84 Assassinen #GLP

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Jeder, wirklich jeder, hatte schon mindestens einmal von der berühmt berüchtigten Assassinen Familie Kilaro gehört. Man lernt über sie in der Schule, es wird in der Zeitung berichtet und im Fernsehen Beiträge gebracht. An ihnen vorbei zu kommen war so ziemlich unmöglich. Man betete dafür, nicht von ihnen gejagt zu werden. Denn wenn du einmal auf ihrer Liste standest, warst du tot.

Wenn man sich jetzt fragt, warum sie so bekannt sind und immernoch nicht gestoppt wurden, liegt es daran, dass Assassine zu sein, ein anerkannter Beruf in unserem Staat ist. Die Regierung von Arkanda sieht einen Nutzen darin, diese Auftragsmörder einzustellen. Es ist ihre Art der Durchsetzung von Gesetzten. Befolgte man sie nicht, wurde ein Kopfgeld ausgesetzt, oder die staatlich angestellten Mörder auf dich angesetzt.

Die Kilaro-Familie stand allerdings nicht unter dem Staat. Sie waren dort sehr angesehen, aber hatten, wenn man es so bezeichnen wollte, ein eigenes Unternehmen. Sie waren komplett unabhänigig, verlangten für jeden Job eine gewaltige Summe an Geld und waren die einzigen Assassinen, deren Identität und sogar Wohnsitz bekannt war. Sie waren so gefährlich, dass die meisten es sich niemals trauten, einen Mordanschlag auf sie auszuführen. Die einzigen Todesfälle in ihrer Familie ereigneten sich durch Altersschwäche oder Krankheit. Man hatte noch nie von einem ermordeten Kilaro-Mitglied gehört.

Jetzt fragt man sich sicher, was so wichtig an ihnen ist, dass ich es im diesem Moment erzähle. Lasst es mich kurzfassen.

Manuel Kilaro, der jüngste der Nachkommen, stand soeben vor mir bei der Anmeldung für die Assassinenprüfung.

Jeder, der vom Staat angestellt werden wollte, musste diese Prüfung bestehen und nur wenige schafften dies. Ausscheiden tat man durch Versagen, Niederlage oder Tod.

Nun stand der Junge vor mir und meldete sich gerade an.

"Name?",fragte die Dame hinter dem Schalter genervt.

"Manuel Kilaro", antwortete dieser mit ruhiger Stimme.

Die Schalterdame zuckte nicht einmal mit der Wimper, während mir schon bei seiner Stimme ein Schauer über den Rücken fuhr. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie er eines Tages mich in seinem Visier hat und mir mit dieser Stimme verkündet wird, dass ich des Todes geweiht war.

"Alter?"

"18."

Oh Gott, er war nur ein Jahr älter und trotzdem werden seine Fähigkeiten meine um Welten überschreiten. Die Kilora-Familie hatte einige Tricks und Fähigkeiten, wie sie einen Kampf gewinnen. Sieht man von ihrer unglaublichen Schnelligkeit ab, können sie durch ihre reine Ausstrahlung den Gegner in Angstzustände versetzen. Sie sind in der Lage, dir mit bloßen Händen das Herz herauszureißen ohne auch nur einen Tropfen Blut zu vergießen. Andererseits können sie den Rythmus und das Tempo ihres Ganges so anpassen, dass ihre Gestalt im Auge des Gegners sich vervielfacht und ineinander verschwimmt (HunterxHunter lässt grüßen). Und das ist noch nicht einmal alles.

"Wohnort?",fragte die Dame unbeirrt weiter.

"Hinduramus 14 56", lautete seine Antwort und lehnte sich gegen den Tresen, der mit einer Glasscheibe die Anmeldekandiaten von der Schalterdame trennte.

"Du hast die Nummer 133. Nimm diese und den Schlüssel aus dem Fach, bitte", wies sie ihn an und drehte eine Scheibe, damit die Sachen von ihrer Seite zu der unseren gelangten.

Manuel nahm sie kommentarlos und verschwand in den Wartebereich.

Meine Anmeldung ging genauso schnell. Nachdem ich meinen Namen, Kira Lies, mein Alter und meinen Wohnort preisgegeben hatte, bekam ich die Nummer 134 und ebenfalls einen Schlüssel.

Oneshots | YouTuberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt