39 | Unter den Sternen

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Danke für die Votes und Kommentare :) Ich wünsche euch ganz viel Spaß :) das Kapitel widme ich remembermillie❤️.
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Ich wandte meinen Blick von Mira ab und startete den Wagen. „Wohin fahren wir?", fragte sie neugierig, doch ich schmunzelte nur. „Kleine Überraschung.", sagte ich und fuhr los. „Mitten in der Nacht?", fragte sie. Ich nickte. „Mitten in der Nacht.", bestätigte ich.

„Möchtest du nicht lieber schlafen?", fragte sie unsicher, „Du musst morgen früh raus." Ich schmunzelte. „Und du nicht?" Sie schmunzelte ebenfalls. „Das ist es mir Wert.", sagte sie entschieden. „Mir ist es das auch Wert.", sagte ich und sah sie kurz an, „Außerdem kann ich schlafen, wenn ich tot bin." Dann lenkte ich meinen Wagen schweigend durch die Nacht von Düsseldorf.

„Ich glaube du spinnst völlig.", lachte Mira leise, als ich mit ihr die Treppenstufen eines Treppenhauses hochlief. Wir befanden uns bereits ziemlich weit oben in dem hohen Gebäude. „Vertrau mir einfach.", sagte ich, als wir die nächste Etage erklommen. „Hättest du mir das vielleicht ankündigen können, bevor ich meine schärfsten Pumps für dich anziehe?", kommentierte sie trocken und brachte mich zum Lachen. „So ist das also. Du trägst deine schärfsten Pumps für mich.", grinste ich sie über meine Schulter hinweg an.

„Wir haben ja schon echt viel komische Sachen gemacht.", stellte sie trocken fest, als wir schließlich den obersten Treppenabsatz erreichten, „Aber das hier ist echt abgefahren." Ich grinste. „Sieh es als gute Investition in deine Pomuskulatur." Dann reichte ich ihr meine Hand und zog sie die letzten paar Stufen nach oben.

Ich drückte eine schwere Stahltür auf und trat ins Freie. Mira folgte mir zögernd. „Wir sind nicht ernsthaft auf einem Hausdach.", stellte sie trocken fest und sah mir fragend in die Augen. Ich grinste. „Mach die Augen zu.", forderte ich sie auf. Sie schloss ihre Augen und ich  führte sie zielsicher über das Häuserdach, bis wir an einem kleinen Vorsprung zum Stehen kamen.

„Jetzt darfst du gucken.", sagte ich leise und sie schlug langsam ihre Augen wieder auf. Unter uns lag Düsseldorf bei Nacht in einem Meer von bunten, flackernden Lichtern. Mira sah mit leicht geöffneten Lippen hinunter und umklammerte meine Hand fest mit ihrer. „Seit wann bist du so schrecklich romantisch?", fragte sie leise, ohne ihren Blick von der Stadt abzuwenden. Es war nicht mehr als ein Flüstern. Ich schmunzelte. „Bin ich gar nicht.", antwortete ich, „Ich finde es einfach nur chillig hier."

„Ich will gar nicht wissen, mit wie vielen Frauen du schon hier oben warst.", sagte sie nüchtern, doch grinste dabei. „Du bist die Erste.", sagte ich wahrheitsgemäß, „Ich komme hierher um nachzudenken und Texte zu schreiben. Unser Studio ist nämlich unten im Keller. Es ist sozusagen so was wie ein heiliger Ort für mich."

Mira schaute mich schweigend an, dann blickte sie wieder nach unten auf die Stadt herab. „Hier ist es wirklich superschön.", sagte sie. Ich nahm ihre Hand und setzte mich dann auf den Boden. Sie setzte sich zu mir. Wir mussten nicht miteinander reden, während ich ihre Hand hielt und wir in den sternenklaren Himmel hinaufschauten.

Die bunten Lichter Düsseldorfs, die sternenklare Nacht und Mira und ich mittendrin. Was für ein krasses Gefühl! Wie Mira gerade festgestellt hatte, war ich wirklich nicht der geborene Romantiker, aber selbst für mich war es ein perfekter Augenblick. Ich senkte meinen Blick und betrachtete sie von der Seite dabei, wie sie in die Sterne hinaufschaute. Irgendwann lehnte sie ihren Kopf an meine Schulter und ich legte meinen Arm um sie, während ich ihren Mandelduft einsog und kurz meine Augen schloss. Es war ein unbeschreiblich gutes Gefühl, ihr wieder so nah zu sein!

Mira hob den Kopf und schaute mich an. Ich verspürte wieder diese Sehnsucht nach ihren Lippen. Miras Finger strichen sanft über meine Wange und ich spürte ihren Atem, als sich ihre Lippen meinen näherten. Alles um uns herum stand still. Ich senkte meinen Blick auf ihre Lippen, während sie sich weiter zu mir herüber beugte. Dann schließlich presste sie ihre Lippen sanft auf meine und ich legte meine Hände an ihre Wangen, dann erwiderte ich ihren Kuss. Meine Lippen brannten. Ich schlang meine Arme um ihren Körper und zog sie eng an mich heran. Dann küsste ich sie noch mal. Mira schloss ihre Augen und ließ sich fallen. Als meine Zunge sanft gegen ihre Lippen drückte, vergaßen wir die Welt um uns herum. Es gab plötzlich nur noch Mira und mich. Als sich unsere Zungen berührten, durchfuhr diese unbeschreibliche Hitzewelle meinen Körper. Ich war vollkommen überwältigt von diesen Gefühlen.

Nur langsam öffnete ich meine Augen wieder, als unser leidenschaftlicher Kuss irgendwann endete. Noch immer etwas atemlos sahen wir einander tief in die Augen. Ihre Finger tasteten nach meiner Hand. Mit der anderen Hand strich sie durch mein Gesicht und lächelte zufrieden. Wir sagten kein Wort. Ich erwiderte ihr Lächeln und sie lehnte ihren Kopf wieder gegen meine Schulter.

Mira gähnte herzhaft, als sie wieder in meinen Wagen stieg. Wahrscheinlich würde die Sonne sehr bald aufgehen. „Ich glaube, ich gehe heute nicht arbeiten.", stellte sie müde fest und brachte mich zum Grinsen. „Ich würde auch gar nicht wollen, dass du vollkommen schlaflos nach Köln aufbrichst.", erwiderte ich ernst, während wir uns anschnallten. Es war bereits halb drei in der Nacht. Ich konnte gar nicht glauben, wie schnell die Zeit mit Mira verflogen war. Es waren fast keine Autos unterwegs. Es war, als gehörte uns die Welt. Oder zumindest Düsseldorf.

„Was ist?", fragte ich Mira, als sie nachdenklich aus dem Fenster schaute. „Das war einfach ein perfekter Moment.", lächelte sie zufrieden. „Und ein perfekter Kuss.", setzte ich hinzu. Sie lächelte zufrieden. „Das auch!" Wir schwiegen, bis ich schließlich den Wagen in meiner Einfahrt abstellte. Dann schauten wir uns einfach nur an. Als wir schließlich beide einen Satz begannen, brachen wir lachend ab. „Also, bleibst du bei mir?", fragte ich, aber es war eher eine Aufforderung, die keinen Widerspruch duldete. Mira legte den Kopf schief. „Okay.", sagte sie schließlich, „Ich bin wirklich ziemlich müde."

Wir stiegen aus. Mira betrat müde hinter mir den Flur. „Das nächste Mal kommst du zu mir, wenn du die halbe Nacht wach bleiben möchtest.", grinste sie. „Ist das eine Einladung?", fragte ich, während sie ihre Pumps von den Füßen streifte. Dann drehte sie sich zu mir und legte ihre Hand an meine Wange. „Ja.", sagte sie leise, dann überbrückte ich die letzte kleine Distanz zwischen uns. „Ich bin gespannt.", hauchte ich und presste meine Lippen sanft auf ihre. Sie schloss noch einmal kurz die Augen und genoss meine Berührung, bevor ich mich von mir löste. „Lass uns schlafen gehen.", sagte ich dann und nahm ihre Hand. Sie lächelte und folgte mir.

„Hast du ein Shirt für mich?", fragte sie, als sie hinter mir in mein Schlafzimmer trat. Ich lächelte, öffnete meinen Kleiderschrank und griff einfach irgendetwas. Dann zog ich sie zu mir heran und drückte ihr das Shirt in die Hand. „Danke.", sagte sie, zog wie selbstverständlich ihr Kleid aus und mein Blick ruhte einen Augenblick auf ihrem schönen Körper. Dann streifte sie sich mein Shirt über ihren Kopf.

Als ich mir jetzt mein Tank Top über den Kopf zog, senkte sie ihren Blick. Ich schmunzelte. „Was?", fragte ich. Sie grinste. „Gib mir einen Moment.", schmunzelte sie, „Für mich ist dein neues ich irgendwie noch ungewohnt."

Ich lachte, dann zog ich sie zu mir. Sie wehrte sich nicht, als ich mit meinen Händen ihre Taille umfasste. Mira schlang ihre Arme um meinen Hals und fiel gegen meine Brust. „Du darfst mein neues ich auch anfassen, wenn du willst.", grinste ich frech. Sie verdrehte lachend die Augen. „Wie schlecht!", kommentierte sie meinen zugegeben verbesserungswürdigen Spruch, reckte sich aber trotzdem zu mir, um mich zu küssen. Ich genoss ihre Lippen einen Moment auf meinen, dann löste sie sich wieder von mir. „Ich glaube, heute ist mir irgendwie mehr nach kuscheln.", sagte sie leise und brachte mich zum Lächeln. „Dann komm, Baby."

Baby. Ich hatte es all die Jahre zu keiner anderen Frau mehr gesagt. Als ich es jetzt zu ihr sagte, fühlte es sich an, als wäre ich endlich wieder angekommen.

Ich streifte die Jeans von meinen Hüften und fiel dann in mein Bett. Mira folgte mir und kuschelte sich an mich. Ich hielt sie einfach nur in meinem Arm und zog schließlich irgendwann die Decke über uns. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, wieder mit meinem Mädchen gemeinsam einzuschlafen!

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt