Stefen's Sicht
Drei Wochen sind seit der Begegnung mit Alec vergangen, vor einer Woche hatten wir die Beiden, Mason und Alec, mal besucht.
Ja ich weiß jetzt auch endlich, dass meine besten Freunde ein schwules Pärchen sind. Wieso zur Hölle sagt mir sowas niemand?!?!
Auf jeden Fall hab ich ihnen dort von meinem Plan erzählt, ihre Reaktionen hätten nicht unterschiedlicher sein können, während Alec Feuer und Flamme dafür war, sah mich Mason nur verstört an.
Aber ihre Meinung ging mir eigentlich am Arsch vorbei, ich wollte es ihnen nur mitteilen.
Jedenfalls sitzen wir nun in unserem Audi, welcher eigentlich Isabella's Geschäftswagen ist. “Wohin tust du mich diesmal kidnappen?“ fragt Isabella und versucht ihre Aufregung zu verbergen. Die Betonung liegt auf versucht. Kurz schweift mein Blick zu ihr, doch konzentriere ich mich sogleich wieder auf die Straße. “Jedenfalls nicht in einen Wald.“ gebe ich grinsend von mir. Im Augenwinkel sehe ich wie auch ihr ein Grinsen auf den Lippen liegt, doch sie legt ihren Kopf schief und hakt spaßeshalber nach “Willst du damit sagen, dass die Chance, dass du mich umbringst sich verringert?“ Ungläubig schüttle ich den Kopf aber antworte nicht, weswegen sie anfängt zu lachen.
Ich liebe ihr Lachen. Ich liebe es insgesamt wenn sie glücklich ist.
Ich halte eine Straße entfernt von unserem Ziel an. Aufmerksam lässt sie ihren Blick über die Landschaft gleiten bevor sie mich verwirrt ansieht. Doch ich steige daraufhin einfach nur aus und laufe zu ihrer Tür um sie zu öffnen. Aber sie macht immernoch keine Anstalten sich irgendwie zu bewegen, weswegen ich sie abschnalle und ruhig aber bestimmend sage “Dreh dich um.“ schief sieht sie mich an. Trotz ihres Misstrauens dreht sie sich um. Ich nehme ein weißes Tuch aus meiner Hosentasche und falte es länglich. Sanft lege ich es um ihr Augen und binde es an ihrem Hinterkopf zu, was sie nur mit einem “Sicher, dass du mich nicht umbringen willst?“ kommentiert. Woraufhin ich spitzbübisch erwidere “Nein.“ Vorsichtig greife ich nach ihrer Hand und ziehe sie leicht auf die Beine. Wackelig kommt sie auf ihren hochhackigen Schuhe zum Stehen. Ich platziere meine andere Hand zwischen ihren Schulterblätter und führe sie langsam vorwärts. Doch als sie fast umknickt, beschließe ich es einfacher zu machen und sie einfach zu tragen. Ich löse mein Hand aus ihrer und platziere sie an ihrer Kniekehle, bevor ich sie schwungvoll hoch hebe. Kurz quietscht sie auf und schlingt fast panisch ihre Arme um meinen Hals, weswegen ich leicht anfange zu lache. “Idiot!“ zischt sie und schlägt mir sanft auf meinen Hinterkopf, weshalb ich es lieber bei einem belustigten Grinsen belasse. Was sie aber wiederum kommentiert “Ich weiß, dass du grinst, ich bin nicht dumm.“ Ich gebe ihr einen leichten Kuss auf die Wange und erwidere darauf “Aber süß.“ Immer noch empört wendet sie ihre Kopf ab und schaut jetzt zur Seite, würde sie jedenfalls wenn ihre Augen nicht verbunden wären. Doch ich lasse mich davon nicht beirren und lege meinen Kopf etwas schief um unsere Lippen zu vereinen. Sofort erwidert sie den leichten Kuss, was mich zum Grinsen bringt, woraufhin sie ebenfalls anfängt zu lächeln. “Ich habs geschafft!“ murmel ich in den Kuss hinein, weswegen ich von ihr nur ein verwirrtes “Hh?“ bekomme. “Du lächelst.“ antworte ich als ich mich von ihr löse. “Idiot!“ kommentiert sie erneut, doch diesmal belustigt. Ich gehe unter dem großen, bronze Schild durch wo in Druckbuchstarben 'Westman-Universität' geschrieben steht.
Dass ich jemals freiwillig wieder hierher komme, hab ich echt nicht erwartet.
Keine Menschenseele ist auf dem großen Pausenhof, was ich auch erwartet hatte, da Ferien sind. Ich bewege mich in Richtung des alten Baumes. Die Trauerweide erstreckt sich ein paar Meter nur noch von uns entfernt. Die Äste hängen herunter und die Blätter verschleiern alles was dahinter steckt. Isabella zuckt leicht zusammen als der Blättervorhang ihre Haut berührt. “Alles ist gut.“ spreche ich beruhigen aus. “Wo sind wir?“ erwidert sie daraufhin nur. Langsam setze ich sie auf dem Boden ab, wo sie nun circa fünf Meter vor der Bank steht. Meine Hände ruhen auf ihren Oberarmen, langsam fahre ich hoch zu dem Knoten von der Augenbinde und löse ihn. Als sie den nachlassenden Druck auf ihrem Kopf merkt nimmt sie das Tuch selbst in die Hand und entfernt es von ihren Augen. Sie lässt es in einer Hand und braucht eine Weile, bis sie realisiert wo sie sich befindet. Ihr Blick heftet auf der Bank und ich flüstere sanft in ihr Ohr “Erinnerst du dich?“ Langsam nickt sie, bevor sich ein sanftes Lächeln ihre Lippen umspielt. “Unser erster Kuss.“ spreche ich aus und lasse die Erinnerung noch einmal Revue passieren. Ihr Grinsen wird breiter. “Du hast die Frechheit besessen nicht auf meine Antwort zu warten!“ kommt es gespielt empört von ihr. “Dir hat es gefallen.“ verteidige ich mich. Langsam dreht sie sich zu mir um und legt ihre Arme um mein Genick “Mir gefällt es immer noch.“ spricht sie leise aus und legt ihre Lippen auf meine. Doch ich löse mich schnell wieder von ihr und grinse sie breit an als ich sage “Dann wird dir das jetzt auch gefallen!“ Fragend sieht sie mich an als ich enthusiastisch sie mit mir um drehe und zur Bank ziehe. Ich zeige ihr an sich zu setzen was sie auch tut, zwar leicht verwirrt aber sie tut es. Ich bleibe vor ihr stehen doch kurz nach dem sie sitzt, knie ich mich vor sie. Leicht weitet sie ihre Augen, bevor sie lächend fragt “Das ist ein Scherz, oder?“ Grinsend schüttle ich den Kopf und fange an “Isabella Carter...“ doch ich unterbreche mich selbst “Du hast keinen Zweitnamen oder?“ Kurz lacht sie auf bevor sie verneinend den Kopf schüttelt “Nicht das ich wüsste.“ antwortet sie. Ich räuspere mich und fange erneut an “Isabella Carter ich weiß es waren jetzt gerade mal 3 Wochen, die wirklich ohne Probleme liefen, aber genau deswegen will ich das jetzt tun. In dem Jetzt, in dem alles perfekt ist. In dem du bei meiner Seite bist und wir mal keine Probleme haben. In dem Jetzt, in dem meine zwei besten Freunde schwul sind.“ Ein Lachen entflieht ihr und sie kommentiert “Ich glaube, das ändert sich nicht so schnell.“ Ich fahre lächelnd fort “In dem Jetzt, in dem ich ununterbrochen dein Lachen hören kann. Ich erwarte nicht, dass wir jetzt noch im Laufe dieses oder nächstes Jahr heiraten, ich will nur, dass du weißt wie sehr ich dich liebe. Aber ich glaube nicht mal ein Ring könnte das beweisen. Dennoch die Zeit als du an meiner Seite warst, und hoffentlich auch weiterhin bist, ist die schönste in meinem Leben und es fühlt sich an als könnte nichts diesen Moment zerstören, als könnte nichts uns zerstören. Ich will einfach, dass dieses Gefühle für immer bleibt. Um ehrlich zu sein, habe ich niemals gedacht soviel für eine Person empfinde zu können. Doch die Frage ist nicht ob ich will, denn meine Antwort wird immer ja sein, meine Frage ist ob du willst. Isabella Carter willst du meine Frau werden?“ Ich hole aus meiner Jackentasche die samtige rote Schatulle und öffne sie ruhig, darin befindet sich eine silberner Ring. Um einen kleinen Diamanten schlingen sich silberne feine Metalllinien. Isabella sieht geschockt von dem Ring zu mir. “Bist du total bescheuert?“ hakt sie nach.
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played love
Teen FictionDer zweite Teil von playing icecold. Man muss nicht unbedingt den ersten Teil lesen, doch zum Verständnis wäre es einfacher. Nach Isabellas Selbstmord Versuch, kam sie wieder zurück in ihr altes Haus und wurde von ihren Eltern zu ewigen Hausarest...