My ryde or die chick || Kollegah FF

65 | Schwarz

Ihr macht mich glücklich :) Hier geht es jetzt wie gewohnt weiter. Gewidmet meiner lieben remembermillie xD

In den kommenden Tagen versuchte ich einen kühlen Kopf zu bewahren. Mira versuchte irgendwie, ganz normal ihrer Arbeit nachzugehen, während ich versuchte, im Hintergrund einige Dinge in unserem Sinne zu regeln. Ich musste zugeben, dass mich diese ganze Scheiße der letzten Wochen emotional mehr belastete, als ich vor Mira zugeben wollte. Mir setzte es einfach zu, dass sie jetzt in diesen beschissenen Fokus gerückt war, von dem ich sie so gern hatte fernhalten wollen. Was die Leute über mich redeten, interessierte mich überhaupt nicht. Ich wusste auch nach ein paar Tagen, in denen ich wirklich alle Alternativen in meinem Kopf durchgespielt hatte, nicht wirklich die beste Lösung. Eine öffentliche Gegendarstellung schien mir irgendwie zu riskant. Ich wollte keine niemals endende Schlammschlacht riskieren. Einfach ignorieren konnten wir den Artikel jedoch auch nicht. Inzwischen hatte ich meinen Anwalt eingeschaltet und arbeite im Hintergrund an rechtlichen Lösungen. Ich musste dringend mit Mira besprechen, wie wir vorgehen sollten, damit nicht noch mehr Zeit verging.

Als ich mich am kommenden Sonntagabend nach ein paar nervigen und vollkommen stressigen Tagen auf den Weg zu Mira machte, beschlich mich ein ungutes Gefühl. Ich konnte nicht mal sagen, weshalb, aber in den vergangenen Tagen und Wochen war doch ohnehin schon genug passiert, um sich unwohl zu fühlen.

Ich hatte Mira vorgeschlagen, sich erst mal krankzumelden oder von Zuhause aus zu arbeiten, aber sie war der festen Überzeugung, sich nicht verstecken zu wollen. Ich wusste, dass sie nach außen hin stark sein wollte und das durchaus auch wirklich war. Also hatte ich ihre Entscheidung akzeptiert. Ich bewunderte sie manchmal für ihre Energie. Doch sie hatte einfach in ihrer Vergangenheit gelernt, einen langen Atem zu entwickeln und war auch sonst ein ziemlich positiver Mensch, genau wie ich.

Trotzdem fühlte ich mich seltsam, als ich an diesem Abend die Wohnungstür aufschloss. Mira hatte mir den Schlüssel schon vor längerer Zeit gegeben. Vielleicht machte mein ungutes Gefühl aber auch das Wetter. Es hatte wieder zu schneien begonnen und die Gehwege verschwanden bereits unter einer weißen Schneedecke. Die Fahrt hierher war entsprechend nervig verlaufen.

In Miras Wohnung brannte kein Licht. Irritiert horchte ich in die Stille ihrer Wohnung hinein. Ich hörte lediglich das leise Ticken der Wanduhr in ihrer Küche. Wollte sie nicht schon längst zuhause sein?

Müde ließ ich meine kleine Tasche fallen, die ich für meine Nacht bei Mira gepackt hatte, und streifte mir die Boots von den Füßen. Als ich meinen Mantel an die Garderobe hing, hörte ich plötzlich ein leises Geräusch. Ich versuchte zu erkennen, was es war und suchte nach der Geräuschquelle. Als ich die Badezimmertür aufstieß, erschrak ich unwillkürlich.

Mira saß zusammengekauert vor ihrer Badewanne, hatte ihre Beine an ihren Körper gezogen und ihre Arme um ihre Beine geschlungen. Ihren Kopf hatte sie darüber vergraben. Sie trug einen viel zu großen Hoodie von mir und eine Leggings. Ihr Körper zitterte und bebte und sie rang nach Luft. Als ich den Ernst der Lage erkannte, kniete ich mich zu ihr auf den Fußboden.

„Hey, was ist passiert?", fragte ich und zog sie zu mir heran. Erst jetzt schien sie mich zu registrieren und schaute zu mir auf. „Atme ganz ruhig.", sagte ich und strich über ihren Kopf. „Ich verstehe das nicht.", sagte sie atemlos. Ich spürte ihren schnellen Pulsschlag, als ich nach ihrer Hand griff. „Was?", fragte ich und sah in ihre Augen. Sie waren ein wenig geschwollen. Wahrscheinlich dauerte ihre Panikattacke schon etwas länger an. „Ich hatte das echt total im Griff.", sagte sie und ich erinnerte mich an ihre letzte aufkeimende Attacke in Kroatien am Strand zurück. Es war Mira ziemlich leicht gelungen, sich zu kontrollieren und die Attacke noch im Keim zu ersticken.