12 | Showtime

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Guten Morgen. Schönen Samstag. Auf dem Bild heute seht ihr Miras Mutter. Ich möchte das Kapitel remembermillie widmen. Du weißt dann schon weshalb 😃 ich wünsche euch viel Spaß.
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Mira griff nach meiner Hand und ich schaute ihr kurz in die Augen. Wir gaben einander die Sicherheit, den Abend gemeinsam durchzustehen. Ein letztes Mal rief ich mir in Erinnerung, weshalb ich das hier tat.

Miras Mutter war gestylt wie für eine Modenschau in Paris. Ihre dunklen Haare fielen wellig über ihre Schultern. Dazu trug sie ein schwarzes Spitzenkleid und perfekt dazu abgestimmte Pumps. Sie war so perfekt geschminkt wie ein Topmodel für ein Shooting in der Vogue. Ich hätte sie - im Vergleich zu ihrem Auftritt vor meiner Haustür, in dem sie mir mit der Polizei gedroht hatte - überhaupt nicht wiedererkannt. Ich fand sie schon jetzt unheimlich anstrengend! Wieso musste sich jemand für ein lockeres Abendessen ein derart steifes Outfit anziehen?

Mit einem schlechten Fake-Lächeln stand sie im Türrahmen und hielt ihre Hände gefaltet. Sie stand da als wartete sie auf irgendeine Scheiß Erleuchtung! Dann bewegte sie sich langsam in die Mitte des Wohnzimmers und musterte mich prüfend. Ihr Blick durchbohrte mich geradezu. Wie hielt Miras Vater es mit ihr nur aus? War der Sex mit ihr so überirdisch gut?!

„Du erinnerst dich bestimmt an Felix.", sagte Miras Vater, „Er macht nächstes Jahr sein Abitur und möchte dann Jura studieren." Er legte es mir einfach in den Mund, dieser oberflächliche...Schnell sprang ich auf und reichte Miras Mutter die Hand. Ich hatte das Gefühl, dass ihr Gesicht plötzlich sehr viel freundlicher wirkte als vorher. Wahrscheinlich war das der perfekte Schwiegersohn, den sie auch gern den Nachbarn vorstellte - einen Anwalt.

„Hallo Felix. Herzlich Willkommen.", strahlte sie ihr Fake-Lächeln von eben und schüttelte meine Hand. Ihre kühlen Augen jedoch verrieten sie. „Ich habe ja schon so viel von Dir gehört.", sagte sie und ich hob skeptisch eine Augenbraue. „Ach, wirklich?!"

Verdammt, kurz kam einfach mein eigentliches Ich durch. Einen kurzen Augenblick spiegelte sich Empörung im Gesicht von Miras Mutter, aber Sekunden später hatte sie ihre Maske bereits wieder aufgesetzt.

Nur wenig später saßen wir gemeinsam am Esstisch, der an das offene Wohnzimmer angrenzte. Es gab Steak mit mediterranem Gemüse. Es schmeckte sogar wirklich gut.

„Felix, wie kommt es, dass du mit deinem Abitur so spät dran bist? Normalerweise macht man das Abitur doch mit etwa achtzehn Jahren, wenn alles glatt läuft...", klärte mich Miras Mutter über die „normale" Schullaufbahn eines jeden Musterschülers auf. „Ich war damals jung und naiv.", versuchte ich leichthin zu sagen, „In den ersten Jahren auf dem Gymnasium habe ich die Schule leider noch nicht ganz so ernst genommen. Aber heute weiß ich, wie wichtig eine gute Schulbildung ist und arbeite ambitioniert an meinem Ziel, ein gutes Abitur zu machen." Mir drehte sich bei meinen eigenen Worten der Magen um!

„Und wie machst du das mit dem Studium nach dem Abitur?", fragte mich Miras Mutter und sah mich mit ihren Adleraugen an, „Finanzieren das deine Eltern? Wir würden Mira das Studium ja ermöglichen, aber dafür muss sie ja erst mal ihr Abitur machen."

Ich legte mein Besteck zur Seite und nahm einen Schluck Wasser aus meinem Glas, bevor ich ihr bedacht antwortete.

„Nein, meine Eltern finanzieren mir das Studium nicht. Ich arbeite nebenbei in der Bekleidungsbranche im Bereich Import und kann mir so mein Studium finanzieren." Es war nicht einmal gelogen! Miras Gesichtsausdruck nach wusste sie nicht, ob sie laut loslachen oder doch lieber weinen sollte. „Außerdem glaube ich fest daran, dass Mira ihr Abitur macht.", sagte ich entschieden, „Sie lernt so zielstrebig und hart und arbeitet immer daran, sich zu verbessern. Deshalb haben wir uns eigentlich auch nur kennengelernt. Sie möchte sich in Französisch noch etwas verbessern und ich bin wirklich sehr gut. Ich habe unter anderem Familie in Algerien und spreche die Sprache daher fließend. Sie hat mich gefragt, ob ich ihr vielleicht ein paar Nachhilfestunden geben könnte. Da konnte ich einfach nicht nein sagen."

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt