Kapitel 16

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Ich half Lea nun alles so weit ein zu räumen und schlug dann vor: "Ich wollte gleich mit Emely ein bisschen Springtraining machen. Willst du da gleich mal mit reiten?"
"Ja. Gerne!", sagte Lea glücklich.
"Okay. Ich trainier vorher nur eben eine Runde mit Ginger. Die ist Emely schon am vorbereiten."
"Gut."
Wir gingen nun also zum Springplatz, wo Emely mit der Stute am Zügel zu mir kam und sagte: "Sie ist so weit fertig. Du kannst anfangen."
"Klasse! Danke!", sagte ich und schwang mich nun auf Gingers Rücken, um noch ein paar Runden zu galoppieren und dann die ersten Sprünge zu nehmen.
Als sie dann richtig warm war, begann ich richtig mit den Training und trainierte ein paar Distanzen und Kombinationen, bis ich schließlich einen kompletten Parcours ritt. Als ich den dann hinter mich gebracht hatte, ritt ich die Stute noch trocken und übergab sie dann an Jenny. In der Zeit hatten Emely und Lea sich und ihre Pferde schon so weit fertig gemacht und ritten diese auf dem Springplatz etwas warm. Ich baute ihnen in der Zeit einen hübschen Parcours auf A Höhe auf. Zum warm machen legte ich jedoch ein paar Cavalettis hin. Ich wollte mir erstmal einen Eindruck davon verschaffen, was Lea schon so konnte.
"So. Dann fangen wir mal langsam an. Ihr reitet jetzt einfach mal locker vorwärts abwärts im Trab auf dem Zirkel und galoppiert dann bei X an und nehmt die Cavalettis im Galopp. Danach pariert ihr aber gleich wieder durch zum Trab. Das macht ihr dann so zwei bis drei Mal. Emely fängt an.", wies ich sie nun an. Emely und Nasim kannten das Spiel schon und so sah es bei ihnen schon ziemlich gut aus. Danach war dann Lea dran. Auch sie absolvierte die Übung zusammen mir ihrer Stute schon recbt gut.
"Schön. Im Trab kannst du sie ruhig noch ein bisschen mehr vorwärts treiben, aber sonst war das schon ganz gut.", lobte ich und wies dann an: "Jetzt fangen wir mal mit den ersten Hindernis an. Ihr reitet linke Hand und kommt dann von F oben über den roten Sprung und achtet bitte drauf, dass ihr danach direkt abwendet und möglichst auf der rechten Hand landet. Emely fängt an. Erstmal locker im Trab eine Runde ganze Bahn. Bei K galoppierst du dann an und nimmst dann aus dem Galopp den Sprung. Auf der rechten Hand dann locker noch eine Runde galoppieren und dann direkt der nächste."
Von den beiden kam nur ein Nicken, bevor Emely dann los legte. Das klappte auch alles ganz gut bis auf den Punkt, dass der Hengst immernoch leichte Probleme hatte auf der richtigen Hand zu landen. Da er aber noch keine fliegenden Wechsel konnte, war das dann immer ein bisschen schwierig, aber Emely schaffte es mittlerweile ganz gut den Galopp zu korrigieren. Als nächstes kam dann Lea an die Reihe. Bei ihr fing es schon damit an, dass sie ihre Stute im Trab ein bisschen zu sehr vorne fest hielt. Diese ließ sich dadurch etwas verunsichern und kam dadurch einen Ticken zu eng. Das selbe Problem hatten sie auch im Galopp, aber der Sprung klappte dann schon ganz gut. Die Stute landete dann allerdings auch auf der falschen Hand und verstand nicht ganz, was Lea von ihr wollte, als sie versuchte den Galopp zu korrigieren. Daher parierte sie zwar immer brav zum Trab an, aber galoppierte dann doch wieder auf der falschen Hand an.
"Jetzt hast du sie ein bisschen verwirrt. Parier sie mal nochmal zum Trab durch und lass sie ruhig ein paar Tritte laufen. Danach galoppier sie dann in aller Ruhe an.", wies ich sie an. Lea tat dies und diesmal galoppierte Scarlett aif der richtigen Hand an.
"Super. Und jetzt lob sie mal ausgiebig. Sie muss wissen, dass sie das richtig gemacht hat.", sagte ich. Auch dies tat Lea.
"Okay. Das war schon ganz gut, aber wir müssen ein bisschen an dem Grundtempo arbeiten. Du hältst sie vorne zu sehr fest. Dadurch kommt sie dann zu eng. Das Tempo kann ruhig ein bisschen frischer sein.", sagte ich noch zu Lea und sagte dann: "Das ganze wiederholt ihr jetzt nochmal auf der anderen Hand."

Eine Stunde lang trainierte ich mit den beiden und unterhielt mich danach mit Lea.
"Also. Da lässt sich auf jeden Fall etwas draus machen. Das Grundtempo ist, wie gesagt, noch nicht ganz so gut, aber das kommt mit der Zeit und ein wenig Training. Scarlett ist ja auch noch recht jung und dafür macht sie das schon richtig gut. Von der Technik an sich seid ihr aber schon ganz gut. An ein paar komplizierteren Distanzen und Kombinationen könnte man noch arbeiten, aber sonst ist das echt gut. Mit ein bisschen Training und genug Ehrgeiz können wir da auf jeden Fall weit kommen.", sagte ich zu ihr.
"Was meinst du, wie weit wir kommen?", fragte Lea nun.
"Also S ist auf jeden Fall drin. Wir machen jetzt erstmal Winterpause und trainieren nur. Nächstes Jahr könnt ihr dann so A und L starten und mit genug Training danach das Jahr vielleicht schon M. Aber alles mit der Ruhe. Wir wollen es ja nicht gleich übertreiben. Ihr habt ja noch viele gemeinsame Jahre vor euch. Da könnt ihr noch einiges erreichen."
"Meinst du wirklich, dass wir ein S Springen hinkriegen würden?"
"Mit genug Training auf jeden Fall. Ja. Die Stute ist sehr talentiert und du auch. Ihr beiden seid ein super Team. Da kann echt was großes draus werden."
"Echt?"
"Klar. Das schafft ihr. Wir müssen nur gucken, dass das mit der Schule alles hin haut. Du musst dich nur drauf einstellen, dass du wohl einige Tage von der Schule freigestellt werden wirst. Gerade in den größeren Klassen gibt es hier in Polen kaum Springturniere. Für die meisten Turniere werden wir also nach Deutschland fahren. Da sind wir dann mindestens drei Tage unterwegs. Das heißt du wirst öfter mal Freitags in der Schule fehlen. Je nachdem vielleicht auch mal eine ganze Woche."
"Das ist kein Problem. Da komm ich schon irgendwie hinterher."
"Gut. Wie viel Turniererfahrung habt ihr beide denn?"
"Nicht gerade viel. Wenn es hoch kommt sind wir vielleicht fünf Turniere geritten und die sind zum größten Teil in einer absoluten Katastrophe geendet."
"In wie weit Katastrophe?"
"Sobald sie vor vielen Leuten steht, schiebt sie total Panik und ist nur noch am Steigen und bocken. In den meisten Fällen bin ich nicht weiter als auf den Abreite Platz gekommen."
"Okay. Das klingt als könnte es noch ganz interessant werden. Ich setze mal Julia drauf an. Wenn du damit einverstanden bist kann sie sich deine Kleine mal genauer anschauen."
"Ja klar. Gerne. Ich bin froh, wenn wir das endlich hinter uns haben. Wenn wir auf jedem Turnier dieses Chaos durch machen bringt das keinem etwas."
"Okay. Dann schauen wir mal. Julia hat bis jetzt jedes Pferd wieder hingekriegt. Das schafft sie auch mit deiner Kleinen."
"Das wäre schön."
"Das wird schon. Jetzt würde ich sagen geb ich dir erstmal eine kleine Führung und mach dich mit allen bekannt. Dann weißt du wenigstens, was das für komische Chaoten sind, denen du über den Weg läufst."
"Das ist eine gute Idee."

Sprung ins ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt