101 | Wo ist der Ring?

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Haltet den Atem an. Es wird.... Ach, lest selbst!

Ich zog die Tür auf und drehte mich zu Mira um, dann hielt ich ihr die Tür auf und sie schlüpfte als erste durch den Türspalt. Nach unserem heißen Nachmittag in der kleinen Bucht gestern hatten wir am frühen Abend entschieden, in der kleinen Taverne unweit der Villa Essen zu gehen, in der wir bereits mit Pia, Carla und den Jungs gewesen waren. Es war bereits unser zweiter Abend hier. Die Zeit flog einfach und wir konnten es nicht verhindern. Ich wünschte, ich könnte die Zeit anhalten und einfangen, so sehr genoss ich die Zeit mit meinem Mädchen. Heute hatten wir einen kleinen Ausflug gemacht und uns in Omiš herumgetrieben. Wir hatten die uralte Stadt von Omiš, die Kirchen in der Stadt und irgendwelche Festungen besucht, aber ich war überhaupt nicht müde. Im Gegenteil – ich war komplett aufgedreht. Das hatte natürlich auch einen guten Grund, den ich immer wieder zu verdrängen versuchte. Trotzdem gelang mir das nur ansatzweise; ich war einfach zu aufgekratzt.

Nach unserem heutigen kleinen Ausflug hatten wir uns wieder dazu entschieden, in der kleinen Taverne zu essen. Das Essen war einfach ziemlich gut und das Ambiente gefiel uns auch. Also hatten wir kurz geduscht, uns umgezogen und uns wieder einmal auf den Weg hierher gemacht. Da es draußen noch ziemlich angenehm war, waren wir auch heute hierher gelaufen.

Ich folgte Mira ins Innere der kleinen Taverne und ließ meinen Blick zufrieden an ihr hinab gleiten. Sie sah einfach heiß aus. Sie trug ein weißes knielanges Sommerkleid, das ihren süßen Arsch besonders schön zur Geltung brachte. Ihre Haare trug sie offen. Ich verdrängte diese Gedanken. Zielstrebig lief sie vor mir die kleine Holztreppe hinauf auf die große Dachterrasse. Hier hatten wir bereits im letzten Sommer immer gesessen und ich mochte das besondere Ambiente hier wirklich sehr.

Noch immer standen hier die großen Holztische mit den kleinen Holzbänken. Einen Augenblick lang schaute Mira sich suchend um, dann steuerte sie schließlich auf einen Tisch zu. Ich folgte ihr, dann ließ ich mich gegenüber von ihr an einen Tisch fallen. Sofort griff ich nach ihrer Hand. Sie lächelte und strich mit ihrem Daumen über meinen Handrücken. Ihr tiefer Blick brachte mich beinah einmal mehr für diesen Tag um den Verstand. Ich versuchte mich zu kontrollieren; ich musste heute Abend einen kühlen Kopf bewahren, um nicht vollends durchzudrehen. Normalerweise brachte mich nichts so schnell aus der Ruhe, aber das heute war etwas vollkommen Anderes. Es war ein besonderer Abend, ein besonderer Augenblick, der viel Vorbereitung erforderte. Es dauerte nicht lang, bis uns der Kellner uns die Karte brachte und wir unsere Getränke bestellten. Ich sah Mira in die Augen. Sie war nur dezent geschminkt, wie ich es mochte, und lächelte im Dimmerlicht der Terrasse. In ihren Augen lag dieses Funkeln, das ich so liebte. Ich strich über ihre Wange, beugte mich zu ihr und küsste sie.

„Was ist los mit dir?", fragte sie und musterte mich skeptisch. Ich legte fragend den Kopf schief. „Was soll sein?", stellte ich meine Gegenfrage. Sie starrte auf mein Bein. Ich folgte ihrem Blick. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ununterbrochen nervös mit dem Bein wippte.  Sofort hörte ich damit auf. „Ich weiß nicht. Du bist so komisch heute. So aufgekratzt. So, als hättest du ADHS, aber dein Ritalin nicht genommen.", stellte Mira fest. Ich lachte. Genau so fühlte ich mich! „Es ist alles in Ordnung.", versicherte ich ihr, „Ich bin einfach nur zufrieden und entspannt." Mira warf mir einen letzten misstrauischen Blick zu, dann erlöste mich schließlich der Kellner, der unser Essen brachte.

Während des Essens lenkte ich ihre Aufmerksamkeit kurzerhand auf einen anstehenden Besuch meiner Mutter, zu dem sie mich unbedingt begleiten wollte. Es machte mich glücklich zu sehen, wie gut meine Mutter und Mira sich verstanden. Es bestätigte mich in meiner Entscheidung, dass Mira wirklich die Frau meines Lebens sein musste.

Nach dem Essen liefen wir wieder in Richtung Villa zurück. Es war bereits dunkel und hatte sich abgekühlt, also hielt ich Mira im Arm und sie hatte ihren Kopf gegen meine Schulter gelehnt. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, mit ihr im Arm den kleinen Steinweg entlangzulaufen. Wir sprachen nicht miteinander, waren einander einfach nur nah. Ich hoffte, dass ich dieses Gefühl bis ans Ende unserer Tage genießen konnte!

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt