Isabella's Sicht
Wütend zischt er “Ach echt? Warst du es nicht, die mir gesagt hat, dass nie alles 'gut' sein wird?“ Ich höre seine Schritt direkt hinter mir, doch ich laufe weiter auf die Tür der Wohnung zu. “Hey!“ sagt er, doch ich ignoriere ihn komplett. Ich strecke meine Hand aus um die Klinke herunter zu drücken, doch werde an meinem Arm herum gedreht. “Was soll das?“ fragt er, doch wesentlich ruhiger als gerade. Doch wieder schweige ich. “Es bringt nichts“ erklärt er mir “vor seinen Problemen weg zu laufen.“ Ich sehe ihm nicht in die Augen, dennoch spüre ich seinen brennenden Blick auf meiner Haut. “Das ist auch nicht meine Art!“ nuschle ich.
Obwohl vielleicht ist genau das meine Art. Immer den leichten Weg nehmen.
“Wieso läufst du dann davon?“ hakt er nach. Ich schweige und spüre wie meine Augen anfangen zu brennen. Ich hatte Angst davor, dass wenn ich nur ein Wort sag mein Bann brechen wird. “Siehst du! Du hast keine Antwort dafür!“ spricht er plötzlich wieder, als er bemerkt, dass ich nicht mehr antworten werde. Ich schlucke und sehe wieder auf, doch meine Sicht ist unklar, verschwommen, als ich ihm seine Frage beantworte “Weil ich leben will! Ich will einfach nur leben!“ Ich entreiße ihm meinen Arm, da sein Griff lockerer wurde. Er schweigt, sieht mich einfach nur stumm an. Ich zische “Na los, schrei mich an. Sag mir wie schwach und feige ich doch bin. Auf was wartest du, hm? Als ob es nicht genau das ist was du sagen willst!“ Doch er tat etwas, das ich nicht erwartet. Er zog mich stumm in seine Arme. Ich hatte nichts anderes woran ich mich festhalten kann im Moment. Er bildete in dieser Situation mein Fels in der Brandung. “Du bist nicht schwach, Kleine!“
Eine Weile stehen wir so da, bis ich aufgehört habe stumme Tränen zu weinen und mich beruhigt habe. Sanft drücke ich ihn von mir. Vorsicht fragt er nach “Willst du es mir nun erzählen?“ zögerlich nicke ich.Vielleicht brauche ich das nun wirklich...
Er zieht mich mit zu der Couch, wo wir uns schließlich nebeneinander setzen. “Wo soll ich anfangen?“ seufze ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Doch sofort werden meine Hände vor meinem Gesicht entfernt. Ich schaue zu Val auf. “Wieso bist du hier?“ fragt er geduldig, um es mir wahrscheinlich einfacher zu machen. Ich zögere kurz bevor ich schließlich diese simple Frage beantworte “Vielleicht ist es ein bisschen seltsam, aber ich erinnere mich als wäre es ein Tagtraum. Ich hatte irgendwie schon immer eine scheiß Wahl was meine festen Freunde angeht. Doch dieser eine Typ hat mein ganzes beschissenes Leben auf den Kopf gestellt. Ich hatte mich in diesen Idioten verliebt und trotzdem ist er nicht unbedingt ein Hoch in meinem Leben. Wir haben uns gestritten und getrennt, sehr oft sogar. Ich habe oft wachgelegen weil er mich nicht einmal in Ruhe ließ, wenn ich alleine war. Ich hab ihm öfters in dieser Zeit gesagt, dass ich ihn hasse, doch dabei hasse ich es einfach nur ihn gehen zu sehen. Aber er sagte mir immer und immer wieder, dass er mich liebt und mich nicht aufgibt. Bis zu diesem einen Tag, wo ich es sein musste. Dieses mal musste ich diejenige sein die kämpft und er der, der gerettet wird. Er sagte ich solle ihn vergessen und endlich aufgeben, dass es für uns nie ein Happy-End gibt. Mein Kopf hat mir das selbe gesagt, doch mein Herz schrie förmlich danach ihm zu folgen. Das war vor 7 Jahren und nun konnte ich endlich hier her und mein Versprechen, zu kämpfen, einhalten. Doch jetzt... jetzt komme ich hier her, finde ihn endlich und erkenne ihn einfach nicht wieder. Es ist so als... wäre er eine komplett andere Person! Ich weiß einfach nicht was ich jetzt tun soll...“ während meiner kleinen Rede hab ich meinen Blick auf meine Finger gerichtet, weswegen ich jetzt wieder zu ihm aufschaue. Er sieht mich aufmerksam an. “Wieso erst jetzt?“ will er wissen. “Weil ich nun gesetzlich frei bin, bis 25 stand ich unter der Aufsicht meiner Eltern.“ antworte ich kurz, doch er fragt weiter “Wieso das denn? Du bist doch mit 18 schon komplett Volljährig!“ Ich sage mit leiser Stimme in der Hoffnung er hätte es nicht gehört “Wegen meinem Selbstmordversuch.“ Erst sieht er mich fragend an, doch als ihm meine Worte bewusst werden weiten sich seine Augen leicht. Doch plötzlich legt sich ein Schmunzeln auf seine Lippen, was meinen Kopf schräg legen lässt. “Du willst mir also sagen ich hab ein Selbstmord-Girl in einem Haus voller Waffen alleine gelassen und es lebt noch?“ zögerlich nicke ich.
Auf was will er hinaus?
“Und du hältst dich für schwach? Wärst du hier vor ein paar Jahren gestanden, hättest du die Chance da nicht ergriffen?“
Gute Frage... Hätte ich das? Schließlich war alles geplant...
“Ich weiß es nicht... ich wollte mit meinem Tod ein Zeichen setzen... Doch wie man sieht hab ich überlebt!“ sage ich ehrlich. Er zuckt daraufhin lediglich mit den Schultern und sagt “Vielleicht stimmt ja der Spruch 'What doesn't kill you makes you stronger'!“ Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen.
Er hat echt... locker darauf reagiert. Bis her hat mich dann immer nur jeder anders behandelt oder anfangs wie eine Irre angesehen.
“Danke.“ sage ich und sehe in seine Augen. “Wofür?“ fragt er. Kurz antworte ich “Für Alles!“ Er sieht mich warm an, aber fragt dann “Soll ich dich nun nach Hause bringen?“
Ok er hat den Moment ruiniert... aber er hat recht, dass war seine Aufgabe... mich retten und dann nach Hause bringen. Aber will ich gehen? Valencia vermisst mich bestimmt im Café. Aber...
“Ja ich sollte vielleicht wirklich gehen...“ stumm nickt er. Rüstet sich aus und geht aus der Tür. Ich folge ihm. Die Stille zwischen uns ist unbehaglich und erdrückend. Bis er sie plötzlich überwindet und sagt “Hier ist die Grenze, wenn wir hier drüber gehen, kann ich dir kein 100 prozentigen Schutz gewährleisten. Was ich damit sagen will, wir sind so zu sagen beide Beute. Also... stirb nicht und bleib in meiner Näher!“
Toll... sollte diese kleine Rede mich etwa beruhigen? Wenn ja, sie hat genau das Gegenteil erwiesen.
Wir überschreiten die Grenze. Nach einer Weile ohne jegliche Probleme beruhige ich mich langsam wieder.
Vielleicht hat er ja übertrieben. Oder einfach nur die Anderen überschätzt.
Doch ein Schuss in die Luft lies mich aus meinen Gedanken heraus schrecken. “Bleib stehen Val“ höte ich plötzlich eine leider mir bekannte Stimme sagen. “Bleib hinter mir!“ sagt er leise zu mir und versucht sich wie ein Schutzschild vor mich zu stellen “Das war die dümmste Idee, die du jemals hattest!“ redet der andere lachend weiter.
Das ist doch jetzt nicht wahr...
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Glaubt ihr sie werden es überleben?
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played love
Teen FictionDer zweite Teil von playing icecold. Man muss nicht unbedingt den ersten Teil lesen, doch zum Verständnis wäre es einfacher. Nach Isabellas Selbstmord Versuch, kam sie wieder zurück in ihr altes Haus und wurde von ihren Eltern zu ewigen Hausarest...