~50~

9.4K 299 19
                                    

Dienstag.~

Ich öffnete gerade meine Haustür und sah Kim und Jo, die dasselbe machten.
Lachend liefen wir aufeinander zu und begrüßten uns. Wir liefen dann gemeinsam los und auf der Hälfte der Strecke teilte ich ihnen das mit Jane mit. Beide blieben abrupt stehen.

"Was ist?", frage ich sie verwirrt.

"Irgendwie klingt das seltsam....
Wieso hast du uns das nicht schon gestern gesagt?", möchte Jo besorgt wissen.

"Ich weiß nicht was du meinst.
Sie war normal zu mir, da hab ich mir nichts gedacht und wollte euch nicht unnötig sorgen bereiten.", entgegne ich schulterzuckend.

"Deine Sicherheit ist alles andere als unnötig. Du bist unsere Luna. Wenn dir etwas passiert wäre... Wieso warst du alleine? Warum hast du Jack nicht gefragt, ob er auch mit in die Bibliothek kommt oder eine von uns?! Kate du wurdest vor kurzem erst entführt!", meint Kim entgeistert und aufgebracht.

Mir wird bewusst, dass ich gestern wirklich unbedacht gehandelt hatte und es zu schlimmeren hätte kommen können...

"E-es ist ja nichts passiert, okay? Beruhig dich bitte. Ich wollte keinem Umstände bereiten... es tut mir leid Kim.", sage ich traurig.

"Solange du es verstehst, ist alles gut. Das hätte wirklich schief gehen können! Dafür haben wir dir doch das Handy gegeben Kate. Ja... bitte schau nicht so... ich wollte dich nicht so anfahren, aber wenn dir etwas passiert wäre... dann... dann..", meint Kim und gegen Ende wird sie immer unsicherer und verzweifelter.

Ich kann nicht anders und nehme sie in meine Arme. Ich entschuldige mich mehrmals und verspreche, dass ich vorsichtiger sein werde. Sie schmiegt sich direkt an mich und beruhigt sich nach einer Weile. Wir lösen uns voneinander und werden durch ein Stampfen auf Jo aufmerksam.

"Ihr Fremdschmuser! Was fällt euch ein mich einfach außen vor zu lassen?!", sagt Jo beleidigt und wirft sich uns förmlich um den Hals.
Wir entschuldigen uns bei ihr und kurz gibt es eine Gruppenumarmung, ehe uns einfällt, dass wir in die Schule müssen. Wir legen alle einen Zahn zu, da ich Jane ja vorgeschlagen hatte sie im Sekretariat anzutreffen. Hoffentlich war sie noch nicht da...

In der Schule angekommen, sah ich mich nach Jane um und tatsächlich war sie schon da. Verdammt!
Sie schien jedoch wie die ruhe selbst und saß auf einer eindrucksvollen Maschine. (Bild oben, aber bitte mit langer Hose und anderen Schuhen vorstellen.)

Sie trug eine Ärmellose Jeansjacke, darunter ein dunkles langarmiges bräunliches und bläuliches Oberteil und eine lange schwarze Lederhose. Dazu schwarze Boots. Sie sah verwegen und sehr draufgängerisch aus. Ihre Miene war wie gestern hart und sie wirkte kalt, doch als ihr Blick auf mich fiel, wurden ihre Gesichtszüge etwas weicher. Ich lief auf sie mit meinen Freundinnen zu.

"Guten Morgen. Ich hoffe du hast nicht lange waren müssen, falls doch tut es mir leid.", sage ich. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich aus der Puste bin. Kim und Jo hingegen merkt man gar nichts an. Ich bin etwas neidisch auf ihre Ausdauer.

"Moin moin. Ich kam erst eben, keine sorge. Wer sind die beiden denn?", begrüßt sie mich und ihre Aufmerksamkeit wandert zu meinen Freundinnen.

