Kapitel 5

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Isabella's Sicht

Ich will schon etwas sagen, doch da fällt mir ein Detail ein was ich leider schon total vergessen hatte. "Fuck!" spreche ich meinen Gedanken aus, doch halt mir sofort die Hand vor den Mund.

Jap ich sag solche Wörter nicht mehr... Darf ich eigentlich auch gar nicht.

Nicolas sieht mich verwirrt an "Was ist los?" Ich sehe mich im Raum um und so wie erwartet sind alle Kameras aktiviert.

Toll...

"Komm mit!" sage ich nur und geh die Treppe hoch von der ich kam.
Wie gewollt folgt mir Nicolas.
"Also im ganzen Haus sind Kameras angebracht worden und damit meine ich wirklich überall! Man kann hier so gut wie nirgends in Ruhe reden. Außer in meinem Kleiderschrank oder halt außerhalb des Hauses, also Garden oder Balkon. Also wo willst du hin?"
Nicolas antwortet nach nur kurzer Zeit "Ich würde sagen Balkon, aber wir können auch wieder runter und in den Garden gehen!" Ich grinse, mit dieser Antwort hab ich gerechnet.

Doch ehrlich glaubt er ernsthaft ich hätte meinen Kleiderschrank vorgeschlagen, wenn das mit dem Balkon oder Garden so einfach wäre?

"Oh hab vergessen dazu zu sagen, dass draußen halt Paparazzis sind, aber sie bekommen von der Entfernung kein richtiges Bild von uns zustande, aber trotzdem halt ein Bild. Also?"
"Ich bin trotzdem für den Balkon. Wie hört sich das denn an 'Ich geh mit dir in einen Schrank'." Er muss selbst über seine Aussage grinsen, was mir ebenfalls ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Ich nicke noch kurz zur Bestätigung und sage dann "Ok, dann folge mir auf den Balkon, besser gesagt auf meinen Balkon." Er nickt.
Den Weg dort hin liefen wir schweigend neben einander. Keiner hat etwas zu sagen, jedenfalls will keiner etwas sagen. Ich, weil ich kein Wort über mein Leben, vor dem fast Tod, vor der Beobachtung meiner Eltern und vor dieser ganzen Scheiße verlieren will und Nicolas wahrscheinlich, weil er das gemerkt hat.

Der Balkon ist schön. Weiße Fließen zieren, den Boden. Das Geländer, ebenfalls weiß, hat märchenhafte Verzierungen und geht mir bis zu meinem Bauch. An den Ecken steht jeweils eine Seule, die perfekt zu dem Geländer passt, die dafür da sind um das Dach, was darüber lag zu stützen. An der Seite des Balkons steht eine Hollywoodschaukel, wo aus Holz gemacht und mit weißen Kissen gepolstert ist.
Ich war das letzte mal hier draußen wo es Nacht war, weshalb auch noch auf der Schaukel eine weiche, weiße Decke liegt.

Ich frage an Nicolas gerichtet "Also was ist der wirkliche Grund deines Besuches?" Ich drehe meinen Kopf leicht, damit ich ihn ansehen kann.
Nach kurzem zögern antwortet er "Du hast den Kontakt zu Stefen abgebrochen, nicht wahr?" überrascht über diese Frage sehe ich ihn an.

Meint er das ernst?

"Natürlich." antworte ich sicher. Nicolas geht die paar Schritte zum Geländer vor und stützt seine Arme darauf ab. "Ja das hab ich mir schon gedacht! Weißt du? Er ist ziemlich am Boden zerstört." Ich gehe zu ihm vor. "Er soll ruhig seine Reue bekommen." Nicolas wendet sein Blick nun wieder auf mich. "Fühlst du wirklich so oder redest du dir es nur ein?" Nun bin ich die, die in die Ferne sieht. "Ich weiß nicht wovon du sprichst!" sage ich ohne Zweifel in der Stimme.
Ich merke seinen Blick auf mir ruhen. "Rede es dir so lange ein bis du es dir selbst glaubst!" Ich lächle sarkastisch auf. "Wieso denkst du, dass du mich kennst? Als ob du weißt wie ich empfinde!" Ich sehe in seine strahlend grünen Augen.

Ich will wissen was er denkt. Was tut ihn dazu ermutigen an mich zu glauben?

"Isabella du bist nicht alleine! Auch wenn du das denkst!"
Ich wende den Blick wieder ab.

In seinen Augen zeichnet sich so viel Hoffnung, so viel Stärke ab.
Er braucht nicht viel, da er aus nichts alles machen kann, allein weil er den Willen besitzt.

"Weißt du? Du hast recht, schließlich bist du da. Aber nein irgendwann wirst du gehen, so wie alle anderen auch."
Nachdenklich sagt er “Bist es nicht du, die alle von sich stößt?“ Wahrheitsgemäß antworte ich auf die Frage “Ja, aber wärst du in meiner Situation würdest du es verstehen.“ Keine Sekunde vergeht bevor er etwas dazu sagt “Dann klär mich auf!“ Etwas überrascht über die Entschlossenheit in seiner Stimme beginne ich es ihm zu erläutern “Die Menschen, die du an dich heran lässt haben es einfacher. Sie können dich so schnell verletzen. Von jedem Menschen, den ich bisher liebte wurde ich entweder verletzt, ausgetauscht oder einfach nur enttäuscht. Wenn du jemanden so nah an dich heran lassen willst musst du mit den Konsequenzen leben.“ Anscheinend reicht diese Antwort Nicolas nicht, denn er fragt weiter “Also ist dein Fazit, dass du keinen an dich lässt damit du keinen Schmerz fühlst?“ Ich nicke.

Er hat es also doch verstanden.

“Dir ist hoffentlich bewusst, dass damit deine Hoffnung von Glück und Liebe ebenfalls in 1 000 Einzelteile zerspringt?“

Ja, das ist mir bewusst.

Erneut nicke ich.
Er seufzt. “Vermisst du es nicht?“ Verwirrt sehe ich ihn an. “Was?“ frage ich also nach. “Na das Gefühl.“ antwortet er mir, als wäre es das logischste auf der Welt. “Was für ein Gefühl?“ frage ich weiter nach, da ich es immer noch nicht verstehe.
“Das.“ antwortet er nur noch und bevor ich noch etwas fragen kann, legt er seine Lippen auf meine. Ich bin sehr überrumpelt und denke nicht nach. Ohne weiteres erwidere ich den sanften und behutsamen Kuss von Nick.

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Wird Nick Isabella rum kriegen?

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