icecold

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Isabella's Sicht

Unsanft werde ich in eine Zelle geworfen und kann mir kein bissiges Kommentar verkneifen “Wie gastfreundlich!“ Leicht klopfe ich den Schmutz von meinen Klamotten. “Verdammte Scheiße.“ murmel ich vor mich hin und lasse nun zum ersten Mal meinen Blick durch die Zelle gleiten. Mit Bedauern muss ich feststellen, dass ich nicht alleine bin. Mein Blick ist kühl, während er gefesselt an der Wand hängt. Sein Auge trägt einen blauen Schatten und seine Arme wie seinen Oberkörper zierten blutige Linien. Doch ich sehe ihn an und fühle nichts, nicht einmal einen Ansatz von Mitleid.

Vielleicht zerstöre ich mich somit mehr, wer weiß, aber ich habe keine Lust mehr Gefühle ihm gegenüber zu zeigen. Ich will nicht mehr abhängig sein.

Isabella?“ erklingt plötzlich seine schwache, raue Stimme. Er hört sich gebrochen und schwächer denn je an. Seine Augen sind leer und er schien jede Hoffnung auf Erlösung verloren zu haben. “Ja.“ spreche ich kühl aus. Meine Stimme ist messerscharf und er verzieht gequält das Gesicht, als hätte ich ihm gerade erneut einen Schlag verpasst. “Was tust du hier?“ fragt er leise nach. Er hielt seinen Blick auf den Boden, seine Kraft schien in verlassen zu haben, denn er hatte vorher nur für eine Sekunde leicht den Kopf gehoben, um zu sehen wer kommt. Doch ich habe keine Lust auf Konversation mit ihm, also schwieg ich. Ich bewege mich zielstrebig auf das metallische Bett zu und lasse mich darauf nieder. Meinen Kopf lehne ich an die Wand, während ich meine Beine an die Brust ziehe.

Gefangen in einer Zelle mit dem Ex, kann es noch schlimmer kommen?

Eine Weile herrscht Stille und ich war darüber sehr froh. Doch zu meinem Leidwesen muss er diese berechen. “Val ist...“ er spricht nicht zu Ende, doch ich weiß auch so was er fragen wollte. In einem gefühlstoten Ton antworte ich knapp “Ja.“ Erneut kehrt kurz Stille ein, bevor er wieder etwas fragte “Du und Val... ihr... also...“ Harsch unterbreche ich ihn “Argh halt deine Fresse Stefen!“

Tut mir leid, wenn es etwas zu hart war, aber er fuckt mich gerade so hart ab. Nicht mehr normal, wirklich!

Wie gewünscht schweigt er, weshalb ich ihm sehr dankbar war.

Natürlich sage ich ihm das nicht, wahrscheinlich denkt er es sich eh schon.

Die Zeit verstreicht und ich habe jetzt schon mein komplettes Zeitgefühl verloren. Ein Mann kommt in die Zelle herein. An einem Ledergürtel hat er ein Revolver verstaut. In der Hand trägt er ein Bund voller silberner Schlüssel. Ich rühre mich nicht, folge nur mit den Augen jeder einzelnen Bewegung des Mannes. Er setzt einen der Schüssel an die rechte Handfessel von Stefen und dreht ihn in dem Schloss. Die Fessel schoss auf und sofort glitt Stefen's Hand hinaus und hing schlaf neben seinem Körper. Der Mann macht sich an die andere und auch diese springt auf. Mein ganzer Körper schreit danach in aufzufangen. Ihn zu stützen. Ihm zu helfen, wo es nur geht. Doch ich rühre mich keinen Zentimeter und sehe einfach nur stumm und emotionslos zu wie Stefen zusammenklappt, auch den Mann interessiert dies faszinierend wenig und macht einfach kehrt.

Wie gerne würde ich ihn jetzt helfen? Ihn in die Arme schließen und ihm versichern, dass ich bei ihm bin? Doch will er das überhaupt? Er hat mich von sich gestoßen, was ich ignoriert habe, daraufhin hat er mich fast erschossen... Vielleicht meint er es ernst und will mich wirklich nicht...

Er versucht sich aufzustützen, doch seine Arme zittern heftig, bevor sie einfach unter dem Gewicht wieder zusammenbrechen. Ich muss mit aller Kraft mich davon abhalten sofort auf ihn zuzurennen.

Nein, aus! Er schaft das, er brauch dich nicht!

Versuche ich mich zu hindern. Erneut versucht er es, doch bricht ein weiteres Mal zusammen. Verzweifelt seufze ich auf und hätte mich selbst dafür ohrfeigen können, doch ich gehe mit einem gelassen Tempo auf ihn zu. Ich knie mich vor ihn auf den Boden, bevor ich seinen Arm vorsichtig um meine Schultern lege und meinen Arm an seinem Rücken platziere. Ich stütze ihn und mit aller Kraft schaffe ich es dann doch schließlich ihn auf das metallische Bett zu hieven. “Ruhe dich aus!“ sage ich knapp und mache ihm Platz auf dem unbequemen Bett. “Und du?“ hakt er schwach nach. “Ich kann auf dem Boden schlafen.“ sage ich, woraufhin er den Kopf leicht schüttelt. “Wenn es für dich ok ist kannst du dich auch zu mir legen!“ schlägt er vor. “Da bevorzuge ich dann doch den Boden!“ gebe ich bissig von mir und lasse mich an der Wand herunter gleiten. “Tut mir leid.“ nuschelt Stefen noch kurz, bevor er sich dann doch hinlegt. Kurz zischt er auf, doch ignoriert den Schmerz dann und ich ignoriere ihn.

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