"Manu!",hörte ich jemanden hinter mir rufen und ich wusste, dass es nur einer sein konnte. Ich setzte ein Lächeln auf und drehte mich um. Vor mir stand Patrick, welcher eine kurze Strecke gejoggt ist, um mich einzuholen. Seine gestylten Haare hatten sich dabei etwas aus seiner makellosen Frisur gelöst und er strich sie wieder zurück. Er hatte eines dieser Marken-Shirts an und die modernsten Schuhe. Wahrscheinlich war seine Hose auch von irgendeiner berühmten Modefirma, aber ich kannte mich nicht so gut aus. Das Shirt betonte seine Figur und fiel glatt an seiner Brust nach unten. Das Weiß strahlte richtig im Sonnenlicht. Er schien nicht ansatzweise außer Atem zu sein, obwohl er vom Parkplatz über den gesamten Schulhof und eine kleine Treppe gelaufen war, um mich zu erreichen. Nichtmal seine Wangen waren gerötet.
Erwartungsvoll sah ich ihn an. "Was willst du?",fragte ich freundlich wie immer. Mein Lächeln hatte ich immer noch aufgesetzt. "Ich wollte dich etwas fragen",meinte er. Wir hatten uns wieder in Bewegung gesetzt und ich bemerkte, wie uns alle komische Blicke zuwarfen. Ich war zwar nicht anders als die anderen, hatte genauso reiche Eltern, hatte genauso vornehme Klamotten und ging auf die gleiche teure Schule. Dennoch war ich irgendwie der Außenseiter. Der, der nicht dazugehörte.
"Ich wollte nämlich wissen, ob du am Wochenende schon etwas vorhast",ergänzte er, weil ich nichts erwiederte. Kurz überöegte ich. Patrick sah mich während dieser Zeit interessiert und gespannt an. Wenn man von meinee Verabredung mit Netflix hinwegsah, nein, Also schüttelte ich den Kopf und wartete auf seine Erklärung, was am Wochenende so wichtig war. "Schön. Am Samstag um 19 Uhr würde ich meinen 18. feiern. Wenn du Lust hast, kannst du kommen. Meine Adresse weißt du ja",erklärte er. Ich nickte nur. "Mal sehen",murmelte ich. "Wär schön",sagte Patrick noch und wurde dann von seinen Freunden in Empfang genommen.Warum Patrick mich einlud, war mir unklar. Das einzige, was uns verband, war unsere Sandkastenfreundschaft, aber die war schon seit Jahren zerbrochen. Eigentlich ziemlich an dem Punkt, an dem ich begonnen hatte, mir Animes reinzuziehen und er sich mit Mädchen zu treffen. Ich überdachte Patricks Einladung nochmals. Sie kam überraschend, allerdings war es sein 18. Geburtstag. Zu diesem wird er wahrscheinlich die ganze Schule einladen. Im Augenwinkel sah ich, wie er seine Freundin kurz küsste und dann weiterredete. Wir hatten uns so verschieden entwickelt. Schade eigentlich. Wir mussten uns früher wirklich gut verstanden haben.
Während ich Patrick beobachtete, wie er mit seinen Freunden scherzte, sah ich ein großes, protziges Auto auf den Parkplatz fahren. Ich wusste sofort wer es war. Die wahrscheinlich beliebtesten Zwillinge der Stadt. Lucia und Lukas. Beide stiegen gleichzeitig aus ihrem Auto aus. Lucia vom Beifahrersitz und Lukas von der Fahrerseite. Lucias Haare wehten im leichten Wind, wobei sie diese natürlich noch verstärkend nach hinten warf. Im Gleichschritt gingen sie auf mich zu. Sie waren noch weit weg und da konnte ich schon ihre Marken erkennen, die sie heute trugen. Calvin Klein und Nike. Trotz der fast 25 Grad hatte Lucia einen dicken Pullover an, allerdings kombiniert mit einer sehr kurzen Hose.
Ich runzelte die Stirn, weil ich nicht verstehen konnte, wie man es in diesem Outfit heute aushalten sollte. Ich hatte ein weites T-shirt an und eine knielange Hose und ich spürte jetzt schon, wie meine Haut zu schwitzen begann. Lucia sah nichtmal ansatzweise so aus, als würde sie gleich in Schweiß baden. Erstaunt drehte ich mich einfach von ihnen weg. Ich wollte es eigentlich gar nicht wissen, wie sie das anstellte. Eigentlich waren mir die Zwillinge egal, genauso wie die anderen Beliebten und Patrick sowieso. Der wunderschöne, makellose Braunhaarige war mir am gleichgültigsten von allen.
Während der Lehrer vorne etwas erzählte von Alkanen und Alkohole, blickte ich in der Klasse umher. Patrick und seine Freunde saßen ganz hinten und flüsterten miteinander. Leider konnte ich nicht hören was, weil ich zu weit weg saß, aber es schien lustig gewesen zu sein. Patrick lachte. Er fuhr sich dirch seine Haare, verwuschelte sie etwas und fuhr erneut darüber, um sie wieder zu glätten. Ich spürte ein leichtes Kribbeln, fast wie ein Kitzeln in der Magengegend, wo es zudem wohlig warm wurde und ich begann zu lächeln. Ich hatte nur noch einen Blick für Patrick, welcher zu schreiben begonnen hatte und konzentriert auf sein Heft blickte. "Das gilt auch für dich, Manuel",holte mich mein Lehrer aus meinem Tunnelblick heraus. Verwirrt sah ich ihn an, dann an die Tafel, zu den anderen Schülern, die alle schrieben und sah zurück zum Lehrer. "Natürlich",murmelte ich, zog den Kopf ein und griff nach einem Kugelschreiber, um das an die Wand projezierte abzuschreiben.
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Oneshots | YouTuber
FanfictionVon Zomdado bis hin zu Stexpert - Oneshots, um das Fangirl/-boy Herz höher schlagen zu lassen. Am Anfang sind die Oneshots vielleicht etwas... komisch, aber meiner Meinung bessern sie sich, also gebt dem ganzen eine Chance (zum Schluss werden sie w...