Zufrieden schloss ich meine Augen. Der Geruch von Blut war Balsam für meine Seele. "Bitte",stöhnte der Mann am Boden. Er sah mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Ein kleines Lächeln schlich sich auf nein Gesicht. "Ich soll dich töten? Mit Vergnügen!" Ein letztes mal stach ich mit dem Messer auf ihn ein. Direkt in sein Herz. Sein zerissenes T-shirt saugte das Blut auf bis dies völlig durchnässt war. Das verlangende Zittern meiner Hände war verschwunden und so öffnete ich das Fenster. Ein kalter Luftzug umspielte meine schwarzen Haare als ich mich auf das Dach gleiten ließ. Mit den Fußballen federte ich mich ab. Ich zog meine blutigen Handschuhe aus, stopfte sie in meine Tasche und sprang dann weiter hinunter auf das Pflaster immer darauf bedacht nigends Spuren zu hinterlassen.
Im Schein der Straßenlaternen huschte ich durch die Nacht bis ich an einem Haus vorbeikam, wo noch Licht brannte. Wer war so spät noch wach? Neugierig schlich ich auf das Fenster im Erdgeschoss zu. Ich lehnte mich an die Wand unterhalb der Scheibe und wartete kurz, ab sich etwas in dem Raum regte. "Ich geh jetzt schlafen. Tschüss Zombey",hörte ich eine männliche Stimme. Schritte kamen auf mich zu und ich presste mich an die Wand. Wie komme ich da jetzt rein? Tür aufknacken? "Okay, nein lassen wir mal noch auf",sagte er zu sich selbst. Die Schritte entfernten sich wieder. Ich schloss meine Augen und lauschte, wie irgendwo Wasser floss. Dadurch war ich mir sicher, dass er nicht mehr im Zimmer war. Schnell sah ich hinein. Ich erblickte ein großes Bett mit einem komischen blauen Kissen, dass mich ganz leicht an eine Schnecke oder einen Schmetterling erinnerte. In einem anderen Eck stand ein Drucker. Zwischen diesem und der Wand klemmte ein anderes Kissen. Ein Kugelfisch, wie ich annahm. Auf dem Boden lag Kleidung, die groß aussah, deshalb nahm ich an, dass der Besitzer über 1,80m war. Meine größte Aufmerksamkeit galt dem Computer mit Mirkofon. Viele Konsolen und Spiele befanden sich in dem unordenlichen Regal daneben. Eine solche Ausrüstung sah man auch nicht immer. An der Wand hang ein Bilderrahmen in dem sich ein silbernes Dreieck befand. Ich nahm mir vor, erst ein wenig zu recherchiren. Je mehr ich über meine Opfer wusste, desto schöner war es für mich ihren Leben ein Ende zu setzten.
Wieder zu Hause säuberte ich mein Messer und schmiss die blutige Kleidung in die Waschmaschine, welche ich sofort einschaltete. Man konnte ja nie wissen. Schon oft war die Polizei da, weil meine Nachbarn "auffällige Verhaltensmuster" bei mir bemerkten. Ich ging auch sofort duschen, um keine einzigen Spuren von meinem Opfer zu haben. Nachdem ich das angenehm kalte Wasser ausgestellt hatte, begann ich meine Schuhe zu putzen. Alles war wieder blitzblank und ich wendete mich an meine Recherchen. An meinem Laptop googelte ich die verschiedensten Sachen. "Bild silbernes Dreieck" gab keine eindeutigen Ergebnisse. Ich versuchte es mit "kissen Kugelfisch". Ich stieß auf eine Online-Shopping Seite namens Moodrush. Diese verkaufte Kissen von unter anderem YouTubern. Dabei sah ich auch das blaue Kissen. "Schneckchen-Kissen",las ich. Dabei musste ich Lächeln. Worauf die nur kommen. Allerdings sagte mir der Name YouTuber nicht wirklich etwas. Die Suchmaschine spuckte mir tausende von Treffern aus. Ich verkleinerte die Suche als ich dahinter noch Schneckchen eingab. Maudado. Dieser Name sprang mir sofort entgegen. Ein YouTuber, der sich nicht zeigt, ungegähr 600.000 Abonnenten hatte und Gaming auf seinem Kanal brachte. Er besaß den silbernen YouTube Playbutton, welcher das silberne Dreieck erklärte. Auch erfuhr ich, dass er viel mit einem sogenannten Zombey aufnahm. Es passte alles für diesen Mann, den ich beobachtet hatte. Ich klickte mich noch ein wenig durch seine Videos, allerdings war nie etwas wichtiges dabei bis ich auf seine Reallife Videos stieß. Ich sah mir das letzte an und konnte das Zimmer wiedererkennen. Nun gab es keinen Zweifel mehr. Er war Maudado. Liebe Zuschauer von Maudado. Verabschiedet euch von ihm.
Am nächsten Abend machte ich mich ausgerüstet auf den Weg. Das Messer steckte in einer vorgesehenen Halterung an meinem Pulli. Es begann, als ich das Haus verließ, zu regnen, was immer stärker wurde. Dadurch bekam ich einen Grund bei ihn zu klingeln. Sonst wäre ich eingebrochen, was ein leichtes gewesen wäre. Als ich angekam, war meine Lederjacke klatschnass. Ganz zu schweige von meiner Mütze und meiner Hose. Ich klingelte bei Maurice Doll. "Ja?",ertönte es aus der Sprechanlage. "Entschuldigung, aber es hat fürchterlich angefangen zu regnen und mein Weg nach Hause ist noch so lang. Dürfte ich mich bei Ihnen aufwärmen?",fragte ich mit lieblicher Stimme. Kurz war es still. Ich spürte die Kälte des Metalls an meiner Haut, welche schon aufgeregt kribbelte. Die Tür summte und ich konnte sie aufdrücken. Als ich das Treppenhaus betrat, wartete schon 'Maurice' an der Tür. "Komm doch rein",bot er an. Ich trat in seine Wohnung. "Stell deine Schuhe einfach dort hin. Willst du Tee?",fragte er. "Ich will gar nicht lange stören. Ich wollte nur warten bis der Regen ein wenig nachgelassen hat", verneinte ich indirekt seine Frage. "Das macht doch nichts",meinte er verlegen und verschwand durch die nächste Tür. Ich ging ihm nach. "Woher kommt das Vertrauen, dass ich dich nicht",er stockte, "ausnutze." Das war mein Stichwort. Er hatte sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Ich zuckte mit den Schultern und wartete bis er kurz unaufmerksam war. Und dieser Moment kam. Sein Handy vibrierte und er schielte darauf. Jetzt zog ich mein Messer und stürzte auf ihn zu. "Ich vertraue nicht." Schnell sah er wieder zu mir. Seine Augen waren geweitet, seine Atmung ging schnell, sein Herz raste, er versuchte von mir wegzukommen. "Du hast Angst",bemerkte ich lächelnd. Das Messer lag auf seiner Kehle. Er brachte keinen Mucks mehr heraus. "Warum ich?",fragte er mit leiser, kartziger Stimme. "Ich habe auf diese Frage gewartet. Ja, warum du? Warum der 600.000 Abo YouTuber, der täglich tausenden Fans ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, der eigentlich nie etwas böses gemacht hat? Dazu kann ich nur Pech gehabt sagen. Ich hab mich dich ausgesucht und jetzt musst du daran glauben",zischte ich. Er biss sich auf die Lippe. "Können wir das nicht noch besprechen?"
Warum wartete ich so lange? Warum zögete ich? Normalerweise würde er schon längst unter Schmerzen zusammengekrümmt am Boden in seinem eigenen Blut liegen. Aber irgendwas faszinierte mich an ihm. Ich musterte alles an ihm. Der angsterfüllte Gesichtsausdruck, das nervöse Herumgetue. Irgendetwas entgang mir. "Scheiße",fluchte ich laut,"Mir entgeht nie etwas!" Jetzt, wo sich ein Lächeln auf sein Gesicht schlich bemerkte ich es. Seine Augen. Sie waren nicht voller Furcht und Angst. Sie funkelten amüsiert. Irgendetwas stimmte hier gewaltig nicht. Ich merkte, wie ich unkonzentriert wurde. Diesen Moment bemerkte auch mein Opfer. Er fasste mich an dem Handgelenk und drückte meine Hand von seinem Hals weg. "Du machst mir nichts vor. Du bist ein Anfänger. Aber du bist ein guter Anfänger. Ich könnte dich unter meine Fittiche nehmen", bot er an. "Und woher weiß ich, dass du nicht blöffst und mich gar nicht umbringen wirst, sondern das nur sagst, damit ich doch in Ruhe lassen?",fragte ich. "Wer hat gesagt, dass ich nach Blut lächzte?" Ich sah ihm in seine grün gelben Augen. "Das Funkeln in dem Sinnesorgen, welches einen immer verrät." "Du wiedersprichst dir." Ich sagte nichts mehr. Ich wusste, wenn ich meine Aussagen überdachte, würde er meine Ablenkung nutzen und mich wirklich überwältigen. Noch konnte ich ihn mit einer schnellen Bewegung zumindest verletzen. Meine Augen wanderten zu seinem Bauch "Denk gar nicht daran",hauchte er in mein Ohr und drückte mein Handgelenk zwischen seinen Fingern stark. Ich sah schnell zwischen seinen Augen hin und her. "Du würdest mich nie töten",behauptete ich. "Was ist wenn ich dir das Gegenteil zeige?" Während er dies sagte, drehte er mein Handgelenk und drückte mit der freien Hand gegen mein Schlüsselbein. Durch die Schmerzen an meinem Handgelenk rutschte mein Messer heraus. Direkt in seine Hand.
Seelenruhig betrachtete er den scharfen Gegenstand. Ich wollte es ihm wieder wegnehmen, aber wenn ich mich bewegen würde, sird er mit sein Messer in die Kehle rammen. "Interessante Symbole. Wo hast du es her?",fragte er mich bedrohlich. "Ich habe es gefunden",log ich. "Versuche nicht mich anzulügen. Du bist jetzt das Opfer. An deiner Stelle würde ich nichts riskieren." Ich schluckte schwer. Ich hasste es, wenn er Recht hatte. "Gut, es hat mir jemand zugesteckt, als ich in der Stadt war." "Wer war es?" "Keine Ahnung. Er hatte eine schwarze Kapuze auf dem Kopf und diesen gesenkt. Ich weiß nur noch, dass er braune längere Haare hatte und ziemlich dünn war." Maurice sah mich grimmig an. "Wie konnte er",knurrte er wütend. "Geh! Verschwinde und komme nie wieder!"
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Ich habe gerade gemerkt, dass ich doch auch einen Weihnachtsoneshot veröffentlichen könnte. Also habt ihr Shippingwünsche?
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Oneshots | YouTuber
FanfictionVon Zomdado bis hin zu Stexpert - Oneshots, um das Fangirl/-boy Herz höher schlagen zu lassen. Am Anfang sind die Oneshots vielleicht etwas... komisch, aber meiner Meinung bessern sie sich, also gebt dem ganzen eine Chance (zum Schluss werden sie w...