Kapitel 73

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Als der Hengst dann im Round Pen stand ließ ich ihn frei und er jagte direkt im vollem Galopp los. So beeilte ich mich nun aus der runden Umzäunung raus zu kommen und ging zu den anderen in die Halle. Dort waren Emely und Paul gerade damit fertig ihre Pferde warm zu reiten und warteten auf Anweisungen von Johannes. Ich setzte mich nun zu Ben auf die Tribühne und schaute zu. Ben hingegen wand sich sofort der Kleinen zu und betrachtete sie mit einem Lächeln.
"Willst du sie nehmen?", fragte ich nach einer Weile. Von Ben kam ein Nicken und wo übergab ich Laura nun an ihn.
Nun gesellte auch Jenny sich zu uns und fragte: "Soll der Hengst von Lea wie bescheuert durch den Round Pen rasen?"
"Ja. Ich hatte Capricio vorhin da rein gestellt. Ich wollte gleich ein wenig mit ihm arbeiten und da soll er sich schonmal austoben.", erklärte ich.
"Achso. Okay. Was ist mit Devil und Ginger? Sollen die auch irgendwie laufen?"
"Um die kümmer ich mich gleich. Du hast heute erstmal frei."
"Uns was soll ich dann machen?"
"Wenn du so unbedingt was zu tun brauchst kannst du dich ja drum kümmern, dass Milan ein bisschen Bewegung bekommt. Julia bringt mich um, wenn der die ganze Zeit keine Bewegung hatte.", schlug Johannes nun vor.
"Den hab ich vor etwa einer Stunde wieder rein geholt. Der stand zwei Stunden in der Halle.", meinte Jenny.
"Dann kann ich dir jetzt auch nicht weiter helfen.", kam es noch von Johannes, bevor er sich dann wieder seinen Schülern zu wand.
"Du kannst heute mal einfach machen, was du willst."
"Das tu ich genau genommen jeden Tag. Ich hab mir den Job nicht ausgesucht, weil ich lieber den ganzen Tag nichts mache. Ich mache den ganzen Tag über, was ich will. Ich hab mir das so ausgesucht und das war eindeutig die richtige Entscheidung."
"Es gibt nur momentan nicht wirklich was für dich zu tun. Du könntest rein theoretisch alle Pferde mal putzen, aber das ist eigentlich sinnlos, weil die nach fünf Minuten eh wieder genauso aussehen, wie vorher."
"Dann habe ich aber wenigstens was zu tun.", meinte Jenny und wollte schon los gehen. Ich hielt sie jedoch zurück und sagte: "Du machst das jetzt nicht!"
"Und was soll ich dann machen?", fragte Jenny.
"Dich zu uns setzen und mal sehen, wie toll die Pferde doch laufen, die du den ganzen Tag betüttelst."
"Na gut.", meinte Jenny und setzte sich nun neben mich, um Emely und Paul zu zu sehen. Anfangs war sie noch etwas gelangweilt, aber schon nach kurzer Zeit sagte sie begeistert: "Ich hätte nicht gedacht, dass Emely tatsächlich die Ruhe dafür hat Dressur zu reiten. Die kann ich mir viel besser so im vollem Galopp im Gelände vor stellen."
"Das macht sie auch eigentlich lieber, aber Dressur kann sie auch. Niemand, der sie kennt glaubt, dass die tarptsächlich so gut Dressur reiten kann, wenn sie das will.", stimmte ich ihr zu.
"Ja. Und Johannes hat da ja auch echt Ahnung von. Das hätte ich nicht erwartet."
"In der Dressur kann ihm keiner was vor machen. Das war schon immer so."
"Reitet der auch selber so gut oder hat der nur das theoretische Wissen?"
"Also ich kann Dressur ja so gar nicht, aber so weit ich das beurteilen kann sieht das wirklich extrem gut aus. Gerade so auf Rose. Im Vergleich zu meinen Künsten in der Dressur ist das wirklich große Klasse."
"Im Vergleich zu dir ist jeder, der auch nur ansatzweise Dressur reiten kann der absolute Überflieger.", warf Ben ein.
"Danke auch!"
"Ja. Ist doch so. Dafür kann dir im Springen keiner was vor machen. Das können wir hier alle nicht. In der Dressur bist du nunmal nicht gut."
"Machs erstmal besser. Dann können wir weiter reden."
"Hab ich irgendwas verpasst?", fragte Jenny verwirrt.
"Ich hab vor ein paar Tagen Rose warm geritten und das hat nicht wirklich geklappt.", erklärte ich.
"Du bist halt einfach Springreiterin durch und durch. Dafür kann Johannes nicht springen.", meinte Jenny.
"Natürlich kann ich springen.", protestierte Johannes.
"Du schaffst es garantiert nicht mit Ginger vernünftig einen S Parcours zu reiten.", entgegnete ich.
"Wetten doch?"
"Kommt drauf an worum wir wetten."
"Wenn ich es schaffe bezahl ich dir ein komplettes Outfit mit Bandagen, Gamaschen, Schabracke, Hufglocken und Fliegenhaube."
"Und wenn nicht musst du die Kostüm Kür, die ich dir jetzt gezeigt habe in einem Outfit meiner Wahl reiten."
"Okay. Die Wette gilt.", sagte Johannes siegessicher und reichte mir seine Hand. Ich schlug ein und somit stand die Wette. Ich war mir allerdings sehr sicher, dass ich sie gewinnen würde. Springen konnte er noch nie und mit Ginger kam er garantiert auch nicht klar. Da war schon so gut, wie vorprogrammiert, dass ich die Wette sowieso gewinnen würde.
"Damit müsst ihr dann aber warten, bis Julia wieder kommt. Das muss die auch sehen und sie hilft uns garantiert auch liebend gerne ein passendes Outfit zusammen zu stellen.", meinte Jenny.
"Wann kommt die eigentlich wieder?", fragte ich nun.
"Die hole ich heute Nachmittag ab.", berichtete Johannes.
"Vergess die bloß nicht! Es könnte sein, dass das gewaltig Ärger gibt.", redete Jenny ihm ins Gewissen.
"Ich würde die doch nie vergessen! Ich weiß schon, was mir blüht, wenn ich das tun würde.", sagte Johannes entsetzt.
"So verplant, wie du bist, würde ich dir glatt zutrauen, dass du sie wirklich vergisst.", meinte ich.
"Mehr Biegung! Den inneren Schenkel dran!", rief Johannes Emely zu und sagte dann zu uns: "Ich vergess die schon nicht."
Wir schauten nun noch eine Weile zu und unterhielten uns, bis Johannes fragte: "Könnte mir einer von euch schon mal Rose fertig machen?"
"Was ist mit Dusty? Reitest du den nicht sonst immer zuerst?", fragte ich verwundert.
"Der wird heute nur ein bisschen longiert. Der hat gestern so super mit gemacht. Da hat er heute mal frei.", meinte Johannes.
"Okay. Welche Farbe hättest du denn heute gern?"
"Ist mir ganz egal. Irgendwas buntes wäre schön. Es ist so schon grau genug draußen."
"Gut. Ich mach sie dir fertig.", meinte ich und stand nun auf.
"Ach und heute mal bitte die Kandarre. Wir haben bald wieder ein Turnier. Da kann sie sich schonmal wieder dran gewöhnen.", setzte Johannes noch dran.
"Wird gemacht.", meinte ich und ging nun los, um die Stute erst einmal in ihrer Box gründlich zu putzen. Dann ging ich los und entschied mich an diesem Tag für ein hübsches Orange. Damit kleidete ich die Stute nun komplett ein und ging dann mit ihr am Zügel in die Halle, wo Johannes gerade sein Training beendete.
"Danke!", sagte Johannes und nahm mir die Stute nun ab.

Sprung ins ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt