Kapitel 66

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Ich gab es nun auf noch irgendwas großartiges zu machen und ritt die Stute nur noch etwas im Schritt, damit sie warm blieb. Das musste ich allerdings nicht, denn kaum ritt ich weiter, war Johannes auch schon wieder da und ich hielt nun bei ihm an.
"Irgendwie seht ihr beide echt süß aus.", meinte Johannes.
"Absolut!", kommentierte Ben, der gar nicht mehr aufhören konnte zu lachen.
"Was hat der denn?", fragte Johannes verwundert.
"Der weiß jetzt, warum ich niemals Dressurreiterin werde.", meinte ich.
"Das sieht man. Außer dir schafft es keiner mit so kurzen Bügeln in einem Dressur Sattel zu sitzen."
"Ich bin halt Springreiterin. Da hat man kurze Bügel. Außerdem sind die für meine Verhältnisse noch lang! Kürzer gingen die nicht."
"Oh man. Du bist echt eingefleischte Springreiterin."
"Sag ich doch. Aus mir wird nie eine Dressurreiterin.", meinte ich und stieg nun ab.
"Aber das Outfit hast du gut ausgesucht. Das helle Blau steht ihr wirklich gut!"
"Ja. Das praktische an Rappen ist, dass du da einfach jede Farbe drauf legen kannst."
"Stimmt. Aber es passt auch nicht jedeFarbe zu ihr. Grün zum Beispiel passt gar nicht."
"Aha. Wenn du meinst."
"Aber du hast das irgendwie raus. Du musst mir jetzt öfter mal Outfits für sie raus suchen."
"Irgend eine Farbe aussuchen kannst du ja wohl auch, oder?"
"Ja, aber ich bin immer zu faul sie zu Bandagieren und das alles."
"Das kann ich jetzt auch nicht ändern. Da musst du dich nun wirklich selber drum kümmern. Ich hab andere Sachen zu tun, als dir dein Pferd fertig zu machen. Und Jenny brauchst du gar nicht erst fragen. Die hat auch genug um die Ohren."
"Tja. Dann muss ich das wohl weiterhin alleine machen."
"Ja."
"Gut. Dann werd ich mal los legen.", meinte Johannes und stellte sich die Bügel ein, um sich dann locker in den Sattel zu schwingen und die Stute locker noch etwas vorwärts zu reiten.
Ich ging nun zu Ben, der sich langsam wieder eingekriegt hatte.
"Na? Genug gelacht?", fragte ich.
"Sorry, aber das sah einfach zu genial aus! Du wirkst auf ihr einfach so ein bisschen, wie Geschwür oder so. Vor allen Dingen dann noch mit den kurzen Bügeln in dem Dressur Sattel. Genial! Du hättest das einfach selber sehen sollen!"
"Jetzt weißt du, warum ich niemals Dressurreiterin werde."
"Ja. Du bist Springreiterin durch und durch. Das hast du gerade eindeutig bewiesen. Aussitzen ist echt nicht deins oder?"
"Sitz du die mal vernünftig aus! Das kriegt kein Mensch hin! Die hat viel zu viel Schwung! Unmöglich!"
"Also dein Bruder beweist da gerade das Gegenteil.", meinte Ben und deutete auf Johannes, der wie angeklebt im Sattel saß und locker durch die Bahn trabte.
"Das zählt nicht. Der hat das geübt.", meinte ich.
"Achso. Okay. Es sah trotzdem genial aus, wie du kläglich versucht hast sie aus zu sitzen."
"Machst doch selber besser! Dann kannst du auch über mich meckern!"
"Ne. Lass mal."
"Na siehst du! Dann hör auf zu meckern!"
"Ich mecker gar nicht! Ich hab nur gesagt, dass es einfach lustig aussah."
"Ja. Mit Johannes kann ich da einfach nicht mithalten. Ich kann dir aber garantieren, dass das ungefähr genauso aussehen würde, wenn ich ihn auf Ginger setze."
"Wäre einen Versuch wert."
"Das geht nicht gut. Einen Dressurreiter auf ein Springpferd zu setzen ist keine gute Idee. Vor allen Dingen nicht bei Ginger. Die sieht zwar immer ganz brav aujs, aber die kann wirklich eine richtige Zicke sein."
"Ach. Da wird er wohl mit klar kommen."
"Nein. Wird er nicht. Johannes kam noch nie mit Pferden klar, die sich aus der Anlehnung heben und ihm und dann schnell werden. Das konnte er noch nie und wird es auch nie hin kriegen, solche Pferde vernünftig zu reiten. Ginger ist allerdings genau so ein Pferd. Die entzieht sich gerne mal jeglicher Anlehnung und macht, was sie will. Wenn man weiß, wie man dann mit ihr umgehen muss, ist das kein Problem, aber das tut Johannes nicht. Das geht nicht gut mit den Beiden."
"Ja und? Das wird dann um so lustiger für uns."
"Na gut, aber nur unter einer Bedingung."
"Und die wäre?"
"Jeder reitet jedes Pferd. Das heißt du reitest dann Ginger und Rose."
"Dann darf ich mir aber auch ein Pferd aussuchen, dass ihr dann reiten müsst."
"Ja klar. Jeder nimmt eins von seinen Pferden und der Rest muss das dann reiten. Könnte ein lustiger Zeitvertreib für die nächsten Tage werden. Bei den Wetter momentan kann man sowieso nichts vernünftiges machen. Da könnten wir eigentlich noch eine zweite Winterpause ansetzen."
"Ja. Wenn man so raus guckt, glaubt man echt nicht, dass wir tatsächlich Frühling haben."
"April, April. Der macht, was er will."
"Oh ja. Dieses Jahr wirklich."
"Was machen wir eigentlich mit den Pferden? Die können wir ja jetzt nicht auf die Weide Stellen und die Paddocks sind auch komplett gefroren."
"Die sind doch mit Matten ausgelegt. Da können die Pferde einfach drauf laufen. Das ist kein Problem."
"Das schon. Ja. Aber das ist eine Eisfläche."
"Oh. Das ist natürlich doof."
"Ja. Wie machen wir das? Wenn wir die nur durch die Halle jagen könnte das dann beim ersten Reiten lustig werden. Gerade bei meinen Spezialisten."
"Viel mehr können wir nur nicht machen. Wir müssen dann sehen, dass wir die jeden Tag wenigstens ein bisschen bewegen."
"Ja. Ich glaube am besten ist, wenn wir das Reiten erstmal so weit einstellen. In der Halle trainieren geht sowieso nicht wirklich und bei dem Wetter ein Distanzrennen reiten ist mir ehrlich gesagt auch zu riskant. Dann machen wir eine eingeschobene Winterpause und lassen die Pferde dann immer in Gruppen in der Halle laufen."
"Was machen wir mit den Jungpferden? Die können wir ja dann auch nicht auf den Paddock lassen."
"Die haben die riesigen Offenställe. Das reicht. Da können die sich für die nächsten paar Tage, die das Wetter noch anhält, genug austoben. Das reicht."
"Okay. Dann würde ich sagen du organisiert das alles irgendwie und wir machen den Rest."
"Gut. Jetzt ist aber erstmal Pause und wir gucken entspannt ein bisschen Dressur."

Sprung ins ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt