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Jane entschloss sich dazu uns weiterhin zu ignorieren. In mir kam die Frage auf, ob es meinen Freunden so erging als ich ihnen aus dem Weg ging. Es war wirklich kein schönes Gefühl. Und das obwohl ich Jane nur flüchtig kennen lernen durfte.
Ich konnte damit umgehen.
Jack jedoch nicht. Es ist mittlerweile  Freitag und Jack sieht schrecklich aus. Er hat üble Augenringe. Er ist nicht mehr der heitere und lustige.
Er lächelt zwar, aber es ist nicht sein echtes lachen.

Jack und ich laufen gerade in die Cafeteria, doch anders als die anderen male holt er sich nichts zu Essen und wir setzten uns direkt hin.
Den meisten ist Jacks verhalten auch schon aufgefallen und die Jungs haben ihn auch darauf angesprochen, aber er hat gemeint, dass nichts wäre und es abgestritten.

"Jack, jetzt sag schon was mit dir los ist!", platzt es aus mir raus. Ich habe mich bisher zurück gehalten, da ich ihn nicht bedrängen wollte, aber mittlerweile mache ich mir wirklich sorgen.

"Ich weiß nicht was du meinst.
Mir geht es super.", grinst er falsch. 

"Du kannst mir nichts vormachen! Spuck es schon aus, wir alle merken doch, dass etwas nicht stimmt.
Komm schon...", fordere ich ihn auf Tacheles zu reden.

"Kate es ist wirkl...", setzt er an, aber er hält inne. Sein Blick ist starr und sein ganzer Körper verkrampft sich.
Ich folge seinem Blick.

Er ist auf Jane gerichtet, die gerade einen Jungen küsst und mit ihm raus geht. Ich kenne den Typen vom sehen. Er geht in ihre Klasse.
Er ist normal, ein Mensch wie ich.
Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich auf einem Menschen einlässt, beziehungsweise einen so nah an sich ran lässt. Sie sahen ziemlich vertraut aus. Und ich erinnere mich daran, dass sie meinte Menschen würden nicht mit ihrer Art zurechtkommen...
Sehr seltsam..

Ich schaue wieder zu Jack und kann nicht glauben was ich sehe.
Eine Träne fährt seine Wange entlang. Jack weint! Was ist hier los, was bedeutet das?!  Ich wische sie ihm vorsichtig weg. Diese Berührung lässt ihn aufzucken und er steht ruckartig auf und verlässt die Cafeteria.

"Hat er..?", fragt Kyle entrüstet.

"Ja.", hauche ich. Ich stehe auf und sehe meine Freunde an, die alle von dieser Situation überwältigt sind.
Ich stürme auch aus der Cafeteria und  mache mich auf der suche nach Jack.

Ich sehe ihn wie er im Flur an einem Spind sein Kopf anlehnt und mit einer Hand neben ihn dagegen haut.
Ihm entfährt ein schluchzen.
Ich nähere mich ihm vorsichtig und berühre sanft seine Schulter.

"Jack was ist los. Rede bitte mit mir.", sage ich fürsorglich.

"I-ich kann nicht. Bitte geh...", seine Stimme ist brüchig und er sieht mich nicht an. Er ist angespannt und wirkt verletzlich.

"Nein. Ich bleibe.", sage ich entschlossen.

"Geh!", stößt er genervt und schmerzvoll aus.

"Nein. Ich lasse dich nicht alleine.
Du bist doch mein bester Freund und was wäre ich für eine beste Freundin, wenn ich weg gehe, wenn es dir schlecht geht?", sage ich schmunzelnd.

Jack hebt langsam seinen Blick.
Ich breite meine Arme aus.
"Komm her."

Das lässt sich Jack nicht zweimal sagen und er umarmt mich.
Ich lege meine Arme um ihn und streichle seinen Rücken. Nach einer Weile löst er sich von mir. Seine Augen sind gerötet und noch glasig.

"Jack was ist los.", versuche ich es vorsichtig wieder.

Jack nimmt ein wenig Abstand von mir. Er fährt sich durch die Haare und lächelt, aber es ist ein bitteres  schmerzvolles lächeln.

Mate - It has to be youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt