Kapitel 24

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Eine weitere halbe Stunde hatten dann auch die letzten Besucher den Hof verlassen und wir hatten somit den ersten Tag überstanden. Wir trafen uns alle nun noch einmal zu einer Besprechung, bevor der Tag dann vorbei war. Die anderen gingen nun zu Bett, während ich mich mit Lotta ins Büro setzte. Dort bekam die Hündin erst einmal ihr Futter, bevor sie sich dann, wie gewohnt, in ihre Ecke legte und mich zuschaute. Ich machte mich nun daran die Liste von den Fohlen durch zu schauen, die nun verkauft worden waren. Diese registrierte ich nun auf der Homepage als verkauft. Auch schrieb ich einen kürzeren Bericht über den Tag, den ich ebenfalls auf der Homepage veröffentlichte.
Da allerdings schon recht viele Fohlen verkauft wurden, dauerte dies eine Weile und ich verbrachte dann doch die ganze Nacht im Büro.

Am nächsten Morgen ging es dann schon um fünf Uhr in den Stall. An diesem Tag war die Körung der Hengste und hierfür musste noch so einiges vorbereitet werden. An diesem Tag wurden einige von unseren Hengsten vorgestellt und auch die Züchter aus der Umgebung kamen mit ihren jungen Hengsten vorbei. Dadurch mussten am frühen morgen noch in Rekordzeit die Stallzelte aufgebaut werden. In dem Punkt waren wir mittlerweile allerdings ein eingespieltes Team. Nach den ganzen Jahren Übung brauchten wir so nur noch eine Stunde, bis wir mit allen Leuten die drei Stallzelte aufgebaut hatten. Nun ging die Arbeit allerdings erst richtig los. Die ganzen Pferde mussten gefüttert werden. Das kostete uns eine weitere Stunde. Mittlerweile war es schon sieben Uhr. Wir hatten also noch vier Stunden, um die Hengste alle fertig zu machen. Davon fiel allerdings noch eine Weitere Stunde weg. In dieser Stunde kamen die anderen Hengste an und mussten in die Boxen der Stallzelte verteilt werden. Dazu kam noch, dass die ganzen Boxen natürlich auch eingestreut und für die Ankunft der Hengste fertig gemacht werden mussten. Zusätzlich musste ich eigentlich noch mit Ginger trainieren und hatte noch jede Menge andere Dinge zu tun. Das Problem war nur, dass ich nicht alles auf einmal konnte. Das ging nur leider nicht. Zum Glück hatte ich allerdings jede Menge tolle Mitarbeiter, die ordentlich mit anpackten. Gerade auch Lea war uns eine große Hilfe. Sie half erst den anderen dabei die Boxen ein zu streuen, während ich Ginger fertig machte. Dann übernahm sie zusammen mit Emely meine Stute und ließen sie in der nicht benutzten Reithalle freispringen. Mittlerweile waren auch die anderen fertig und so machten wir nun alle gemeinsam die Hengste fertig. Jeder Hengst wurde auf Hochglanz geschrubbt, bis sie alle nahezu perfekt aussahen. Die Mädchen kümmerten sich in der Zeit super um meine Stute und begannen danach damit Nasim gründlich zu putzen. Emely war mittlerweile schon ziemlich aufgeregt und es war ganz gut, dass Lea sie so ein bisschen ablenkte. Immerhin sollte ihr eigener Hengst an diesem Tag möglichst gekört werden und sie sollte ihn selbst vorstellen.

Um zehn Uhr hatten wir dann alle Hengste so weit fertig. Gerade noch rechtzeitig, denn nun begann der Stress erst so richtig. Die ganzen anderen Hengste kamen an. Das heißt jeder Hengst musste irgendwie in die richtige Box gebracht werden. Das war allerdings teilweise gar nicht so einfach, denn unsere Stuten standen alle draußen und die Hengste mussten an ihnen vorbei. Also machten die Hengste einen riesen Aufstand und unsere Stuten, die zum teil natürlich, wie sollte es auch sonst sein, rossig waren, drehten gleich mit am Rad. Das Chaos war also mal wieder perfekt.
Irgendwie schafften wir es dann allerdings doch noch alle Hengste in die Stallzelte zu bringen und es konnte, wie geplant, um elf Uhr los gehen. Hier machte ich mal wieder die Moderation und es konnte beginnen. Wie jedes Jahr begannen wir mit den Hengsten, die nicht uns gehörten.
Vom Programm her war es aufgebaut, wie am vorherigen Tag. Es waren wieder Blöcke von einer Stunde mit einer halben Stunde Pause und Showprogramm, welches das gleiche war, wie am vorherigen Tag. Die Blöcke endeten alle damit, dass die Hengste, die in dieser Stunde an der Reihe waren, alle noch einmal rein kamen und verkündet wurde, welche Hengste gekört wurden und welche nicht. Der Verkauf fand allerdings nicht in der Halle statt. Dies konnten die Besucher selbst mit dem Besitzer des Pferdes abmachen. Da hatten wir nichts mit zu tun.

Um ein Uhr waren dann alle fremden Hengat durch. Hier fand nun wueder die Mittagspause an und ich ging erst einmal zu Emely. Diese sollte direkt nach der Pause mit Nasim beginnen. Ich fand sie allrin bei ihrem Hengst in der Box.
"Na? Schon aufgeregt?", fragte ich und ging zu ihr in die Box.
"Und wie!", sagte sie.
"Ihr schafft das. Er ist doch so ein toller Hengst und spricht eigentlich für sich. Und präsentieren kann er sich alle Mal. Das haben wir doch schon oft genug gesehen. Ihr schafft das!"
"Ich weiß nicht. Was wenn er nicht richtig stehen bleibt oder aich einfacj nicht richtig zeigt?"
"Ihr habt das doch so oft geübt. Ich schafft das! Ganz sicher!"
"Und wenn nicht? Was wenn er nicht gekört wird?"
"Dann lassen wir ihn kastrieren und du hast einen ganz tollen Wallach."
"Aber dann würden wir nie ein Fohlen von ihm bekommen."
"Nein, aber er wäre trotzdem noch ein ganz tolles Pferd und ihr hättet es wenigstens versucht."
"Wie machen Jenny und Julia das, dass die davor nie aufgeregt sind?"
"Die sind auch aufgeregt. Das siehst du ihnen nur nicht an. Die haben da jahrelanges Training. Du musst mal überlegen wie lange wir das schon jedes Jahr machen und wie oft Jenny und Julia schon unsere Hengste vorgeführt haben. Da ist das irgendwann einfach Routine."
"Ist Milan eigentlich auch gekört?"
"Nein. Er wurde wegen seinem blauem Auge damals nicht gekört."
"Warum ist er dann immernoch Hengst?"
"Weil Julia ihn nicht kastrieren lassen wollte."
"Aha."
"Es ist also wirklich keon Drama wenn ihr das nicht schafft. Ich bezweufle es allerdings stark. Nasim ist ein toller Hengst. Er schafft das."
Von Emely kam nur ein Nicken.
"Komm. Jetzt lass uns den Kleinen mal noch ein bisschen aufpolieren. Ich zeig dir ein paar Tricks.", sagte ich und so führte Emely den Hengst nun raus, wo sie ihn auf der Stallgasse anband.
Ich betrachtete ihn nun genau und bemerkte, dass die Mädchen schon gute Arbeit geleistet hatten. Der Hengst sah echt toll aus!

Sprung ins ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt