My ryde or die chick || Kollegah FF

103 | Prinzessinnen-Modus - Bonus Teil 1

Weil es einfach mal über 5000 Wörter geworden sind, teile ich das Bonuskapitel in zwei oder drei Teile auf. Viel Spaß mit dem 1. Teil :)

Mira beobachtete mich dabei, wie ich aus meinem Wagen stieg. Sie stand bereits auf der Beifahrerseite und beobachtete mich amüsiert. Ich seufzte und warf erwartungsvoll einen ungeduldigen Blick ins Wageninnere. Mira schmunzelte, während Paula mich aus ihren braunen Knopfaugen fröhlich anschaute. Ich konnte nicht glauben, dass wir das wirklich getan hatten!

„Na komm...", forderte ich gutmütig. „Nicht mal bei mir wirst du großer, starker Mann so weich!", kommentierte Mira grinsend. Ich warf ihr einen skeptischen Blick über das Autodach zu. „Du wolltest Dich unbedingt um sie kümmern!", protestierte ich und verdrängte, dass Paula sogar einen eigenen Schlafplatz inklusive Kopfkissen hatte.

Seit Paula übergangsweise bei uns wohnte, hatte ich für sie ein kleines Schlafkörbchen mit Prinzessinnen-Decke eingerichtet. Ich wollte mir am Ende nicht nachsagen lassen, ein schlechter Gastgeber zu sein, wenn Alex und Carla ihre Paula am kommenden Wochenende bei uns abholten.

„Du bist ihr wohl immer noch nicht ganz geheuer.", kommentierte Mira noch immer frech grinsend und erntete sich erneut einen skeptischen Seitenblick, bevor ich die kleine Chihuahua-Hündin wieder mit meinem Blick fixierte.

„Der Nutten-Fifi deiner Freundin braucht wie immer ne Extra-Einladung.", sagte ich und warf Mira einen finsteren Blick zu. „Nenn sie nicht so! Du weißt, sie ist sehr sensibel.", ermahnte sie mich. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Seit ihre Freundin Carla diesen Hund in den Haushalt meines Freundes Alex eingeschleppt hatte, machte sie einen auf Hundeflüsterin.

„Außerdem gehört sie Alex genauso.", erinnerte sie mich. Ich stöhnte leise auf, dann beugte ich mich herunter und hob Paula auf meinen Arm. Sie zappelte unerfreut, während ich die Autotür zuwarf und schließlich den Wagen umrundete.

„Lass sie schon runter!", forderte Mira schmunzelnd und folgte mir zur Haustür. Ich warf ihr einen skeptischen Blick zu, als sie schmerzerfüllt das Gesicht verzog.

„Geht's?", fragte ich aufrichtig besorgt. Mira lächelte und berührte sanft meinen Oberarm. Sofort begann meine Haut bei ihrer Berührung angenehm zu kribbeln. „Ich glaub, ich hab mir wirklich riesengroße Blasen gelaufen.", sagte sie jammernd und ließ einen Moment lang ihre toughe Fassade des Vormittags fallen.

Wir hatten das schöne Wetter für einen ausgiebigen Spaziergang mit Paula genutzt. Seit unserer Rückkehr aus Kroatien vor ein paar Wochen hatte sich Miras Vorliebe für gefühlt endlose Spaziergänge nicht geändert. Schon während des langen Spaziergangs durch den Wald hatte Mira die ersten Schmerzen einer scheuernden Stelle verspürt, doch so nach und nach war der Schmerz an ihren Zehen schlimmer geworden.

Natürlich war auch mir als aufmerksamem Verlobten irgendwann aufgefallen, dass sie seltsam gelaufen war. Mira hatte es als Lappalie abgetan. Doch jetzt schmerzten die gelaufenen Blasen mit jedem Schritt. Mein skeptischer Blick fiel auf ihre Sneakers.

„Hast du dir schon wieder neue Schuhe gekauft?", fragte ich. „Nee.", erwiderte sie gereizt und nahm mir ungeduldig den Schlüsselbund aus der Hand, „Die hab ich schon länger. Außerdem: Was heißt hier wieder?"

Mira schloss die Haustür auf und schlüpfte sofort aus ihren Schuhen. Erleichtert atmete sie auf. „Du musst die Socken auch ausziehen, damit die Füße atmen können.", belehrte ich sie, nachdem ich hinter an die Türschwelle trat. Dort ließ ich die noch immer zappelnde Paula schließlich herunter. Mira warf mir einen vernichtenden Blick zu. „Ja doch, Papa.", sagte sie.

„Werd nicht frech, Baby!", raunte ich in ihr Ohr. Meine tiefe, raue Stimme erzeugte eine leichte Gänsehaut auf ihren Armen. Ich schmunzelte in mich hinein. Ich stand so dicht hinter ihr, dass ich ihre Körperwärme spüren konnte, ohne dass ich sie berührte. Meine Hand fuhr an ihrer Taille vorbei und streifte ihren Unterarm, als ich die Haustür erneut aufdrückte. Meine kurze Berührung hinterließ ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut.