90 Sowas wie Black Butler nur... anders #Kürbistumor

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"Mein Herr?", fragend sah mich mein Butler an. Zweifelnd betrachtete ich mich im Spiegel. Hinter mir stand ein großer dünner Mann namens Patrick. Er sah mich auf einen Befehl wartend an. Er hatte seine brauenen Haare msch hinten gegelt, seinen Bart frisch rasiert und seinen typischen schwarzen Anzug an. Er sah gut aus, wenn er so ernst und seriös auftrat.

Ich drehte mich zu ihm um, zupfte an meinem weißem Hemd mit hinaufgekrempelten Armen. Es fiel an meiner flachen Brust nach unten, ließ meinen Körper dünn, aber athletisch wirken. Die schwarze Hose war schlicht, hatte keine Extras. Ich sah an mir herunter und wackelte kurz mit meinen Zehen, welche in schwarzen Socken steckten, bevor ich Patrick ansah. Ich musste meinen Kopf ein bisschen in den Nacken legen. Er war so verdammt groß.

"Geht man so in einen Club?", fragte ich interessiert.

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich der richtige Ansprechpartner bin", erwiderte er höflich.

"Wen soll ich denn sonst fragen. Du bist mein Butler und hattest im Gegensatz zu mir eine Jugend mit Kontakt zur Außenwelt. Du wirst doch wohl mindestens einmal auf einer Party gewesen sein", behauptete ich.

"Da haben Sie Recht. Ich-", ich unterbrach ihn. "Hör auf mich zu siezen!"

"Selbstverständlich, mein Herr." Er deutete eine kurze Verbeugung an und stand nun wieder aufrecht vor mir.

"Entschuldige die Unterbrechung. Was wolltest du sagen?"

Patrick räusperte sich. "Ich war tatsächlich in ein paar Clubs und Bars. Das Outfit ist passend."

"Danke, Patrick", bedankte ich mich.

Tief durchatmend betrachtete ich mich ein letztes Mal im Spiegel, bevor ich meinen Ausweis und mein Handy in die Hand nahm und aus dem Zimmer eilte. Wofür ich eigentlich das Handy hatte, war fragwürdig. Ich durfte keine Apps haben, keine Spiele. Ich hatte nur die Nummer meines Butlers, aber da er die meiste Zeit in meiner Nähe war, brauchte ich das nicht.

"Es ist schon nach dem Abendessen. Wo willst du hin, mein Herr?", fragte Patrick, obwohl er die Antwort bereits wusste. Mit großen Schritten eilte er mir hinterher und hatte mich bald eingeholt.

"Stell dich nicht dumm. Du weißt, wo ich hinwill und du wirst mir nicht folgen", befahl ich.

"Ich fürchte, das geht nicht."

"Ich fürchte, dass du meinen Befehlen gehorchen musst!"

"Ich muss deinen Befehlen", Patrick erhob die Stimme, "nicht folge leisten. Ich gehorche meinem Arbeitsgeber, deinem Onkel, welcher nur das beste für dich will. Dieser Befehl besagt, dass ich deine Wünsche erfüllen und dich vor allem möglich Bösen schützen soll. Koste es, was es wolle", er machte eine Pause, "und wenn es mein Leben ist."

Zuvor wollte ich ihm ankreiden, dass er mich angeschrien hatte und man so nicht mit seinem Vorgesetzen redete, aber der letzte Satz schmiss mich aus der Bahn. Und wenn es mein Leben ist. Ich schluckte. Schuldbewusst zog ich den Kopf ein.

"Es tut mir leid", flüsterte ich, aber Patrick ging nicht darauf ein.

"Ich werde dich begleiten", legte er fest.

"Du musst nicht. Ich werde... ich werde mich einfach in mein Zimmer setzen und mich selbst beschäftigen",traurig sah ich auf den Boden.

"Dir bedeutet es sehr viel, endlich jugendliche Erfahrungen zu machen. Ich verstehe es. Ich helfe dir, schließlich muss ich deine Wünsche erfüllen."

Dankbar sah ich meinem Butler in seine tiefen braunen Augen. Ich hatte ihn selten lächeln gesehen, aber in diesem Moment, als ich ihn mit strahlenden Augen ansah und mein breitestes Grinsen aufgesetzt hatte, schenkte er mir ein kurzes Zucken seiner Lippen.

Oneshots | YouTuberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt