Kapitel 26

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Isabella's Sicht

Zwei Tage sind seit der Nachricht vergangen und die Hochzeit, besser gesagt die Verlobungsfeier kommt immer näher. In den letzten Tagen ist Nick ein paar mal aufgetaucht. Doch ich hab Emma immer gesagt, sie soll ihm sagen, dass ich ihn nicht sehen will und dass er abhauen soll. Doch meistens hat er nicht darauf gehört, weshalb ich Mr. Clark gebeten habe ihn dann raus zu schmeißen.

Ja ich weiß, es gehört sich eigentlich nicht seinen Verlobten aus dem Haus zu werfen, aber you only live once und außerdem hab ich einfach keine Ahnung was ich von ihm halten soll. Jedenfalls stehe ich nun in einem teurem Geschäft voller Brautkleider. Und bisher konnte ich mich nicht entscheiden, es kommt mir irgendwie alles hier so falsch vor. Ich meine damit nicht die Kleider, sondern diese ganze Situation.

"Wie wäre es mit diesem?" fragt mich die ältere Verkäuferin und zeigt mir ein Kleid mit einem Meerjungfrauenschnitt, das sie auf den Armen trägt.

Es ist schön, sehr schön sogar. Aber es ist nicht DAS Kleid, es fühlt sich falsch an. Aber vielleicht liegt, dass ja gar nicht an dem Kleid... Vielleicht liegt es an mir oder dieser ganzen fake Hochzeit.

Ich streiche leicht über den Stoff und sage leise "Es ist schön." Die Verkäuferin sieht mich aufmunternd an und hakt nach "Aber?" Meine Mutter seufzt und spricht genervt aus "Nichts aber? Jetzt probiere es schon an!" Zögerlich nicke ich und gehe mit der älteren Dame in die Umkleidekabine.
Als sie mir das Kleid anlegt, sagt sie freundlich "Ihre Mutter hat sie anscheinend sehr unter Kontrolle." Ich lächeln sie vorsichtig durch den Ganz-Körper-Spiegel vor mir an. "Ja, dass kann man so sagen, aber leider habe ich keine andere Wahl." Sie nickt verständlich und fügt hinzu "Ihre Eltern sind bestimmt stolz auf Sie. Sie sind wunderschön, machen das was sie Ihnen sagen und sind nicht den Bach runter gegangen, wie einige andere."

Meine Eltern und stolz? Auf mich? Niemals! Noch nicht mal in 100 Jahren wird das passieren!

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Meine Eltern und stolz? Auf mich? Niemals! Noch nicht mal in 100 Jahren wird das passieren!

"So!" sagt die Verkäuferin lächelnd, als sie die letzte Klammer befestigt, weshalb sie noch mal kurz nachschaut ob auch wirklich alles sitzt. "Bereit?" fragt sie mit einem ermutigenden Lächeln auf den Lippen. Ich bekomme kein Wort raus, weswegen ich nur leicht nicke. "Das wird schon." ermutigt sie mich und drückt dabei die Tür auf, die aus der Umkleide führt. Ich atme kurz tief ein und aus, bevor ich dann aus der Umkleide trete. Meine Mutter mustert mich von oben bis unten. "Probiere noch ein anderes an, mit einem anderen Schnitt!" Sie greift hinter sich an einen der Kleiderständer. Anscheinend hat sie sich ein Kleid herausgesucht während ich mir das andere Kleid angezogen habe. Die Verkäuferin nimmt es lächelnd meiner Mutter aus der Hand und geht wieder in Richtung Umkleide. Stumm folge ich ihr in den großen Raum.

"Das gefällt mir besser!" sagt meine Mutter lächelnd, als sie mich in dem Kleid sieht

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"Das gefällt mir besser!" sagt meine Mutter lächelnd, als sie mich in dem Kleid sieht. "Du siehst jünger aus." Ich erwidere kurz ihr erfreutes Lächeln, aber schau dann auf den Boden. "Welches gefällt Ihnen besser?" fragt mich die ältere Dame ruhig.

Das erste. Das erste Kleid, fand ich schöner, es ist so elegant und strahlt eine gewisse Ernsthaftigkeit aus. Während, dass zweite etwas verspielt wirkt.

"Das zweite." antworte ich. Ich sage das, das meiner Mutter gefällt. Als ich meinen Blick wieder auf meine Mutter richte sehe ich, dass ihre Augen glasig wurden. "Du bist so groß geworden!" schnieft sie. Sie kommt auf mich zu und umarmt mich. Total überfordert mit der Situation lege ich ebenfalls meine Arme um ihren zierlichen Körper.

Das meint sie nicht Ernst, oder? Als ob sie sich jemals Gedanken über mich gemacht hat, seit... naja... seit Lukas halt. Doch ich bin mir nicht sicher ob, das Ganze hier nur geschauspielt ist oder sie es wirklich so meint, wie sie es sagt. Aber wenn sie nur schauspielt, dann ist sie echt gut.

"Keine Sorge ich werde dich deswegen nicht verlassen." schließlich darf ich das nicht bis zu meinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr, füge ich in meinen Gedanken hinzu. Ich spüre an meiner Schulter, wie sie langsam nickt und sich dann aber von mir löst. "Wie viel kostet es denn?" frage ich an die Verkäuferin gewendet. Sie antwortet sofort​ "Dieses hier liegt genauso wie das andere im fünfstelligen Bereich." Ich verdrehe die Augen, damit hab ich gerechnet und meine Mutter wahrscheinlich auch. Vor allem bei diesem Laden. "Und wie viel genau?" fragt meine Mutter nach. "Dieses Kleid kostet 25 000, da der Stoff sehr hochwertig ist und die feinen Details sehr schwer zu machen sind. Das engere Kleid liegt bei einem Wert von ca. 20 000." Ich nicke nur stumm. Doch so wie ich meine Mutter kenne wird sie jetzt mit ihrem Geld angeben wollen "Wir nehmen beide!" Hab ich es gesagt, natürlich muss sie das tun, vor allem nachdem die Verkäuferin uns anfangs so unterschätzt hat. "Beide?" fragt die Verkäuferin überrascht. "Ja beide." Beantwortet meine Mutter ihre Frage in einem kühlen Ton. Die ältere Dame lächelt und sagt dann "Ok, dann folgen sie mir doch zur Kasse, ich brauche dann noch kurz die Masse und wir können Ihnen das Kleid in spätestens zwei Wochen liefern!" Meine Mutter nickt, dennoch ist sie leicht unzufrieden mit dem Zeitraum der Lieferung.

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