60 Weihnachten

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Ein Fest für Groß und Klein, Arm und Reich, große Unternehmen und kleine Gramerläden.

In einer Zeit, in der sich Trends in sekundenschnelle global verbreiten, in der man vollgestopft mit News, an deren Wahrheitsgehalt man schwer zweifeln muss, durch die Straßen stampft und dabei ein oder zwei andere Passanten mit einem starren Blick nur für das graue, schwarze, weiße, blaue, rosè-gold farbene Mobiltelefon anrempelt, dabei die neusten Diäten auscheckt und überall nur Werbungen den Alltag durchziehen, wie wichtig ist da eigentlich Weihnachten?

Weihnachten ist das Fest der Liebe, Jesu Geburt, was die Atheisten ja auch schon wieder nicht interessiert, weil Weihnachten inzwischen ein Kulturfest ist und somit mit dem christlichen Glauben sowieso nichts mehr zu tun hat, aber die Hauptsache ist doch, dass es um Liebe geht. Liebe hier, Liebe dort, Liebe da. Aber wie viel Liebe verschenken wir eigentlich zu Weihnachten?

In einer kleinen Stadt am Rande Deutschlands, wo man sich nur hinverirrt, wenn das wirklich sein Ziel ist oder man einfach die Ausfahrt verpasst hat und jetzt versucht durch vielversprechende Landstraßen, an denen das Gras am Rande des Asphalt auf die Straße wächst und der Fußgängerweg einfach weggelassen wurde, weil ja sowieso keiner mehr zu Fuß geht, zurück zu finden, sieht man das ganze Jahr über nichts. Die Welt ist grau, langweilig und wird nur von den Motorgeräuschen von Autos und LKWs erfüllt, welche mit 70 km/h durch eine Ortschaft donnern. Und dann kommt diese Zeit kurz, also ein Monat, vor Weihnachten, in der plötzlich alles schnell geht. Die Welt wird erleuchtet, bunter, die Menschen lächeln und nur die Autos und LKWs brettern noch durch die kleine Ortschaft, außer die Straße ist vereist, was durchaus passieren kann, weil der Schneepflug höchstens ein Mal pro Tag kommt. Die Läden, die kurz vorm Schließen sind, hängen Lichterketten und Girlanden auf, stellen Schilder auf mit der Aufschrift "Weihnachtsgeschenke für die ganze Familie" oder " Die Zeit des Schenkens ist die schönste Zeit" und hauen nochmal alles von dem schwerst zusammengekratzen Geld raus für neue Produkte, die sich nur soweit gut verkaufen, bis die Leute auf den Gedanken kommen, dass all das genauso im Internet zu bestellen ist. Und dabei muss man nichtmal in diesen kalten und nassen Tagen das Haus verlassen.

Der Weihnachtsmann bekommt tausende Gastauftritte in dazu angepasste Werbungen, mit denen sich die Unternehmen einen höheren Umsatz erhoffen und ,nicht zu vergessen, Weihnachtsstimmung verbreiten, was auch sonst? So manch religiöser Kirchengänger, der sich zu Weihnachten und vielleicht mal zu Ostern in das heilige Gotteshaus traut, wundert sich dann möglicherweiße, was eigentlich mit dem Christkind passiert ist. Dem kleinen, süßem Engelchen mit den goldenen Rauschelocken und dem weißen Kleid, das eigentlich ein Junge sein sollte. Dabei weiß man doch, dass das Christkind viel zu schüchtern ist, um irgendwo aufzutreten und in Werbespots enthalten zu sein. Sonst würde es ja nicht immer fliehen, nachdem es die Geschenke unter den Baum gelegt hat. Also wirklich, da lieber den Coca-Cola-Wiehnachtsmann vor die Kamera stellen und ordentlich Geld einsacken.

Um wieder auf die Frage zurückzukommen, von der wir uns etwas entfernt haben, wie viel Liebe wir eigentlich zu Weihnachten verschenken, wie wird Liebe definiert? Ein Gefühl sich zu einer Person hingezogen zu fühlen ist klar, aber eigentlich ist die Definition die nirgends steht, die wirklich wichtige. Wie definiert man Liebe persönlich? Liebe ist also ein Gefühl von Sicherheit, Sorglosigkeit und Zuneigung. Und wie verschenkt man jetzt Sicherheit, Sorglosigkeit und Zuneigung? Dank den tollen Einflüssen von sozialen Medien, Politik und Wirtschaft scheinbar mit kostenspieligen Markengütern von weltweit führenden Herstellern, dessen Mitarbeiter, vorallem in Entwicklungsländern, wahrscheinlich wenig von unserer Liebe zu spüren bekommen. Aber hallo? Muss ja so sein, denn wenn du noname Sachen, die unglaublicherweise sogar in Deutschland hergestellt werden, hast, kannst du sowieso nirgends mithalten. Was erwartet man von unserer Gesellschaft?

Und die zweire Frage: Wie wichtig ist Weihnachten in unserer Zeit? In der Zeit mit einem Alltag voller Hektik, Stress und Druck, in der Zeit, in der alles perfekt sein muss, in der Zeit, wo alle einer dämlichen Aussage hinterherdackeln, nur weil einem selbst gerade nichts besseres einfällt-und wehe, du sagst etwas gegen die Mehrheit, dann hetzt du eine wütende Internethorde auf dich. Also, wie wichtig ist da Weihnachten? Weihnachten ist ja die Zeit, in der man abschalten kann und sich, zumindest als Gläubiger, auf die Geburt Jesu vorbereiten kannst. Alltag 11/12 des Jahres und Weihnachten 1/12 des Jahres. Ganz einfach, oder?

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Es ist sicher nicht das beste und viele können das um einiges besser als ich, aber ich glaube, man versteht, auf was ich hinauswollte.

Und es ist etwas wirr, was daran liegen könnte, dass ich es um 2 Uhr morgens geschrieben habe und ehrlich gesagt nicht die Energie (und die Kopfschnerztabletten ) dazu habe das alles nochmal zu lesen. Zu viele komplizierte Sätze. Hilfe...

Oneshots | YouTuberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt