid, hätte ich dich wecken sollen?", fragte Mira unsicher. „Nein, Baby.", sagte ich, „Alles gut. Mir tut es leid, ich muss nämlich sofort los!" Mira lächelte. „Nicht schlimm, aber einen Kuss kannst du mir noch geben."

Ich lächelte ebenfalls, dann zog ich sie zu mir und drückte meine Lippen sanft auf ihre. Ich genoss einen Augenblick dieses gute Gefühl, dann löste ich mich von ihr und stand auf. „Bleib ruhig noch liegen.", sagte ich, „Schlaf noch ein Bisschen. Mich stört das nicht." Mira lächelte. „Ja?" Ich beugte mich noch mal zu ihr und küsste sie. „Mir wäre am liebsten, du würdest genau so liegenbleiben, bis ich wiederkomme.", murmelte ich an ihren Lippen und Mira lachte.

„Wann kommst du wieder?", fragte sie jetzt, während ich meinen Kleiderschrank aufriss, eine Tasche herauszog und wahllos irgendwelche Klamotten hineinwarf. „In drei Wochen.", sagte ich. „Wow.", sagte sie, „Du bist ja jetzt richtig busy." Ich grinste. „Irgendwie schon. Sind nur wenige Off-Days dabei und die verbringe ich dann immer da, wo wir gerade sind." „Hmm.", machte Mira traurig, „Also sehen wir uns wohl erst, wenn du wieder zurück bist." Ich lächelte und beugte mich zu ihr. „Worauf du dich verlassen kannst, Baby.", versicherte ich ihr grinsend, „Schon was vor am Samstag in drei Wochen?" Mira grinste. „Jetzt schon.", sagte sie leise an meinen Lippen und küsste mich ein letztes Mal, dann riss uns Frederics nächster Anruf auseinander.

Die folgenden drei Wochen hatte ich kaum Zeit, mich bei Mira zu melden. Mein Leben bestand aus Fahrwegen, Soundchecks, Abendessen, Auftritten, After-Party und viel zu wenig Schlaf. Aber ich schaffte es immerhin jede Nacht, ihr vor dem Schlafen eine Sprachnachricht bei WhatsApp zu schicken.

Dass sich zwischen Mira und mir wieder etwas entwickelte, hatte ich bisher niemandem erzählt, nicht mal Alex. Ich vermutete, dass er das sowieso von Carla erfahren würde. Ich wollte, dass Mira und ich uns langsam wieder annähern konnten. Ich hatte irgendwie das Gefühl, die Sache mit Mira für mich behalten zu müssen. Ich war einfach nicht mehr derselbe Typ wie damals. Außerdem wusste ich nicht mal, ob ich mit Mira jetzt wieder eine richtige Beziehung führen würde. Ich genoss einfach die Zeit mit ihr.

Gelangweilt sah ich aus dem Fenster des Nightliners. Es war mitten in der Nacht und wir fuhren von Gießen nach Tuttlingen. Inzwischen waren bereits zwei ganze Wochen verflogen und mir steckten die harten Tage in den Knochen. Doch schlafen konnte ich nicht, ich war viel zu aufgedreht. Also saß ich vorn am großen Frontfenster und sah auf die dunkle Autobahn hinaus. Meine Gedanken kreisten um mein Mädchen und ich schaute auf die Uhr. Sie schlief bestimmt schon. Seufzend scrollte ich durch unseren WhatsApp Verlauf. Ich hatte ihr heute Morgen ein Foto von mir geschickt und sie hatte mir eins von sich zurückgeschickt. Ich schaute es mir noch mal an und seufzte. Sie fehlte mir. Ich konnte es kaum erwarten, sie endlich wieder in die Arme zu schließen!

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt