My ryde or die chick || Kollegah FF

22 | Bonnie & Clyde '04

Heute geht meine Widmung an @B_13400. Danke für all deine Votes!
Wünsche euch allen viel Spaß. Ich sag es noch mal. Genießt die Harmonie.
_________
Ich war nervös wie selten zuvor, als ich am kommenden Vormittag die Anwaltskanzlei betrat. Mira hatte zwar angeboten mich zu begleiten, aber ich wollte das allein machen. Ich musste sagen, dass mein Anwalt ein ziemlich netter Typ war. Es nahm sich über eine Stunde Zeit, um den gesamten Sachverhalt mit mir zu besprechen. Er war ziemlich kompetent, hatte bereits viel Erfahrung auf dem Gebiet Markenrecht und gab mir ein gutes Gefühl. Als ich die Kanzlei wieder verließ, war ich um einiges ruhiger. Ich wusste, dass ich nun meinen Urban Store auflösen und einen Schadensersatz von jeweils zehntausend Euro an meine Gläubiger zahlen musste. Außerdem hatte ich die beschissenen Unterlassungserklärungen unterschrieben und würde mit meinem Anwalt den Rest des Verfahrens durchstehen. Von der Paranoia jedoch, dass ich in den Knast wandern und meinen Arsch verkaufen musste, hatte er mich glücklicherweise kuriert!

Anstatt Mira anzurufen, wartete ich nach der Schule vor dem Schultor auf sie. Ich erkannte an ihrem Blick, dass sie wahnsinnige Sorgen bekam, als sie mich sah. Meinen ursprünglichen Plan, ihr vorzugaukeln, ich müsste ein paar Monate einsitzen, verwarf ich sofort. Stattdessen zog ich sie einfach nur in meine Arme.

„Alles gut, Baby.", eröffnete ich ihr sofort, „Es ist knapp, aber es ist alles gut." Sie sah mich an. „Ehrlich?", fragte sie und küsste mich. Ich nickte. „Ja. Ich muss ein Bisschen Geld abdrücken und diese blöde Erklärung unterschreiben. Ich darf es dann halt nicht mehr machen und muss ganz normal meine Kohle am Flughafen beim Busunternehmen verdienen, bis ich von der Musik leben kann." Mira lächelte matt. „Tut mir leid, Schatz.", sagte sie und es klang aufrichtig, „Ich meine, du hast das wirklich professionell aufgezogen, auch wenn es nicht legal war." Ich lachte, weil ihre Aussage so unwirklich war.

„Sehen wir uns heute Abend?", fragte sie und zupfte an meinem Pullover herum. „Ich muss erst mal arbeiten. Ich habe ja heute wegen dem Termin die Spätschicht.", sagte ich, „Aber ich wecke dich auf, wenn ich nach Hause komme." Sie lächelte. „Versprich es mir.", lächelte sie. „Versprochen.", sagte ich und küsste sie. „Ich muss jetzt zur Arbeit.", sagte sie, „Der Tanzkurs in der Tanzschule geht um zwei los." „Ich kann dich noch schnell hinfahren.", schlug ich vor. Mira lächelte dankbar, dann liefen wir zu meinem Auto.

Ich spürte, wie der Ballast der vergangenen Tage von mir abfiel, als ich nach der Spätschicht heimkam. Es war bereits halb eins und ich betrat die Wohnung 'so leise ich konnte. Ich hatte Mira zwar versprochen sie zu wecken, aber ich wollte eben schnell duschen und eine Kleinigkeit essen.

„Schatz?" Ich sah überrascht in Miras Gesicht, als sie aus dem Wohnzimmer kam. „Wieso schläfst du nicht?", fragte ich, doch sie antwortete nicht. Als ich sie in meine Arme zog, sah ich in ihre Augen. Ich seufzte, als ich ihre geweiteten Puppillen bemerkte. „Baby...", entfuhr es mir leise, „So geht das nicht."

„Ich dachte, vielleicht funktioniert das bei mir auch mit dem runterkommen.", sagte sie schuldbewusst, „Aber mir ist einfach nur schlecht." Ich schob sie ins Wohnzimmer und öffnete zuerst ein Fenster. „Hast du das Zeug pur geraucht?!", fragte ich sie entsetzt, als mein Blick auf meinen Wohnzimmertisch fiel. Dort lagen noch ein paar zerrupfte Blättchen und ein Rest Dope. „Ich hab doch keine Zigaretten und du warst nicht da.", antwortete Mira schuldbewusst. „Nicht dein Ernst, Baby!", platzte es aus mir heraus, „Übertreib doch nicht direkt!"

„Ich finde das Bauen übrigens am schwersten.", sagte sie und fiel wieder auf meine Couch, „Das Rauchen an sich war okay. Mir ist einfach nur so schlecht. Ist das bei dir auch immer so?" Großartig, jetzt bekam sie auch noch den übelsten Laberflash. „Nein.", sagte ich, „Bei mir ist das nicht so." Ich setzte mich neben sie und räumte die Papers und das Dope weg.