"Um es kurz zu fassen ich bin ein Gestaltenwandler. Ein Wolf um genau zu sein.", kurz und schmerzlos wirft Jasper diese Worte in den Raum.
Verdattert und verwirrt schaue ich ihn stirnrunzelnd an. Eine seltsame Stille ist vorhanden.
"Wie bitte? W-wie meinst du das?", frage ich irritiert und breche das komische schweigen.
"Das klingt jetzt bestimmt seltsam, unglaubwürdig und bescheuert, aber auf der Welt gibt es schon sehr lange übernatürliche Wesen. Ich bin ein Teil davon. Bei mir ist es Familiär bedingt und von klein auf war ich in der Lage das zu tun, was für Menschen gänzlich unmöglich ist.", fährt er fort. Er sieht mich dabei so eindringlich an. Mit solch einer Ernsthaftigkeit, dass ich ihm für einen kurzen Moment wirklich glaube.
Ehe mein Verstand sich meldet und Zweifel sich ausbreiten. Denn so etwas übertriebenes kann doch nicht möglich und vor allem nicht real sein. Das ist albern und lächerlich. Ich bin doch kein Fragment eines kranken Films. Einer Schnulze, bei der die Protagonistin gerade erfährt, dass es Wölfe, Vampire, Feen und Einhörner gibt. Das kann ja wohl nicht wahr sein... was kommt als nächstes? Dämonen? Engel oder Götter? Das ist zu absurd!"Ha! Ha! Ha! Sehr witzig Jasper!
Für einen Moment dachte ich wirklich du erzählst mir was Sache ist und weihst mich ein, aber stattdessen kommst du mit so einer kranken Geschichte?", lachend und verletzt raufe ich mir die Haare. Ich dachte ernsthaft nach dem was heute geschah, ist er endlich mal aufrichtig und bringt ein wenig Licht in meine Dunkelheit. Habe ich nicht lang genug im Dunkeln tappen müssen?"Ich weiß das sich das krank anhört, aber genau das ist der Fall.
Nach allem was passiert ist, bin ich es dir schuldig, dir die Wahrheit mitzuteilen. Eigentlich wollte ich noch abwarten, doch ich halte es nicht mehr aus. Dich im ungewissen zu lassen ist nicht richtig und damit du selbst Entscheidungen treffen kannst wollte ich dir alles schildern. Zwar sehr grob, aber immerhin so das du es verstehen kannst. Ich bin nämlich der, von dem man kleinen Kindern Geschichten erzählt.
Du weißt schon Rotkäppchen und so... Ich bin.. der große böse Wolf.
Ich kann dich nicht zwingen mir zu glauben. Wer würde das schon?
Man würde meinen ich hätte eine an der Klatsche und mich in einer Anstalt oder sonst wohin verfrachten. Aber es ist die Wahrheit. Mich dir zu zeigen würde dich nur verstören und verängstigen, weswegen ich das lieber lasse. Aber wenn du darüber nachdenkst was du alles schon im Wald erlebt hast, dann musst du zugeben, dass es gar nicht so abwegig ist.", fährt er unbeirrt und ernst fort.Etwas an seinen Worten lässt mich erschaudern. Ich bekomme eine Gänsehaut. Meint er das wirklich ernst? Er wirkt so... aber das geht doch nicht.. das würde bedeuten er wäre ein Monster, oder?
Er sieht aber gar nicht so aus. Adonis. Das trifft es eher. Nicht ansatzweise würde man denken er könnte ein gefräßiges Monster sein. Da sieht man, dass man sich nicht vom äußeren täuschen lassen sollte.
So verlockend wie er ist... natürlich musste es einen Haken geben.
Ob er wohl Menschen getötet hat? Welche gefressen? Was hat er mit mir vor? Würde er mir weh tun? Nein.
Das würde er nicht. U-und er kann kein Monster sein. Nicht er.
Wieso passiert das mir? Wieso lerne ich ausgerechnet jemanden kennen, der sich in ein Mons.. Nein in ein... ach keine Ahnung! Der einfach nicht normal ist... Das ist alles zu viel.
Ich senke meinen Blick und seufze.
Erst werde ich entführt und lande hier und nun erzählt mir mein Freund etwas was so unrealistisch klingt. Ich muss hier raus. Sofort!Ich stehe auf und laufe in Richtung Tür. Jasper sieht mich genau an.
Er bewegt sich jedoch nicht, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Er hat wohl verstanden, dass ich meinen Freiraum brauche.
Oder vielleicht habe ich ihn mit meiner Reaktion verletzt? Ob er mir das übel nimmt? Es ist einfach so surreal. So unwirklich. So komisch. Habe ich jetzt angst vor ihm? Seltsamerweise stelle ich fest, dass es nicht der Fall ist. Drehe ich jetzt schon völlig durch? Verdammt was ist real und was nicht? Jasper würde mir sowas doch nicht einfach so erzählen.
Mich dermaßen durcheinander bringen. Wofür auch? Was bezweckt er damit?
DU LIEST GERADE
Mate - It has to be you
LobisomemKate und Jasper, die nicht unterschiedlicher sein könnten, treffen aufeinander. Sie ist 19 und mit ihren Eltern in die Heimatstadt ihrer Mutter Umgezogen. Jeder kennt dort so gut wie jeden... heißt es zumindest... Sie musste bisher oft die Schule...