Mit einer schnellen Bewegung schloss ich die Tür auf und trat in die Wohnung. Ich zog Schuhe und Jacke aus und stellte meine Tasche auf den Boden.
"Manu, ich bin Zuhause!", rief ich durch die Wohnung. Erst machte ich mir keine Sorgen, aber er antwortete nicht und ich fand ihn auch nicht in unserem Schlafzimmer oder in der Küche. Unsere Wohnung war klein. Wir hatten nur noch einen Raum, in den ich noch nicht geschaut hatte.
Ich klopfte gegen die Badtür. "Manu?", fragte ich, "Bist du da drin?" Es kam keine Antwort, was meine Sorge nur verstärkte.
Mein Herz klopft bis zum Hals als ich meine Hand auf den Türknopf legte und langsam runterdrückte. "Bitte", flüsterte ich, "Bitte."
Ich zog die Tür auf. Mein Herz blieb stehen, meine Hände zitterten. Für einen kurzen Moment starrte ich auf den dünne Körper des Mannes. Ich sah Blut, das den Boden bedeckte und sich in den Teppich gesogen hatte. Ich ließ mich neben ihn auf den Boden fallen. Das Blut verfärbte meine Hose.
"Nein", hauchte ich, "nein, nein, nein, nein, nein!"
Ich griff nach seinem Hals, um seinen Puls zu spüren. Meine Hände zitterten so, dass ich es fast nicht geschafft hatte, aber ich spürte ihn. So schwach. Er war so schwach. Was musste ich tun? Der Psychologe hatte es mir doch gesagt. Was sollte ich tun? Er hatte mich auf diesen Tag vorbereitet, er hatte mir Schritt für Schritt gesagt, was ich tun sollte. Wafum fällt es mir nicht mehr ein?
Ich muss jetzt handeln. Sofort. Ich sah zu Manus geschlossenen Augen, während mir Tränen über die Wange liefen.
"Verdammt!", schrie ich, "Nein! Manu!" Ich schluchzte. Lass mich nicht allein, Manu.
Ich musste das Blut irgendwie stoppen. Ich... ich musste...
Es fiel mir schwer einen klaren Gedanken zu fassen.
"Komm schon, Manu", ich griff nach seinem aufgeschnittenem Arm, "Tu das nicht. Tu das nicht."
Meine Stimme zitterte. Ich versuchte die Blutung zu stoppen und griff dafür schnell nach einem Handtuch. Tränen rannten meine Wange nach unten. Es ist alles meine Schuld. Ich hätte ihn nicht alleine lassen dürfen.
"Verlass mich nicht!", schrie ich, "Komm schon! Ich brauche dich doch."
Ich schluchzte. "Ich brauche dich!"
*WUSCH*
"Ich steige jetzt gleich ins Auto ein, okay?", sagte ich, als ich den Kofferraum schloss und den Einkaufswagen zurückbrachte.
"Mhm", kam es nur von der anderen Seite.
"Ich bin dann in einer halben Stunde zuhause", teilte ich ihm mit.
"Mhm."
Ich schob den Wagen zu den vielen in den Unterstand und nahm meinen Euro heraus.
"Ich lege jetzt auf, ja?" Schnell machte ich mich auf den Weg zum Auto.
"Ja", krächzte die Stimme. Wir verabschiedeten uns und ich stieg ins Auto ein. Als ich saß, fuhr ich mir erst mal durchs Gesicht und seufzte. Ich stützte mich am Lenkrad ab und schloss meine Augen. Ich will doch nur, dass es ihm gut geht.
Zuhause stellte ich die Tasche auf den Tisch ab und rief eine Begrüßung durch die Wohnung. Zurück kam nichts. Ich räumte schnell das nötigste ein und ging dann zu unserem Schlafzimmer.
"Hey, Manu?", fragte ich, als ich dort einen großen Deckenhaufen fand unter dem ein paar Strähnen seiner Haare herausragten.
"Mhm", kam es gedämpft von ihm. Ich setzte mich neben ihn und hob die zwei Decken von ihm herunter.
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Oneshots | YouTuber
FanfictionVon Zomdado bis hin zu Stexpert - Oneshots, um das Fangirl/-boy Herz höher schlagen zu lassen. Am Anfang sind die Oneshots vielleicht etwas... komisch, aber meiner Meinung bessern sie sich, also gebt dem ganzen eine Chance (zum Schluss werden sie w...