Kapitel 47

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"Dann versorgt die Pferde in Ruhe. Paul du machst dann direkt Bismarck fertig. Johannes trainiert gleich mit dir Dressur.", wies ich die beiden noch an und ging dann los, um Nasim ab zu holen. Mit diesem am Strick kam Jenny mir bereits entgegen und erklärte: "Der ist Schritt, Trab ind Galopp an der Loge gegangen. Du kannst direkt anfangen."
"Super. Danke!", sagte ich und führte den Hengst nun zum Springplatz, wo ich aufstieg und ihn in allen Gangarten nochmal kurz laufen lies, bevor ich dann mit ihm die Hindernisse durch ging. Der Hengst machte sich echt gut und so klappte das alles ohne Probleme.
Nachdem ich dann mit ihm fertig war, war Springtraining mit den anderen angesagt.
Nachdem auch dies beendet war, standen am Rand einige verblüffte Zuschauer. Lea hatte mit ihren Eltern zu gesehen und diese waren nun total begeistert.
"Wow! Das sieht ja echt klasse aus!", sagte Leas Mutter begeistert.
"Das ist Training für Olympia. In ein paar Wochen muss das alles perfekt sitzen.", meinte ich unbeeindruckt.
"Das sieht total toll aus!", schwärmte Leas Mutter weiter.
"Entschuldigung, aber ich hab nicht so viel Zeit. Ich muss eben noch nach den Fohlen gucken."
"Können wir da mit kommen?"
"Ja klar. Ich lass die aber nur kurz ein bisschen laufen und check die einmal durch.", meint ich und üvergab Ginger nun an Jenny, um dann in den Stall der Zuchtstuten zu gehen. Dort schnappte ich mir einfach die erste Stute und führte sie langsam aus der Box. Das Fohlen sprang auf die Beine und starkste noch etwas wacklig auf den viel zu langen Beinen auf die Stallgasse.
"Wie niedlich!", sagte Leas Mutter begeistert.
"Ja. Das sind sie alle. Die Frage ist nur, ob sie auch in die Zucht passen und gesund sind. Das ist bei Fohlen immer so eine Sache. Die sind wie ein Überraschungsei. Mal erscheinen sie perfekt und als Jungpferd sind sie dann nicht wirklich gut und Mal ist es anders rum.", meinte ich.
"Niedlich sind sie trotzdem."
"Ja. Das auf jeden Fall."
Langsam führte ich die Stute nin nach draußen und das Fohlen lief hinter ihr her.
Draußen angekommen band ich die Stute am Putzplatz an und untersuchte das Fohlen erst einmal gründlich. Ein sehr hübsches Hengstfohlen, dass wohl später mal ein Schimmel werden würde.
"So. Lea ich hätte jetzt mal eine Aufgabe für dich."
"Was denn?"
"Du gehst jetzt mit der Stute einmal zur Sattelkammer und zurück. Hin im Schritt und zurück im Trab."
"Okay.", sagte Lea und nahm die Stute am Strick, um mit ihr einmal hin ind her zu laufen. Das machten wir auch mit den anderen Pferden.
Nun kam Jenny dazu und fragte: "Und? Alle gesund?"
"Ja. Der kleine Fuchs ist hinten rechts durchtrittig. Würdest du da mal den Tierarzt anrufen? Der soll dem ein bisschen was spritzen.", berichtete ich.
"Ja. Mach ich. Kyros und Sheyla sind schon fertig. Die sind beide schon Schritt gegangen."
"Okay. Danke!"
"Was bedeutet durchtrittig?", fragte die Mutter von Lea.
"Achte mal hinten auf das rechte Bein. Da steht er fast auf dem Gelenk. Das bedeutet durchtrittig. Das ist aber gar nicht schlimm. Das bessert der Tierarzt einfach wieder aus."
"Achso. Okay."
"So. Ich muss dann auch weiter. Ich hab noch jede Menge Pferde zu reiten. Wir sehen uns dann!", sagte ich und ging in den Stall, um Kyros ind Sheyla ab zu holen. Mit Katrin zusammen trainierte ich die beiden nun und so sah auch der Rest des Tages aus. Zu zweit ritten wir ein Pferd nach dem anderen und das funktionierte auch alles ganz gut.
Am Abend ging ich dann wieder mit Katrin joggen, bevor ich dann drinnen Essen machte und mich dann an die Büro Arbeit machte.

So in etwa sahen dann auch die nächsten Tage aus. Den Tag über trainierte ich ein Pferd nach dem anderen und die Nächte schlug ich mir mit Büro Arbeit und Fohlen Geburten um die Ohren. Viel Zeit für Schlaf blieb da nicht, aber daran war ich mittlerweile ja gewöhnt.

Am Sonntag fuhr ich dann direkt nach der Fütterung mit Leas Eltern los, um mir die Jungpferde an zu schauen, die sie ausgesucht hatten. Zuerst war ein hübscher Hannoveraner Wallach an der Reihe. Ich betrachtete ich genau und tastete jedes Gelenk und jede Sehne genau ab.
"Ne. Der ist nix. Dem seine Sehnen sind nicht stark genug. Mit dem könnte sie höchstens ein M Springen gehen.", war mein Fazit.
"Ja. Viel höher kann man mit dem nicht springen.", gab der Besitzer des Pferdes zu.
"Ja. Er ist aber trotzdem ein wirklich hübsches Pferd. Für unerfahrenere Reiter, die mit E anfangen wäre er ein wirklich gutes Pferd."

Danach ging es dann mit dem nächsten weiter. Dies sollte ein Züchter sein, der wohl mehrere Jungpferde hatte. Auch diese Pferd schaute ich mir genau an. Mein erster Blick fiel allerdings immer auf die Zähne.
"Wie alt sagten Sie soll der sein?", fragte ich, als ich mir die Zähne des ersten Pferde anschaute.
"Drei. Der ist hier aufgewachsen.", sagte der Mann.
"Okay. Wir können direkt wieder fahren. Das bringt hier nichts.", meinte ich und ging wieder.
"Was war den falsch mit dem Pferd?", fragte Leas Mutter, als wir außer Hörweite waren.
"Dieses Pferd war mindestens 20 Jahre alt. Der verkauft uns keins von seinen "Jungpferden". Die waren alle garantiert nicht drei Jahre alt.", erklärte ich.
"Oh.", kam es nur von Leas Mutter.

Der letzte Hof auf unserer Liste war ein großes Gestüt. Der Besitzer züchtete Springpferde und hatte jede Menge tolle Jungpferde. Ich schaute mir jedes genau an und ritt auch einige Probe, aber keins war so wirklich das Richtige für Lea.
"Haben sie sonst noch Jungpferde?", fragte ich nun.
"Wir hätten noch einen dreijährigen Hengst. Der ist aber noch nicht an geritten.", meinte der Züchter.
"Könnte ich den vielleicht mal sehen?"
"Ja klar."
Der Mann führte mich nun durch die Stelle zu einem hübschen Dunkelfuchs. Auch diesen nahm ich sehr genau unter die Lupe und ließ ihn mir schließlich noch an der Longe in allen Gangarten zeigen.
"Das ist unserer. Der passt von den Gangarten her perfekt zu Lea und ist auch gesund.", war mein Fazit.
"Okay. Dann nehmen wir den. Wie sieht es denn mit dem Preis aus?", fragte Leas Mutter.
"Also. Er ist nicht angeritten und ist allgemein kaum ausgebildet. Er ist aber immernoch ein reinrassiger Oldenburger. Die sind in Polen nicht leicht zu kriegen. Sagen wir 50 000."
"Okay. Das ist fair.", sagte ich und auch von Leas Mutter kam ein Nicken.
So klärten wir nur noch dir Formalitäten und fuhren dann nach Hause.

Sprung ins ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt