Isabella's Sicht
Ein Kugel fliegt durch die metallischen Gitterstäbe des Käfigs. Er keucht kurz auf, sein Blick wandert schockiert an seinem Körper herab, wo sich die Kugel in seine Brust gebohrt hat und sein Oberteil sich nun dunkler färbt. Sein Messer fällt aus seiner Hand und kommt mit einem Klirren auf dem Boden an. Seine Beine knicken ein und er fällt mit einem Rums zur Seite. Stefen seine Stimme erkingt schwach, doch mit einem herablassend Ton "Das ist nun dein Ende, Fin!" Alle Blicke fliegen nun im Raum umher, um den Schuldigen für den Schuss auszumachen. Doch keiner sieht verdächtig aus. Erneut fällt ein Schuss und ein Mann aus dem Publikum fällt um. Die Männer ziehen alle samt ihre Waffen und schauen im Raum umher. Carlo zischt "Ich sagte doch, ihr sollt sie von der Halle fernhalten!" Nun ertönen immer mehr Schüsse. Männer fliegen um und Blut fließt. Manche MS-13 erschießen sich blindlings gegenseitig, keiner wusste mehr wer Feind oder Freund ist und die Unsicherheit ist in der Luft deutlich zu spüren. Alle kämpfen nun um ihr eigenes Überleben.
Egal wer angegriffen hatte, er wusste, dass er so eine Maßenpanik auslösen würde.
Der Geruch von Blut verstärkt sich immer mehr und mein Magen dreht sich in mir um, doch ich ignoriere es, genau so wie das Gemetzel um mich herum, mein Blick galt nur Stefen, der immer noch in dem Käfig liegt. Ich nutze den Moment in dem Carlo und der Mann unvorsichtig waren und stürme los.
Ich stelle mich außerhalb des Käfigs zu Stefen. Ich strecke meine Hand vorsichtig hindurch und fahre ihm durch die Haare. "Alles wird gut!" spreche ich besorgt aus. Leicht hebt Stefen seine Hand und verschränkt unsere Finger. Langsam dreht er seine Kopf und sieht mir in die Augen als er schwach sagt "Ich hab dir doch gesagt, wenn du die Chance hast rennst du weg!" Stur schüttle ich den Kopf und erwidere "Und ich hab gesagt, dass ich das nicht tun werde!" Er schluckt schwer und zwingt sich zu einem schiefen Lächeln als er sagt "Das ist mir zu sehr Romeo und Julia." Ich lächle nicht sondern antworte überzeugt "Du wirst hier nicht sterben!" Wehleidig sieht er mich an und hakt nach "Und du?" Seine Augen strahlen so viel Liebe aus, er würde sterben nur das ich unverletzt bleibe. Ich umgehe seine Frage etwas "Du hast selbst gesagt, wir werden das schaffen!"Die Situation ist nicht unmöglich! Wir können das wirklich noch schaffen... hoffe ich.
"Und was wenn nicht?" Seine Hoffnung scheint verschwunden. Er hat sich mit diesem Ende abgefunden.
Nicht mit mir! Wir schaffen das! Irgendwie.
Ich lasse langsam seine Hand los und sage kurz "Ich hol dich hier raus!" Ich mache einige Schritte weg von ihm. "Isabella." lässt er mich kurz Inne halten. Seine Stimme verliert immer mehr an Stärke. Ich dreh meinen Kopf wieder leicht in seine Richtung. "Pass auf dich auf." sagt er nur kurz, was ich mit einem Nicken quittiere. Ich sprinte schon fast zu der Tür des Käfigs. Überall erklingen Schüsse, wohl sie direkt neben mir sind, fühlen sie sich ferner an als je zuvor. Doch mein Weg wird mir durch einen großen, breit gebauten Mann versperrt. Ich will ihm ein Tritt in die Seite verpasssen, doch bevor ich auch nur ein falsche Bewegung starten kann, bohrt sich eine silberne Kugel in den Hals des Mannes, der sofort zur Seite kippt. Mein Blick schnellt zu der Seite aus der die Kugel kam, doch ich endecke niemanden. Ich sehe auch keine Feinde, es sind nur MS-13 Leute dort die Kämpfen.
Ich versteh das nicht, hat etwa jemand von ihnen das geplant?
Doch ich denke nicht länger nach und beuge mich über den nun toten Mann. Der Geruch von Blut steigt mir in die Nase und ich muss ein Würgen unterdrücken. Ich such nach einer Fernbedienung ähnlichem Gerät nur etwas kleiner, circa wie ein Garagenöffner. Ich fasse angeekelt in die Hose des Toten und stelle erleichtert fest, dass ich richtig lag. Ich drücke auf den schwarzen Knopf und das Tor springt fast lautlos auf. Ich stecke den Öffner in meine eigene Hosentasche und stehe schnell wieder auf. Ich stolper unelegant in den Käfig und stürze auf Stefen zu. "Wir schaffen das!" murmel ich erneut. Ich streiche liebevoll über seine Wange. Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen. Schwach sagt er "Ich liebe dich."
Er sollte dies nicht als Abschied sagen, da es überhaupt keinen Grund für einen Abschied gibt!
"Ich weiß." erwidere ich nur und versuche ihm aufzuhelfen. Er verzehrt schmerzlich sein Gesicht. Ich stütze ihn so gut wie möglich und bugsiere ihn in Richtung des Ausgangs. Die Treppe ist der schwierigste Teil, die Anstrengung ist ihm ins Gesicht geschrieben, genau so wie der Wille nicht aufzugeben. Ich schaue mich suchend im Raum um. Es schien unmöglich hier überlebend heraus zu kommen. Sogar Carlo ist in einen Nahkampf verwickelt, doch sein Gegner ist kein MS-13. Er trägt ein mir bekanntes Tattoo an der Hand. Val hatte genau das Selbe. Die meisten auf der Shadow-Seite hatten dieses Tatoo, es war ihr Zeichen. Ein Feuer das sich um eine Feder schlingt. Die Feder soll Freiheit darstellen, während das Feuer ihre Stärke symbolisiert.
Aber wieso war ein Shadow hier?
Ein Keuchen reißt mich aus meinen Gedanken, der Mann hat Carlo ein Messer in die Brust gestoßen und dreht es nun quälend langsam, bevor er es wieder heraus zieht und zu sieht wie Carlo zusammenklappt. Ich sehe eine Weile geschockt auf die Leiche von Carlo. Doch als der Mann spricht richte ich sofort meinen Blick auf ihn "Isabella, komm mit, sofort!" Ich weiß nicht wieso, der fremde Mann meinen Namen kennt, geschweige denn wieso ich so naiv bin und ihm folge. Doch irgendetwas sagt mir, dass er einer von den Guten ist, wohl er gerade vor meinen Augen jemanden kaltblütig erstochen hatte.
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played love
Fiksi RemajaDer zweite Teil von playing icecold. Man muss nicht unbedingt den ersten Teil lesen, doch zum Verständnis wäre es einfacher. Nach Isabellas Selbstmord Versuch, kam sie wieder zurück in ihr altes Haus und wurde von ihren Eltern zu ewigen Hausarest...