Kapitel 15

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Ich legte nun meine Arbeit erst einmal beiseite und machte unten etwas zu Essen, sodass wir dann alle gemeinsam erst einmal etwas aßen, bevor ich dann wieder im Büro verschwand und mich erneut auf die Texte stürzte.
Mitten in der Nacht stand dann auf einmal Ben neben mir.
"Ist alles in Ordnung?", fragte ich besorgt. Er sollte doch eigentlich schlafen.
Er schüttelte nur den Kopf.
"Was ist los? Hast du wieder geträumt?", fragte ich weiter. Hiffentlich nicht. So langsam wusste ich echt nicht mehr, was ich da machen sollte.
"Bitte sitz nachts nicht alleine hier.", sagte Ben nun.
"Schatz das geht nicht anders. Sonst schaff ich das alles nicht. Ich muss bis nächste Woche due Texte hier alle abgetippt und formatiert haben. Das schaff ich nunmal nicht, wenn ich keine Nachtschicht schiebe."
"Aber bitte nicht alleine!"
"Mir passiert hier nichts. Keine Sorge. Alles ist gut."
"Trotzdem. Bitte sitz hier nicht nachts alleine!"
"Wie soll ich das denn sonst machen?"
"Weiß ich nicht."
"Na siehst du. Es geht nicht anders und mir passiert nichts. Wirklich. Ich mach das doch schon seit Jahren so und noch nie ist irgendwas passiert. Warum sollte ich dann jetzt auf einmal umgebracht werden?"
"Ich kann mir das ja auch nicht erklären, aber mir ist dabei irgendwie unwohl dich hier alleine zu lassen."
"Alles ist gut. Ich tipp nur noch eben die paar Texte ab. Dann hab ich wenigstens die für die Hengste schon mal so weit fertig."
"Kommt morgen eigentlich ein neues Pferd? Jenny hat heute die freie Box eingestreut."
"Ja. Von Emely eine Freundin bringt morgen ihr Pferd vorbei."
"Reitet die Distanzrennen?"
"Nein. Sie springt."
"Und du willst sie dann trainieren oder wie?"
"Ja."
"Wie willst du das denn auch noch schaffen? Du hast so schon keine Zeit!"
"Die eine Stunde krieg ich auch noch irgendwie dazwischen geschoben. Sie braucht eine Trainerin und außer mir reitet in Polen halt nicht wirklich jemand springen und könnte sie trainieren:"
"Lisa du hast echt ein zu großes Herz! Du kannst nicht jeden aufnehmen, der einen Trainer sucht! Wir haben hier schon über 300 Pferde und du hast so schon keine Zeit. Da kannst du nicht noch zwanzig andere Leute aufnehmen, die du trainierst. Das schaffst du auf Dauer nicht!"
"Es ist eine Stunde in der Woche!"
"Als ob du dich auf eine Stunde pro Woche beschränkst! Dafür bist du viel zu ehrgeizig. Das endet damit, dass du jeden Tag mit ihr trainierst und sie innerhalb von einem Jahr so trainierst, dass jeder Schritt perfekt ist und sie jedes Springen gewinnt!"
"Ich hab vor mich auf höchstens zweimal pro Woche zu beschränken."
"Ich kann dir jetzt schon sagen, dass du das nicht schaffen wirst. Ich kenn dich."
"Das sehen wir dann noch."
"Kommst du dann jetzt?"
"Gib mir noch zehn Minuten okay?"
"Na gut."
"Geh ruhig schon mal. Ich komme dann nach."
"Ne. Ich bleibe lieber hier."

Ich tippte nun also schnell noch die letzten beiden Texte für diesen Tag ab und ging dann zu Bett. Ben wartete die ganze Zeit auf mich und wich mir kaum von der Seite. Aus welchem Grund auch immer machte er sich schon wieder tierische Sorgen um mich.
Mittlerweile war es auch schon wieder drei Uhr morgens und so blieben uns drei Stunden Schlaf, bis der Wecker dann schon wieder klingelte. Auch heute wollte ich Emely wieder in dke Schule bringen und so machte Jenny sich direkt nach der Fütterung daran meine Stute fertig zu machen u nd schon mal zu longieren, damit sie dann so weit warm war ind wir direkt los konnten. Ich machte in der Zeit drinnen schonmal ein bisschen Frühstück für alle und setzte mich dann zu den anderen.
"Ich hab gestern abend mal so ein bisschen nach gedacht. Wie wäre es denn, wenn ihr euch einen Hund anschafft? Der könnte dann auf alles hier aufpassen. Ich mein, jeder Hof braucht irgendwie einen Hund.", sagte Julia nun. Wow! Da hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Die Idee war ja super! Den könnte ich dann immer mit nehmen und Ben brauchte dann keine Angst mehr haben, dass ich alleine bin und mir irgendwas passiert.
"Die Idee ist echt gut, aber wo kriegen wir hier einen Hund her?", warf Ben nun ein.
"Züchtet Jo's Schwester nicht Hunde?", fiel Johannes nun ein.
"Stimmt! Ich ruf heute Nachmittag direkt bei ihm an und dann fahren wir da mal vorbei!", sagte ich motiviert. Dann kam auch schon Emely runter und wir gingen gemeinsam runter, wo wir uns auf Gingers Rücken schwangen und zur Schule ritten. Dort angekommen setzte ich Emely nur kurz ab und ritt dann zurück zum Gestüt, wo ich mit Ginger noch etwas Dressur Arbeit machte, bevor ich sie dann fertig machte und auf die Weide brachte.
Danach ging es dann weiter mit der Büro Arbeit und ich tippte die ganzen anderen Texte ab. Ben wich mir dabei nicht von der Seite und schaute mir bei jeder Bewegung zu.
"Sorry, aber das macht mich nervös! Geh raus oder setz dich ruhig hin und mach irgendwas, aber steh nicht die ganze Zeit hinter mir! Das kann ich nicht leiden!", sagte ich nach einer Weile. Er nickte nur und setzte sich dann neben mich.
Am Mittag kam dann Emely alleine nach Hause und wir aßen gemeinsam etwas, bevor ich dann mit Emely raus ging. Wir hatten eigentlich vor, dass ich erst einmal ein bisschen mit Ginger trainierte, bevor wir dann ein wenig mit Nasim trainierten. Daraus wurde jedoch nichts, denn als wir gerade mit Ginger am Zügel den Stall verließen, stand ein Transporter auf dem Hof und daneben stand Julia mit einem Mädchen, dass ein weißes Pferd am Zügel hielt.
"Das ist Lea.", bemerkte Emely.
"Bestimmt. Kannst du Ginger schonmal ein bisschen longieren, dass die dann so weit warm ist? Ich geh ihr eben helfen.", schlug ich vor.
"Okay.", meinte Emely und nahm mir die Zügel der Stute aus der Hand.
Ich ging nun zu den beiden und stellte mich dazu. Julia war gerade dabei die Stute gründlich zu analysieren und erklärte: "Sie ist noch sehr jung und alles andere als schüchtern. Sie lässt sich aber leicht verunsichern und braucht viel Bestätigung."
Lea schaute sie nur verwirrt an und war sich nicht so ganz sicher, ob sie ihr jetzt glauben sollte oder nicht.
"Nicht wundern. Sie ist Tierkommunikatorin. Sie sieht das alles auf einen Blick.", erklärte ich.
"Aha.", kam es noch immer ziemlich verwundert von Lea.
"So. Dann würde ich mal sagen wir bringen deine Kleine mal in ihr neues Zuhause."
"Okay."

Sprung ins ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt