Kapitel 27

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Isabella's Sicht

Nun liege ich also in meinem Bett und denke über das Verhalten meiner Mutter nach.

Warum hat sie das gemacht? Sie war noch nie so sensibel, geschweige den mütterlich zu mir. Und dann noch, weshalb war sie mit dem Datum, das die Verkäuferin nannte so unzufrieden? Schließlich ist das im Gegensatz zu anderen Läden sehr pünktlich und es dauert immer noch länger bis zur Hochzeit, es ist ja erst in circa einem Monat die Verlobungsfeier. Vielleicht hatte sie ja einfach auch nur einen schlechten Tag.

In Gedanken versunken, werfe ich einen Tennisball in die Luft und fange ihn wieder, kurz bevor er mir ins Gesicht fliegt. Ich werfe ihn ein weiteres mal nach oben, doch durch ein Klopfen an der Tür, werde ich abgelenkt und der Ball fliegt mir voll ins Gesicht.

Toll... Vielleicht ist es ja auch nicht mein Tag!?

Ich stöhne kurz auf bevor ich mich dann aufsetze und kurz genervt, von meiner eigenen Dummheit "Herein!" sage. Langsam öffnet sich die Tür und eine unsicher aussehende Emma steht in der Tür "Entschuldigung, falls ich störe, aber sie haben Besuch."

Hab ich ihr nicht gesagt, dass sie Nick egal wann, wegschicken soll? Naja...

"Sag Nick er soll gehen!" sage ich genervt und füge nachdenklich hinzu "Egal was er will, hab ich dir das nicht gesagt?" Unsicher sieht sie auf den Boden.

Was ist denn heute mit allen los? Ist etwas passiert? Wenn ja, bin ich mal wieder die Letzte, die es erfährt... ja danke auch!

"Das ist ja das Problem." gibt sie schüchtern von sich, ohne auch nur für einen kurzen Moment zu wagen mir in die Augen zu sehen. Verwirrt schaue ich sie an.

Ok jetzt bin ich neugierig...

"Es ist nicht Mr.White.." sagt sie nun und wagt es endlich mir in die Augen zu sehen.

Warte... wenn es nicht Nick ist, wer zur Hölle ist es dann? Im Prinzip haben mich bisher nur vier Personen hier besucht und zwei davon hoffe ich zur Zeit nicht mehr so schnell zu sehen! Also bitte lass, es einfach nur Alec und Mason sein!

Ich nicke nur und sage ihr freundlich, dass sie gehen darf. Woraufhin sie auch sofort verschwindet.

Sie verhält sich echt seltsam! Ich weiß ja, dass sie schüchtern ist aber ich dachte, es wäre besser geworden und das war jetzt selbst für sie abnormal unsicher.

Also motiviere ich mich dazu in die Eingangshalle zu laufen und meinen Besuch zu treffen. Doch als ich sehe wer sich da etwas nervös in der Halle umsieht, bleibt mir der Mund offen stehen. "Du?" frage ich geschockt. Nun dreht er sich schnell um, wodurch er mich nun sieht und tief einatmet bevor er antwortet "Jap ich..." Ich will mich schon wieder umdrehen um die wenigen Stufen, die ich erst gegangen bin wieder hoch zu laufen. Doch seine Stimme bringt mich dazu Inne zu halten "Warte!" Ich stehe nun mit dem Rücken zu ihm, doch drehe meinen Kopf leicht, somit sehe ich ihn etwas aus dem Augenwinkel. "Ich hab gesagt, dass ich dich nie wieder sehen will. Also wenn du nicht gehst, geh ich eben!" Doch bevor ich auch nur eine Stufe weiter hoch gehen konnte, spürt ich eine Hand an meiner Schulter, die mich schwungvoll dazu brach mich umzudrehen. Und da ich logischer Weise, nicht mit so einer Aktion gerechnet habe verliere ich kurz das Gleichgewicht. Doch da ich nach vorne falle, lieg ich nun nicht auf dem Boden, sondern in Stefen's Armen.

Ernsthaft? Hätte ich nicht auf den Boden fliegen können? My best friend the Floor. Ich meine in diesem Moment, wäre es mir einmal, ein einziges mal, lieber gewesen auf den Boden zu fliegen. Aber nein natürlich hasst mich das Schicksal. Wohl es wahrscheinlich voll schmerzhaft gewesen wäre, die Treppe runter zu fallen.

"Alles okay?" fragt mich Stefen fürsorglich und reist mich somit aus meinen Gedanken, in denen ich mir gerade vorstelle wie ich die Treppe runter fliege. Ich nicke und will mich von ihm wegdrücken, doch sein Griff um meine Hüften ist zu stark. "Ich lass dich nicht noch einmal gehen!" sagt er mit so viel Reue in der Stimme, dass es mir schon fast das Herz ein weiteres mal bricht. Aber dennoch ist seine Stimme sicher und entschlossen, als könnte ihn nichts erschüttern. Ich schaue in seine braunen Augen und er erwidert den Blick. Kurz bevor ich komplett darin versinke, wende ich meinen Blick ab und sage fest "Das musst du aber!" Kurz schweigt er doch er fordert mich auf "Ich glaube dir nicht! Wenn es so ist, sag es mir ins Gesicht! Du willst das doch gar nicht!" Ich wende meinen Blick wieder auf ihn "Ich will, dass du mich loslässt." Die Festigkeit von gerade eben hat etwas nachgelassen. Doch er merkt wahrscheinlich nicht, dass ich lüge. Schließlich merkt es nie jemand. "Sicher?" fragt er mich doch bevor ich ihm irgendwie antworten kann, liegen seine Lippen auf meinen. Doch anstatt ihn wegzudrücken, was ich eigentlich tun sollte, erwidere ich den Kuss.

Meine Güte, er wird mir jetzt kein Wort mehr glauben... Fuck! Ich bin am Arsch! Boden öffne dich und verschluck mich bitte. Danke.

Ich spüre wie er in den Kuss grinst, was mich ebenfalls zum Lächeln bringt.

So ein eingebildeter Vollidiot!

"Isabella!" erklingt eine wütende Stimme hinter mir, weshalb ich mich sofort von ihm löse.

Und mal wieder ist ein toller Moment in meinem Leben viel zu schnell vorbei...

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Wer die Beiden wohl unterbrochen hat?

played loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt