Kapitel 7

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Isabella's Sicht

Wie kommt er auf die Idee hier einfach aufzutauchen?
All die Erinnerung, die ich verdrängt hatte, kommen wieder hoch.

Erneut reist mich etwas aus meinen Gedanken. Auf ein Klopfen an der Tür antworte ich kurz mit "Herein!" Und ein weiteres Mal war es Emma, die mich ablenkt. "Isabella, ihr Vater, hat Sie verlangt!" Sie vermeidet den Augenkontakt. Mein Vater hat ihr verboten uns in die Augen zu sehen, da ihr Niveau nicht auf dem selben wie unseres ist.

Wo er recht hat! Aber dann sollten wir eigentlich die sein die auf den Boden schauen.

"Emma sieh mich an!" sage ich etwas schroff. Sie sieht nicht auf, sagt nur "Du hörst dich nicht gut an, alles in Ordnung?" Meine Stimme ist etwas rau durch mein weinen vor ein paar Minuten.
"Sieh mich an, dann weißt du es!" Unsicher tritt sie von einem Fuß auf den anderen, doch ihr Blick stets auf den Boden gerichtet.
"Verdammt nochmal!" fluche ich. Woraufhin sie kurz zusammen zuckt und sagt "Miss Isabella das schickt sich nicht!" Ich stehe von meinem Bett auf und gehe auf die Tür zu währenddessen sage ich zu ihr "Laber keinen Scheiß, Emma. Ich muss mal ein ernstes Wort mit meinem ach so geliebten Vater reden!" Ich höre wie Emma ein paar Schritte hinter mir her läuft und sagt "Isabella beruhig dich erst! Das wird nicht gut Enden..."

Ohne zu klopfen öffne ich die Tür zu dem Büro meines Vaters. Er sieht auf und sagt "Wie siehst du denn aus? Ist es wegen diesem Straßenköter?"

Redet er von Stefen?
Boar wie er mich abfuckt!

"Was willst du?" zische ich ihn an.
Kühl antwortet er "Du wirst dich von diesem Jungen fern halten. Jetzt wo es so gut mit White läuft!"

Sein ernst? Was meint er?

"Was meinst du?"
Ohne langes daher Gerede sagt er "Ich habe heute mit Mr.White telefoniert. Wir kamen zu dem Entschluss, dass wir unsere Firmen vereinen und wir waren uns beide einig, dass eine Heirat ein guter Anfang von der Partnerschaft wäre!"

Heirat? Was meint er?

"Von was für einer Heirat redest du?" frage ich misstrauisch. "Herzlichen Glückwunsch zu deiner Verlobung mit Nicolas."

Was? Ich mit Nick? Warum? Das... Das geht doch nicht!

"Nein, das kannst du nicht machen!" wehre ich mich. "Ich dachte es gefällt dir. Naja, es ist so oder so schon alles geklärt! Du kannst jetzt nichts mehr dran ändern!" sagt er emotionslos.
"Du ruinierst so mein ganzes Leben!" Wütend sieht er mich an. "Nein! Dein Leben hast du dir selbst zerstört, du hast es einfach weggeworfen!" Ich schüttelte den Kopf. "Wie ich dich hasse!" Ich drehe mich um, um zu gehen. Kühl sagt er noch "Das interessiert mich relativ wenig!" Ich trete aus dem Zimmer und schließe die Tür. Emma kommt mir entgegen und fragt besorgt "Alles okay?" Ich sage nur "Lass mich einfach in Ruhe, okay?"

Ich werde Nicolas heiraten...
Ich weiß nicht wen ich somit mehr enttäusche, mich selbst oder den Jungen, dem immer noch mein Herz gehört.
Ja ich realisiere es, das Verdrängen, das Hassen, das alles hat nicht wirklich funktioniert. Ich hab ihm schon längst wieder verziehen.
Doch nun bin ich verlobt und werde einen Mann heiraten, den ich nicht liebe.

Ich sitz erneut auf meinem Balkon und starre in den Horizont. Langsam färbt sich der schöne hellblaue Himmel in ein märchenhaftes Lila.

Vielleicht ist es besser so.
Vielleicht ist es für sie einfacher, leichter.
Vielleicht ist es besser für sie.
Vielleicht kann ich leben oder wenigstens ihnen das Leben etwas lebenswerter machen.
Mein Vater hasst mich, hasst mich weil ich da bin. Er schiebt mir die Schuld für sein beschießenes Leben in die Schuhe.
Aber eigentlich bin ich das auch.
Meine Mutter und mein Vater hatten ein tolles Leben, hatten große Pläne, waren eine perfekte kleine Familie mit meiner Schwester und dann? Dann kam ich und hab es zerstört, sie enttäuscht.
Ich bin eine Schande, dabei bin ich nicht mal mehr ich.
Meine Seele ist damals gestorben. Sie ist gesprungen und nicht wieder gekommen.
Ich soll es akzeptiere.
Ich soll akzeptieren, dass ich nichts mehr tun kann um zu leben, ich kann nur noch dazu beitragen, dass das Leben meiner Mitmenschen einfach und glücklich gestaltet ist.
Es ist als will, falls es überhaupt irgendeinen gibt, Gott, dass ich Engel spiele und Glück verbreite, dabei lockt mich die Dunkelheit jeden Tag etwas mehr.

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Isabella soll Nick heiraten. Meinung?

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