My ryde or die chick || Kollegah FF

59 | Tickende Zeitbombe

Einfach, weil ich gute Laune habe, heute ein extra langes Kapitel :) Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Lesen und danke Euch für all Eure Reviews & Votes. Natürlich auch ein Dank an meine stillen Leser :D

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Mira strich sich nervös durch die Haare, als unser Flugzeug ein paar Stunden später in Düsseldorf landete. Seit meiner Enthüllung war sie komplett in sich gekehrt. Auch, wenn sie versuchte, sich ruhig zu geben wusste ich, dass in ihr ein Sturm tobte. Es war einfach viel; erst die zufällige Begegnung mit ihrer Mutter, dann ihre E-Mail und schließlich die kleine Enthüllung unserer Beziehung inklusive persönlicher Informationen über Mira.

Kurz vor dem Abflug hatte mich endlich mein Anwalt zurückgerufen. Er wollte sich schon mal um einige Dinge kümmern, bevor ich mich mit ihm zusammensetzte. Erst einmal musste ich jetzt den Flieger verlassen. Als der Flieger schließlich zum Stehen kam und die Anschnallleuchten ausgingen, sprangen wie immer viele Passagiere ungeduldig von ihren Sitzen auf und rissen ihr Handgepäck aus dem Handgepäckfach – als ob der Flieger in dreißig Sekunden einfach wieder abheben und sie an einen unbekannten Ort fliegen würde, um sie dort zu foltern, wenn sie jetzt nicht schnell genug waren!

Mira kaute nervös auf ihrer Unterlippe, als ich sie jetzt anschaute. Was wohl gerade in ihrem Kopf vorging? Ich hätte es wirklich gern gewusst. „Vielleicht verstehst du jetzt, wieso ich dich unbedingt schützen wollte!", sagte ich und griff nach ihrer Hand. Sie sah mir in die Augen, doch sie sagte nichts. Stattdessen fuhr sie sich wieder mit den Fingerspitzen durch ihre Haare. Es war seltsam, aber ihre Nervosität steckte mich nicht an. Ich versuchte, die Sache realistisch und nüchtern zu betrachten. Sicher wurde der Artikel bereits gelesen und geteilt. Dass die Nachricht jetzt raus war, konnte ich nicht mehr ändern. Ich konnte sie zwar noch immer löschen lassen, aber mit den Konsequenzen mussten wir jetzt umgehen. Trotzdem fuckte mich die Tatsache natürlich ab, weil das einfach nicht so gelaufen war, wie ich es wollte.

Als Mira schließlich aufstehen wollte, hielt ich ihre Hand fest. „Warte noch.", sagte ich, „Wir gehen als letztes raus. Es dauert doch sowieso noch, bis wir unser Gepäck kriegen." Mira nickte. „Ich habe auch keine Lust, länger als nötig da rumzustehen." Sie versuchte zu lächeln, doch ich sah in ihren Augen, wie schwer es ihr fiel.

„Weißt du, wieso Paris so schön war?", fragte sie plötzlich leise. „Warum?", fragte ich und schaute in ihre schönen Augen. „Weil wir uns nicht versteckt haben." Es war das Erste, was sie überhaupt seit meiner Enthüllung zu der Geschichte sagte. Nachdem ich ihr den Artikel gezeigt hatte, hatte sie wortlos damit begonnen, unsere Koffer zu packen. Ich wollte etwas erwidern, überlegte es mir jedoch anders. Nicht hier, nicht jetzt. Eine dunkelhaarige Stewardess im blauen Dress trat an uns heran.

„Sie müssten jetzt den Flieger verlassen.", sagte sie höflich, aber dennoch bestimmt. Erst, als ich mich jetzt umschaute bemerkte ich, dass wir wirklich die letzten Passagiere in diesem Flieger waren.

Ich stand auf und reichte Mira ihre Handtasche aus dem Handgepäckfach, dann verließen wir gemeinsam den Flieger. Wir sprachen nicht miteinander, auch nicht, als wir gemeinsam auf unser Gepäck warteten. Als die Rollbänder sich endlich in Bewegung setzten, war eine gefühlte Ewigkeit vergangen. Ich entdeckte unsere Koffer und holte sie, während Mira mir dabei zusah. Dann machten wir uns auf den Weg zum Ausgang. Zu meiner Erleichterung wartete hier keine weitere unangenehme Überraschung auf uns. Wir konnten unseren Weg zum Taxistand ohne Probleme fortsetzen.

Wir saßen gerade im Taxi, als mein Iphone in meiner Hosentasche vibrierte. Es war Elvir, der inzwischen die private Nummer dieses Hobbyjournalisten für mich klargemacht hatte. Sofort tippte ich sie ein und versuchte den Typen zu erreichen, doch außer einem monotonen Tuten tat sich nichts. Einfach gar nichts. Wer weiß was dort abging, vielleicht arbeiteten sie ja an einem pseudo-interessanten Interview mit Fler.