Kapitel 3

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Isabella's Sicht

Die Musik verklingt und wie ein Gentlemen verneigt er sich kurz vor mir und bedankt sich für den Tanz. Dann geht er einfach.

Warte... er kann nicht einfach gehen!
Der Tanz war so schön. Es hat mir Spaß gemacht.

Ohne lang zu zögern laufe ich ihm hinterher.
Relativ schnell hab ich ihn dann eingeholt. “Hey du gehst jetzt einfach so?“ Er antwortet mit einer Gegenfrage “Das willst du doch oder?“

Will ich das?
Vor dem Tanz wäre meine Antwort ohne zu zögern 'ja' gewesen, doch jetzt...

“Vielleicht will ich das gar nicht.“ sage ich entschlossen. Verwundert sieht er mich an “Ach ja? Woher der plötzliche Sinneswandel?“ Ich sehe auf den Boden, als ich antworte “Das Leben hier ist einsam und öde. Ich vermisse es zu leben. Richtig zu leben!“ Ich blicke zu ihm auf und erwarte, dass er mich auslacht. Doch er bleibt ruhig, sieht mich nur an. Jedenfalls bis er sagt “Ich muss zu meinen Eltern. Aber ich komm nachher noch einmal vorbei, versprochen.“ Ich nicke als Bestätigung.
Ich sehe ihm noch hinterher, wie er zu einer circa 30 jährigen Dame und einem vielleicht 40 jährigen Mann läuft.
Plötzlich fragt eine Stimme neben mir “Woher kennst du denn Nicolas White?“

Warte Nick heißt gar nicht Nick sondern Nicolas?

“Em ja also, er war mit mir mal in einer Klasse und wir waren Freunde.“ erläutere ich meiner Mutter diese Bekanntschaft.
Sie nuschelt etwas vor sich hin, was ich nicht verstehen kann und sieht noch Nick, nein Nicolas, hinterher, bis sie sich umdreht und wieder geht. Misstrauisch sehe ich ihr nach, wie sie von der Menge verschlungen wird.

Was war das?

Nun stehe ich wieder hier oben, am Rand und schaue hinab auf die Menschen, die anscheinend wegen meinem Geburtstag hier sind.

Ist schon komisch, dass es keiner schlimm findet, dass das Geburtstagskind verschwunden ist.

Mein Blick schweift ein weiteres Mal über die Leute, die sich prächtig amüsieren. Ich erblicke meine Eltern, die sich freundlich mit anderen Leuten unterhalten.

Wie nett sie doch manchmal sein können.

Eine Stimme neben mir reißt mich aus meinen Gedanken “Ich versteh einfach nicht was Menschen an solchen Festen finden.“ Ich zucke kurz zusammen, antworte aber dann mit einem kurzen Blick zur Seite “Sie wollen sich amüsieren oder hilfreiche Kontakte knüpfen. Aber sag mir; wieso bist du hier?“
Er spielt mit dem Sektglas in seiner Hand und sieht nachdenklich darauf hinab. “Naja, um ehrlich zu sein bin ich wegen meinen Eltern und ihren Kontakten da, aber von mir aus würde ich eher just for fun sagen.“ Seine Antwort bringt mich zum Lächeln.

Jeder andere Junge hier im Raum hätte sich förmlich ausgedrückt und dann kommt er mit seinem 'Just for fun'.

“Sag mal Nicolas,“ das Nicolas betone ich extra, da ich bis jetzt eigentlich dachte er heißt Nick “wissen deine Freunde, dass du reich bist?“ Ich muster ihn aufmerksam. Er trinkt einen kleinen Schlug von seinem Glas und dreht sich dann zu mir “Ja. Aber eine Frage hätte ich an dich; wieso bist du hier?“ Ich wende meinen Blick ab und sehe auf die Tanzfläche hinab.
“Ich muss hier sein, schließlich ist es meine Party.“ Ich spüre seinen aufmerksamen Blick auf mir ruhen. “Als ob das stimmt!“ überrascht sehe ich wieder zu ihm. “An deinem Geburtstag wärst du doch glücklicher.“
Ironisch grinse ich kurz in mich hinein “Ja sollte man vielleicht denken, aber für mich gibt es erst in 7 Jahren etwas zu feiern.“ “Oh. Aber gib es zu, du hast heute nicht Geburtstag!“ Ich sehe ihn fragend an. “Wieso bist du dir da so sicher?“ Selbstverliebt sah er mich an. “Instinkte.“ Ich lache, sein Gesicht war einfach so von sich selbst überzeugt, dass man einfach nur lachen konnte. Er lächelt mich zufrieden an. Ich nicke als Antwort und sage “Du hast recht, mein Geburtstag liegt schon gute drei Monate zurück.“ Er hält mir seine Hand hin und sagt “Naja dann sorgen wir jetzt dafür, dass du wenigstens an deinem Fake-Geburtstag Spaß hast!“ Kopfschüttelnd ergreife ich seine Hand und werde sofort mitgezogen.
“Was hast du vor?“ frage ich lächelnd.
Er antwortet selbst überzeugt “Du fandest den Tanz vorhin doch so toll, dann werde ich dir eben einen Gefallen tun und dir noch einen schenken!“

Also stehen wir nun ein weiteres mal zusammen auf der Tanzfläche und sehen uns in die Augen.
Doch als wir anfangen unterbreche ich den Blickkontakt und sehe zur Seite, wie es sich eben beim Walzer tanzen schickt.

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Dancing Queen so young and sweet only seventeen
Wer kennt das Lied noch?

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