Isabella's Sicht
“Und vergisst nicht haltet euch gedeckt, bewegt euch in dem Schatten der Häuser. Sie werden zwar geschwächt sein und wahrscheinlich nur im nahen Umkreis zu ihrer Halle Patrouillen machen, dennoch müsst ihr vorsichtig sein!“ erwähnt Hugo ein letztes Mal. Als Antwort umarme ich ihn.
Er hat uns wirklich geholfen, auch wenn er es nicht für uns getan hat bin ich ihm sehr dankbar.
“Danke.“ sage ich ruhig, während er die Umarmung nun erwidert. Doch er antwortet auf mein 'Danke' nur mit der Wahrheit “Ich hab das nicht für euch getan.“ Ich grinse.
Als hätte er meine Gedanken gelesen, erneut.
Daraufhin konter ich “Ich weiß, aber dennoch sind wir dir nicht egal. Du hättest uns auch einfach töten können, aber hast es nicht. Und das Haus hättest du auch nicht kaufen müssen!“ Ich löse mich wieder aus unserer Umarmung und sehe den älteren Mann fröhlich an. “Vielleicht will ich euch auch einfach nur schnellst möglich los werden!“ erwidert er, woraufhin ich die Augen verdrehe und sage “Versuch es dir selbst einzureden, denn das ist eine wirklich schlechte Ausrede!“ Hugo öffnet schon den Mund um sich zu verteidigen, doch wird von Stefen unterbrochen “Gib's auf. Sie ist so stur und würde sogar im Teufel das Gute sehen!“ Hugo schließt wiederwillig seinen Mund und nickt. Somit machen wir uns auf den Weg nach Hause, Stefen schlingt schwungvoll seinen Arm um meine Hüfte und drückt mich näher an sich. Plötzlich ertönt Hugo's Stimme ein letztes Mal “Passt auf euch auf!“ Ein Lachen entflieht mir.
Jap er hasst uns eindeutig! Die Ironie hat man nicht überhört oder?
“Wir haben es geschafft.“ sage ich lächelnd und lege meinen Kopf leicht an Stefen's Brust. “Scheint so.“ sagt er, doch ich merke, dass auch er sich schwer daran tut es zu glauben.
Alles ist gut... es scheint einfach so unglaublich perfekt... so filmreif... so unrealistisch.
Wir gehen durch die dunklen Gassen, des fremden, jedenfalls mir fremden, Geländes. Aufmerksam achtet Stefen auf alles, während ich ihm voll und ganz vertraue und weiterhin meinen Gedanken hinterher hänge.
Nach einer Weile des Laufens kommen wir an einem kleinen Vorstadtdorf an. Die Leute dort ignorieren uns, sie haben keine Ahnung wer wir sind oder was wir durchgemacht haben. Sie leben einfach ihr Leben und scheinen glücklich, manche weniger als andere. Ich genieße es. Ein Ort an dem keiner dich oder deinen Namen kennt, wo du tun kannst was du willst. Einfach frei sein. Ich seufze entspannt auf. “Wir sind bald da.“ spricht er sanft auf und drückt mir einen Kuss auf den Haaransatz.
Ich weiß zwar nicht wohin er mich bringt, aber solang er es weiß ist es ja gut... oder?
Wir laufen, überquerten noch einige Straßen und bogen an zahlreichen Kreuzungen ab.
Langsam beginne ich echt an seinem Zeiteinschätzungvermögen zu zweifeln. Nämlich wenn das bald bedeutet, was ist dann 'in 5 Minuten'?
Doch als er ruhig sagt, dass wir da seien, fielen mir beinah die Augen aus dem Kopf. Wir stehen vor einem geschlossen Café. Ich zische “Dein erst, wie sind den ganzen Weg gelaufen nur um vor einem geschlossen Café zu stehen.“ Wütend sehe ich ihn an, doch es kümmert ihn kein Stück. “Ich dachte wenn du vor deiner Arbeitsstelle stehst, könntest du vielleicht den Weg zu deiner Wohnung finden.“ erklärt er sich. Mein Blick schnellt zum Café.
Meine Arbeitsstelle?
“Wieso ist es geschlossen?“ frage ich und muss sofort an Valencia denken, die nun wahrscheinlich arbeitslos ist. “Es gerhörte Arthur. Einer seiner Filialen und guten Tarnung für seine wirklichen Geschäfte, die darin vor sich gehen! Doch da Carlo nun tot ist, verlor er seinen besten Kunden und sah keinen Grund mehr weiter zu machen.“ Stumm nicke ich, doch mache mir weiterhin Sorgen um die liebenswerte Valencia. “Natürlich weiß ich den Weg.“ spreche ich nun aus um mich selbst wieder abzulenken und das Thema einfach wieder fallenzulassen. “Gut dann führe mich.“ erwidert er daraufhin. Ich nicke nur stumm, doch während dem Gehen frage ich Stefen unsicher “Denkst du ich wohne noch dort?“ Stefen sieht mich schief an “Hast du weiterhin die Miete gezahlt?“ hakt er nach, woraufhin ich stumm nicke, was ihn zu dem Entschluss bringt “Dann wohnst du noch dort.“
Bei dem Haus angekommen öffne ich die Eingangstür. Plötzlich erklingt ein Klirren rechts von mir. Ich sehe zu der Stelle und sehe die Vermieterin in ihrer Tür stehen. Ihre Hand wandert langsam zu ihren Mund und sie murmelt “Heilige Maria.“ Sie entfernt wieder die Hand und sagt streng, ganz in ihrem Element aus “Weißt du welche Sorgen ich mir gemacht habe? Du bist Abends gegangen und kamst nicht mehr zurück! Vor fast einem Jahr!“ Schuldbewusst sehe ich zu Boden und lüge gekont “Tut mir leid, ich habe das Jahr bei meinem Freund zu Hause verbracht und würde nun gerne meine Sachen holen. Wissen Sie, wir wollen zusammenziehen!“ Der letzte Teil ist ja eigentlich wahr. “Oh natürlich.“ spricht die nette Dame aus, aber fügt dann hinzu “Aber euch ist bewusst, dass der Vertrag noch ein Jahr gültig ist?“ lächelnd nicke ich und ziehe dann Stefen mit mir nach oben.
Bald sind wir hier weg und haben das Ziel letzen Endes doch erreicht. Kein Happy End, dass ich nicht lache!
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played love
Genç KurguDer zweite Teil von playing icecold. Man muss nicht unbedingt den ersten Teil lesen, doch zum Verständnis wäre es einfacher. Nach Isabellas Selbstmord Versuch, kam sie wieder zurück in ihr altes Haus und wurde von ihren Eltern zu ewigen Hausarest...