"Das sind Kim und Jo, wir haben den selben weg zur Schule und sind sehr gute Freunde. Sie haben mir als ich hier neu war alles gezeigt.", stelle ich die beiden vor.

Jane hebt nur eine Augenbraue und nickt kurz. Sie steigt von der Maschine und holt ihre Tasche aus dem Sitz raus. Ich sehe ihr dabei erstaunt zu. Sie bemerkt dies.

"Das ist mein Baby, schön nicht wahr?", sagt Jane und fährt darüber.

"Ja", sagen Jo, Kim und ich alle drei gleichzeitig. Was uns zum schmunzeln bringt, selbst Jane lächelt. Doch dies hält nicht lange.

"Heißer Schlitten.", kommt es von Luke. Er zwinkert Jane zu.

"Hey.", begrüßt uns Jack.

"Na wen haben wir denn da?", fragt Ryan und grinst Pervers. Bryan steigt mit ein und lächelt ebenfalls wie sein Bruder.

Jane wirkt aber eher unbeeindruckt, gerade zu unbegeistert und schnalzt sogar kurz mit der Zunge. Sie beachtet die Jungs nicht weiter und sieht zu mir. Es ist so, als ob sie mir durch ihre Augen mitteilen möchte, dass sie hier weg möchte. Sofort. Ich reagiere daraufhin schnell. Ich schnappe mir ihr Handgelenk und ziehe sie mit mir.

"Äh Jungs wir müssten dann mal los. Komm Jane wir gehen schonmal ins Sekretariat. Jack falls ich zu spät kommen sollte, gib bitte der Lehrerin Bescheid, Dankeee!", rufe ich über meine Schulter hinweg.

"Äh okay. Aber beeil dich bitte, ich hab keine Lust alleine auf Geschichte.", ruft er laut zurück.
Ich lache kurz und laufe weiter.

Im Gebäude angekommen, lasse ich sie los.

"Danke.", sagt Jane knapp.

"Kein Problem.", sage ich. Wir laufen ins Sekretariat und treffen eine Dame an. Es ist die selbe wie damals.
Jane wirkt nicht sonderlich motiviert zu reden und sieht mich flehend an.
Ich muss schmunzeln, weil sie mich an Jack erinnert, wenn er etwas nicht versteht. Wie auch bei ihm, kann ich nicht anders und möchte ihr helfen.

"Guten morgen. Meine Freundin ist neu an der Schule und wir haben gesagt bekommen, dass sie uns mitteilen in welche Klasse sie kommt.", sage ich an die Frau gerichtet. Sie beäugt zuerst mich, danach Jane. Dann fischt sie eine Akte raus und holt einen Zettel raus, den sie Jane überreicht. Sie teilt Jane mit, dass sie die Bücher von den Lehrern erhält. Dankend nimmt Jane den Zettel an und wir gehen.
Ich schaue im welche Klasse sie ist und seufze. Schade... sie ist in meiner Parallelklasse und nicht mit mir und Jack in eine. Auch mit den anderen ist sie nicht in eine, sie ist ganz alleine...

"Leider sind wir nicht in der selben Klasse...Ich zeige dir erstmal wo du hin musst. Falls du in der Pause Lust hast, kannst du mit mir und meinen Freunden die Pause verbringen oder mit deinen Klassenkameraden, wie du willst.", schlage ich ihr höflich vor.

"Ja es ist wirklich blöd... naja ist dann wohl so... okay Danke. Ich nehme es gern an. Ich bleibe lieber unter Wölfen und mit dir, als mit normalen Menschen. Sie kommen meistens nicht mit meiner etwas anderen Art klar...", sagt sie nachdenklich.

Wir reden noch kurz, während ich sie zu ihrer Klasse bringe. Es hat mittlerweile schon geklingelt.
Ich wünsche ihr viel Erfolg und mache mich auf den Weg zu meiner Klasse. Ich kann mir jetzt schon einen fast zu Tode gelangweilten Jack vorstellen und das, obwohl der Unterricht erst angefangen hat.

Mate - It has to be youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt