Nur so, falls ihr verwirrt sein solltet: Immer, wen ich eine Zeile ausgelassen habe, ist es die Geschichte von Stegi und Tim. Aber ich denke, es ist nicht zu schwer zu verstehen (hoffe ich zumindest).
"Opa, erzähl uns doch wieder eine Geschichte!",rief mein Enkel gespannt. Lukas setzte sich zu mir auf das Sofa. "Das willst du doch nicht hören",lachte ich. "Doch bitte, Opa. Ich will mehr von Stegi und dir wissen",meinte er und sah mich mit großen Augen an. "Will Marie das auch hören?",fragte ich und sah zu meiner Enkelin, die mit einem Kopfhörer im Ohr auf ihr Handy starrte. Aber jetzt sah sie zu mir. "Ja, klar!",rief sie erfreut.
"Also gut. Mal sehen, was ich euch erzähle", ich überlegte, "Es war vor Weihnachten im Jahr 2017. Da kannte ich ihn schon lange, aber er wusste immernoch nicht, dass ich ihn liebte. Wir waren zusammen auf dem Weihnachtsmarkt...""Hey Tim, schau mal!",rief Stegi zu mir. Ich drehte mich lächelnd um und sah, dass Stegi vor einem Stand mit Süßwaren stand. "Willst du etwas?",fragte ich ihn. "Nein, weil du sonst zahlst",lehnte er mein Angebot ab. "Na komm schon. Es kostet ja nicht viel",argumentierte ich und legte ihm einen Arm um die Schulter. Leicht drückte ich ihn an mich, aber nur so sehr, dass es auch als freundschaftliche Geste aufgenommen wurde. "Ich weiß nicht",murmelte er in seine Jacke hinein. "Such dir etwas aus",forderte ich, "Ein Nichts wird nicht akzeptiert. Ich weiß, dass du Süßes liebst." Stegi sah mich gequält an. "Na gut, dann kauf du was für mich und überrasche mich", meinte er.
Ich ließ mich auf diesen Kompromiss ein und kaufte uns beiden Plätzchen. "Die sehen richtig gut aus",bemerkte Stegi , als ich ihm die seinen in die Hand drückte. "Willst du noch Glühwein?",fragte ich. Stegi biss von einem Plätzchen mit Schokoladenglasur ab. "Hm ja",antwortete er mit vollem Mund.
"Du, Tim, kann ich Weihnachten bei dir feiern? Meine Eltern haben eine Kur geschenkt bekommen und die ist während den Feiertagen. Extra für Rentner, die über Weihnachten keinen haben",er verdrehte die Augen. "Ach Stegi, sie lieben dich doch, auch wenn sie es nicht immer zeigen",meinte ich. "Jaja",antwortete er nur."Und so hattest du die Gelegenheit bekommen mit Stegi Weihnachten zu feiern. Das kennen wir schon, das sagst du zu gut wie jedem Ereignis, aber ist da was passiert. Also zwischen euch?",fragte Marie neugirig. "Lass mich doch mal fertig erzählen",mahnte ich sie. Als ich wieder begann hingen die beiden an meinen Worten. "Ich stellte also meinen Eltern Stegi vor..."
"Mama, Papa, das ist Stegi",stellte ich ihnen meinen besten Freund vor. "Ach wie schön, dich endlich mal kennen zu lernen",sagte sofort meine Mutter. "Tim hat schon so viel von dir erzählt",meinte auch mein Vater lächelnd. Beide wussten, dass ich schwul war und fanden es nicht schlimm. Als ich ihnen das gebeichtet hatte, war der erste Satz meiner Mutter: " Da haben wir ja wieder etwas gemeinsam." Ich war ich unendlich dankbar, dass sie die Atmosphäre ein wenige gelockert hatte und letztendlich hat mein ein wenig altbackener Vater es auch akzeptiert. "Ist das dein fester Freund?",fragte meine Mutter. Stegi sah mich verwirrt an. Ich schnappte nach Luft und musste husten. "Irgendwie habe ich es ihm noch nicht gesagt, dass ich schwul bin, Mama",nuschelte ich. Mir schoss das Blut in die Wangen und ich sah zu Boden. "Oh",meinte meine Mutter nur. "Du bist schwul?",fragte Stegi, um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hatte. Ich nickte deutlich. "Wollen wir mit dem Essen beginnen?",fragte mein Vater und wechselte das Thema. "Ja gerne",sagte ich und ging in den Essbereich.
"Das schmeckte wirklich köstlich",lobte Stegi die Kochkünste meiner Mutter. "Dankeschön",erwiederte diese. "Ich muss mal kurz auf die Toilette",meinte Stegi und sah mich an. "Ähm, klar ich zeige dir kurz, wo du hinmusst." Ich stand schnell auf.
"Du bist echt schwul?",fragte Stegi nochmal. Ich nickte und biss mir auf die Lippe. "Das finde ich überhaupt nicht schlimm",sagte er nur und lächelte mich an. Ich deutet auf die Tür zum Bad. "Zurück findest du alleine, oder?",fragte ich. "Natürlich", abtwortete er.
Ich setzte mich wieder zu meinen Eltern. "Tim, es würde mich übrigens sehr freuen, Stegi zur Familie zählen zu können. Er ist so nett und zuvorkommend",schwärmte meine Mutter. "Ich stimme ihr da ganz zu, also schau, dass du etwas machst, was uns und dich glücklich macht, wenn wir schon keine blutsverwandten Enkelkinder bekommen!",lachte mein Vater. "Könnt ihr bitte damit aufhören?",fragte ich genervt. "Ach Tim, es ist doch das Fest der Liebe",sagte meine Mutter. "Mama, ich weiß selbst, wie ich mein Liebesleben gestalte und dafür setze ich nicht eine gute Freundschaft aufs Spiel!""Du wolltest Stegi erst echt nicht als Freund haben?",fragte Lukas. "Ich wollte es, aber ich konnte es noch nicht",erklärte ich. "Du hattest echt Probleme",lachte Marie. "Lach nicht darüber, irgendwann wirst du diese genauso haben. Das mit Niklas hält sowieso nicht lange",stichelte ich. "Man, Opa! Ich bin schon 16. Da ist die Chance 'den Richtigen' zu finden, doch schon hoch. Wenn Niklas und ich mal heiraten, erinnere ich dich an diese Worte",entgegnete sie. "Lass Opa doch mal weitererzählen!",rief Lukas dazwischen. "Gut, also da meine Eltern unglaublich genervt haben..."
"Wir müssen jetzt wirklich fahren!",meinte ich und drückte Stegi zur Tür. "Ach komm, wir haben doch gerade so schön geredet",kicherte Stegi. "Ja genau!",stimmte meine Mutter zu. "Ihr versteht euch für meinen Geschmack zu gut",seufzte ich. "Keine Sorge, Timmi! Ich gehöre nur dir",erwiederte Stegi, woraufhin meine Mutter mir zuzwinkerte. Ich verdrehte genervt die Augen. "Du bist immer herzlich bei uns eingeladen, Stegi",meinte nun mein Vater. Wir verabschiedeten uns und ich drückte Stegi so sanft wie möglich aus dem Haus. Meine Eltern winkten noch vom Fenster aus bis wir nicht mehr zu sehen waren. "Warum wolltest du gehen?",fragte Stegi traurig. "Wie du weißt, bin ich schwul und meine Eltern hätten dich gerne als Schwiegersohn",erklärte ich knapp. Stegi kicherte daraufhin. "Und mit diesem Timmi hast du es nicht besser gemacht." "Sorry, Timmi, aber ich wäre gern der Schwiegersohn deiner Eltern",gestand er. "Ha, als ob",lachte ich, aber Stegi blieb ernst. Ich sah kurz zu ihm, musste mich aber sofort wieder auf die Straße konzentrieren.
"Du meintest das gerade ernst",bemerkte ich. "Ja",hauchte Stegi. "Ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen und als dann deine Mutter geplaudert hat, hatte ich nichtmal mehr Angst davor. Vor ihnen wollte ich es dir aber nicht sagen.""Warte, Stegi hat dir seine Liebe im Auto gestanden?",fragte Marie. "Man Marie, hör doch mal auf ihn zu unterbrechen!",beschwerte sich Lukas zurecht. "Ja, Marie. Du hast richtig gehört, aber lass uns mal weiter erzählen. Ich saß halt da im Auto und konnte nichts machen. Ich musste mich darauf konzentrieren, dass ich keinen Unfall baute und das war mit so einem hübschen Jungen neben mir nicht sehr einfach..."
"Ich wäre gerne dein Freund",flüsterte ich. Stegi griff nach meiner Hand. "Dann wollen wir ja beides das gleiche",hauchte er. "Stegi, ich muss schalten." Lächelnd befreite ich meine Hand aus seiner. "Ach man, wann sind wir denn bei dir?",fragte er ungeduldig. "Dauert nicht mehr lange",flüsterte ich leise. Stegi drehte die Musik ein wenig auf und sang zu ein paar Songs. Ich musste immer wieder lachen. Er sah zu süß für diese Welt aus. "Wann willst du es deine Eltern sagen?",fragte er irgendwann. "Wir gehen das nächste mal einfach Händchenhaltend zu ihnen. Dann brauche ich gar nichts sagen. Du?" "Ich weiß nicht, meine Eltern sind jetzt nicht homophob, aber wirklich begeistert sind sie von diesen Menschen nicht. Sie wissen nichtmal, dass ich schwul bin",meinte Stegi besorgt. "Du musst es ihnen meiner Meinung nach ja nicht sagen, aber es wäre von Vorteil",wand ich ein. "Es reicht ja schon zu wissen, dass deine Eltern auf unserer Seite sind. "
"Ach Stegi und du, ihr wart schon süß zusammen",meinte Marie, als sie ein Bild von uns betrachtete. "Sind wir das jetzt nicht mehr?",fragte Stegi plötzlich hinter uns.
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Oneshots | YouTuber
FanficVon Zomdado bis hin zu Stexpert - Oneshots, um das Fangirl/-boy Herz höher schlagen zu lassen. Am Anfang sind die Oneshots vielleicht etwas... komisch, aber meiner Meinung bessern sie sich, also gebt dem ganzen eine Chance (zum Schluss werden sie w...