79 Manu hat jetzt auch Schwingen #Kürbistumor

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Ich versuchte, leise zu sein. Ich wollte nicht, dass Patrick schon wieder wegen mir länger aufblieb. Vor wenigen Minuten hatte er zu schlafen begonnen und ich lag neben ihm mit Tränen in den Augen.

Ich vermisste meine Mutter und meine Brüder. Generell jeden vermisste ich aus meiner Welt. Ich versuchte mich abzulenken, aber alles half nichts. Ich schluchzte kurz auf, aber hielt sofort wieder eine Hand vor meinen Mund.

Patrick neben mir schien nichts mitbekommen zu haben. Dank mir hatte er bis jetzt keine Nacht durchgeschlafen. Ich fühlte mich wirklich schuldig deswegen, weil er nichts dafür konnte, dass ich ein solches Weichei war.

Mein Blick fiel auf den friedlich schlafenden Jungen neben mir. Wenn ich unsere Beziehung beschreiben musste, könnte ich nicht antworten. Das lag einfach daran, dass Patrick und ich nun seit Wochen in einem Bett schliefen, miteinander kuschelten und er mir manchmal sanfte Küsse auf die Stirn gab, wenn ich mal wieder einen Nervenzusammenbruch hatte, aber mehr auch nicht.

Wenn seine Mutter anwesend ist, verhielt sich Patrick wie jeder andere Junge. Er setzt sich mit einem kleinen, aber für mich inzwischen großen, Abstand neben mich und zeigt keinerlei Anzeichen, mehr für mich zu empfinden.

Es war schwierig für mich, weil mein Herz stärker zu klopfen begann, wenn er mich berührte. Und dabei muss die Berührung nicht einmal stark sein. Es reicht ein kleines Streichen, während wir aneinander vorbeigingen und mein Herz schien verrückt zu spielen.

Meine Mutter hätte mir in dieser Situation sicher helfen können.

Ich schluchzte erneut. Diesesmal lauter. Schnell schlug ich die Hand vor meinen Mund, um nicht noch mehr Geräusche zu machen, aber es war zu spät.

Pattick drehte sich müde zu mir um und sah mich an. Trotz der Dunkelheit konnte ich seine Augen erkennen, wie sie mich musterten.

"Manu?",fragte er mit rauer Stimme.

Ich antwortete nicht. Einerseits weil ich sonst wirklich zu weinen begann, andererseits weil ich hoffte, er dachte, ich würde schlafen.

"Ich weiß, dass du wach bist",flüsterte er und suchte langsam nach meiner Hand.

Er drückte sie sanft. Meine Unterlippe begann zu zittern und mein Kopf zu schmerzen. Ich versuchte einfach nicht loszuweinen.

Patrick setzte sich auf und ließ seinen Blick über meinen nackten Oberkörper schweifen.

Zu meiner Verteidigung hatte er ebenfalls kein Oberteil an und es war viel zu heiß um zusammen in einem Bett zu liegen und dabei noch mehr als eine Boxershorts anzuhaben.

Er half mir, mich aufzusetzen, obwohl ich das gar nicht wollte, aber er war sowieso stärker. Vorsichtig zog er mich zu sich und legte seine Flügel um uns.

Ich hatte auch inzwischen Flügel bekommen, aber umgehen konnte ich damit nicht. Ich war mehr wie ein Elefant im Porzellanladen als ein graziler Engel wie Patrick.

Ich lehnte mich gegen ihn und spürte seine Haut an meiner. Mit seinen Händen fuhr er beruhigend über meinen Rücken, während er seinen Kopf gegen meinen lehnte.

"Es ist okay. Es ist alles okay",flüsterte er in mein Ohr und wiegte mich langsam in seinen Armen.

Tränen liefen über meine Wange hinunter und tropften auf seine Schulter. Ich wollte nicht weinen. Ich wollte ihn nicht aufwecken. Ich wollte einfach nur nach Hause.

"Tut mir leid",krächzte ich so leise wie möglich.

"Was tut dir leid?"

"Alles."

Oneshots | YouTuberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt