11 | Problemlöser-Modus

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Toni 2.0 im Problemlöser-Modus. Viel Spaß mit ihm in der Welt der affektierten Neureichen. Danke für die Votes und Kommentare.
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Die nächsten Tage nach meinem nächtlichen Kurzbesuch bei Mira vergingen langsam. Es verging kein Tag, an dem ich nicht an sie dachte. Nach wie vor fuhr ich jeden Tag zu ihrer Schule, aber sie war einfach nicht da. Ich konnte einfach nicht mehr warten. Ich musste ihr irgendwie helfen, die Situation zu entspannen. Aber mir fiel einfach kein guter Move ein.

Inzwischen war fast eine ganze Woche vergangen. Ich versuchte mich damit abzulenken, neue Texte zu schreiben und irgendwelche Battletracks aufzunehmen. Außerdem kamen jeden Tag neue Leute vorbei, um irgendwelche Klamotten oder Dope bei mir zu kaufen. Ich war also ganz gut beschäftigt und hoffte, dass Miras Plan aufging. Ich war inzwischen so weit, dass ich mir einen ganz eigenen Plan zurechtgelegt hatte.

Natürlich merkte ich, dass bei Miras Familie etwas nicht stimmte. Vielleicht war aber die bessere Idee, mir ihre Eltern zum Freund anstatt zum Feind zu machen. Ich war eigentlich nicht der Typ dafür, jemandem in den Arsch zu kriechen, aber wenn ich sie irgendwie dazu bewegen konnte mich ansatzweise zu mögen und mir zu vertrauen, konnte ich Mira vielleicht viel besser unterstützen und ihr vor allem nah sein. Ich selbst war überzeugt von meinem Plan, aber ich wollte ihn nicht über Miras Kopf hinweg umsetzen.

Als ich gerade wieder einmal über einem Textblatt hing, um mir ein paar geniale Doubletimes aus dem Hirn zu pressen, klingelte mein Handy. Eigentlich wollte ich es ignorieren, da die Lines gerade richtig krass einfach so aus mir heraus sprudelten, aber als ich Miras Namen sah, zögerte ich keine Sekunde.

„Hey...", sagte ich, „Wie geht's dir?" „Hi.", hörte ich Miras leise Stimme. Sie klang sehr kurz angebunden. „Ich muss für meine Mutter was einkaufen.", sagte sie knapp, „Wenn du Zeit hast, lass uns schnell dort treffen. Ich bin etwa in fünfzehn Minuten beim Penny Markt."

„Ich komme. Ich warte drinnen auf dich. Bis gleich.", sagte ich und Mira legte auf. Sofort ließ ich alles stehen und liegen, zog mir irgendeine Kapuzenjacke über und verließ meine Wohnung. Dann trat ich mit meinem Bike aus dem Hausflur. Es wurde endlich Zeit für ein eigenes Auto!

Ich hatte bereits ein Bisschen im Internet geguckt und einen ganz passablen blauen Opel Corsa gefunden. Ich hatte den Typen auch schon angerufen und würde mir morgen die Karre anschauen. Verhandlungsbasis war mir wirklich sehr entgegengekommen, denn verhandeln konnte ich wirklich gut! Ich hoffte, dass der Corsa auch noch live einen passablen Eindruck machte.

Eine Viertelstunde später stand ich vor den Getränken im Penny Markt, lud einen Sixpack Cola in den Alibi-Einkaufswagen und scannte immer wieder ungeduldig den Laden. „Da bist du ja!" Miras Stimme ließ mich herumfahren. Als ich sie anschaute, erschrak ich. Sie sah so schrecklich dünn aus! Hatte sie abgenommen? Das Leuchten aus ihren Augen war verschwunden, sie wirkten müde und matt.

„Hey...", sagte ich und machte einen Schritt auf sie zu. Mira lächelte, doch sie war traurig. Ich war ganz und gar nicht traurig - ich war wütend. Ihr ging es überhaupt nicht gut und anstatt ihr zu helfen, trafen wir uns heimlich zwischen Konservendosen und Hygieneartikeln! Das hatte jetzt ein Ende!

„Es tut so gut, dich zu sehen.", sagte sie und schlang ihre Arme um meinen Hals. Mir schnürte es die Kehle zu. Was machte sie nur gerade durch?

„Ich hab nachgedacht.", eröffnete ich ihr jetzt und entschied, ihr kein Mitspracherecht zu geben, „Das hört jetzt auf." Sie sah mich mit großen Augen an. „Was meinst du?" „Das hier.", sagte ich, „Ich treffe mich nicht heimlich mit dir und fange demnächst an, mich paranoid umzuschauen. Wir machen jetzt Nägel mit Köpfen. Ich regele das mit deinen Eltern. Wir werden ihnen zeigen, dass ich ein guter Einfluss für dich bin und dass sie uns vertrauen können."

My ryde or die chick || Kollegah FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt