Isabella's Sicht
"Besser! Nochmal!" sagt er bestimmend, während ich ein weiteres mal auf dem Boden liege. "Du willst mich doch verarschen! Was soll es mir denn bringen, von dir verprügelt zu werden?" spreche ich gereizt aus und stelle mich wieder hin. Er antwortet nicht auf meine Frage, stattdessen sagt er "Nochmal!" Ich sehe ihn wütend an und beginne ein weiteres Mal. Ausweichen und wieder angreifen. Immer das Selbe. Plötzlich macht er eine Drehung und stößt seinen Elenbogen in meinen Rücken. Ich keuche und fliege nach vorne.
Argh! Wenn das so weiter geht, ist der Boden mein zukünftiger bester Freund! Was für eine Verarsche!
"Steh auf!" sagt er nur kühl dazu. "Für was muss ich mich verteidigen können, wenn du mir auch einfach 'ne Knarre geben kannst!" zische ich. Wütend kommt er auf mich zu und sagt "Weil erstens: was würdest du tun wenn du dann entwaffnet wirst, hm? Und zweitens: ich gebe dir ganz sicher keine Knarre vielleicht ein Messer, Dolch oder sogar 'ne Armbrust aber ganz sicher keine Knarre!" "Wieso nicht?" hinterfrage ich seine zweite Aussage. Er dreht sich um und sagt vor dem Herausgehen "Trainier weiter, verbessere deine Schläge!" Ich schnaube.
Sein ernst? Was für ein Arsch!
Doch wie gewünscht trainiere ich weiter, schließlich will ich mich schnellstmöglich wieder erinnern.
Als er wieder kommt stehe ich immer noch im Fitnessraum. Meine Hände sind schon rot und meine Bein drohen zusammenzubrechen.
Doch ich will nicht aufgeben. Ich will nicht mehr schwach sein.
"Ok, Kleine!" sagt er als er mich sieht. Doch ich schlage erneut auf den Boxsack ein. "Hey." sagt er ruhig, doch ich ignoriere in gekonnt und schwinge mein Bein hoch um einen Tritt gegen den Boxsack zu setzen. "Hey!" spricht er erneut aus. Doch diesmal habe ich keine Chance es zu ignorieren, da er seine Arme von hinten um mich legt und mich leicht nach hinten zieht. "Das war genug für heute." sagt er. Ich senke meinen Blick.
Vielleicht hat er ja recht.
Sein Blick fällt auf meine Hände, die auf seinen Armen ruhen. Er seufzt und hakt nach "Was hast du dir dabei nur gedacht?" Nun sehe ich auch auf meine Hände, die leicht offen sind. "Ich wollte mich erinnern..." nuschle ich und sehe zu wie aus einer Wunde leicht Blut dringt. "Ich glaube nicht, dass es was bringt, wenn du dich selbst verletzt!" "Vielleicht ja doch..." murmel ich wieder vor mich hin. Er erwidert etwas, doch ich höre nicht mehr zu, da meine Gedanken mich komplett in meine Erinnerung ziehen.
Flashback
"Ich bringe euch, unter einer Bedingung!" sagt Stefen, während der Typ immer ungeduldiger wird "Was willst du, Black?" hakt er nach, doch Stefen's Antwort kommt sofort "Du versicherst mir, dass du ihr hilfst und so bald wie möglich von hier weg bringst!" "Ok." antwortet er nur kurz, doch als er neben Stefen steht spricht er noch aus "Als hätte ich das nicht gerade versucht!" Und somit gehen wir los. Ich versuche weiterhin bei Bewusstsein zu bleiben, doch der kleine Stoffefetzen von dem Typ hat die Blutung nicht komplett gestillt und ich konnte es nicht verhindern, dass das dunkle Rot langsam beginnt meine Hand, die den Stoff auf die Wunde drückt herunter zu laufen.
Ich blinzle ein paar mal, bis ich an den Typ sage "Könntest du das bitte lassen!" Er hat mich umgedreht, somit stehe ich nun vor ihm, während er mit den Fingern vor meinem Gesicht rum schnippst. Da er etwas größer ist als ich sieht er auf mich herab, während er fragt "An was hast du dich erinnert? Du bist ganz blass!" Ich schlucke und sage "Ich realisiere nur langsam, dass du vielleicht nicht gelogen hast." Ich will an ihm vorbeilaufen, doch er hält mich am Handgelenk fest. "Ich hab dir neue Klamotten gekauft und halt so Zeug wo ich als Mann nicht habe." Ich drehe leicht meinen Kopf zu ihm und hake ungläubig nach "Du hast mir Tampons gekauft?" Er zuckt mit den Schultern, was ich nur mit einem Kopfschütteln kommentiere. "Ich hab alles auf das Sofa gelegt." Er lässt mein Handgelenk los, weswegen ich mich wieder auf den Weg mache und nun direkt auf das Sofa zu laufe.
Ich sehe dir Sachen durch und stelle mit überraschen fest, dass er wirklich an alles gedacht hat. Shampoo, Spülung, Bürste, Hosen, Shirts, Unterwäsche, Zahnbürste, Tampons und ... Schokolade? Really?
"Hab ich was vergessen?" erklingt seine Stimme plötzlich, weswegen mein Kopf zu ihm schnellt. Ich antworte zögerlich "Nein, aber..." Ich nehme die Schokolade in die Hand und sage "Schokolade? Wirklich?" Er schmunzelt und sagt "Wenn du sie nicht willst, esse ich sie liebend gern!" Mein Grinsen wird breiter und ich kontere "Zu spät, geschenkt ist geschenkt!" Langsam öffne ich die Tafel Schokolade und breche eine Reihe ab. "Du bist echt eine kleine bad bitch. Erst Hoffnung machen und sie dann eiskalt zerstören!" Ich grinse immer noch als ich antworte "Ich weiß, Süßer, ich weiß!" Ich zwinkere ihm zu, beiße in die Schokolade, drehe mich um und lass mich auf eine freie Stelle auf dem Sofa fallen.
Wieso ist mein Leben nicht immer so einfach?
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played love
Teen FictionDer zweite Teil von playing icecold. Man muss nicht unbedingt den ersten Teil lesen, doch zum Verständnis wäre es einfacher. Nach Isabellas Selbstmord Versuch, kam sie wieder zurück in ihr altes Haus und wurde von ihren Eltern zu ewigen Hausarest...