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Mittwoch.~

Alle wurden mehr oder weniger eingeweiht und heute wagen wir den ersten Schritt für unseren Plan.
Zwar werden Jack und ich hauptsächlich mit Jane fürs erste im Vordergrund stehen, aber ich versuche mich so gut es geht zurück zu halten, denn ich möchte wirklich nichts überstürzen und mich zu sehr hinein steigern. Ich will mein versprechen das ich Kim gegeben habe halten und nicht das alle sich so um mich sorgen müssen.

Wie üblich vergehen die Stunden für mich zügig, aber für meinen Nachbarn eher zu langsam.
Jack ist aufgeregt und klickt schon die letzten Minuten bevor der Unterricht endet mit seinem Kulli rum.
Mich stört das nicht wirklich, da ich ihn nachvollziehen kann. Und als es dann klingelt, steht Jack wie von der Tarantel gestochen samt seinen Sachen auf und stürmt raus.
Ich hingegen lasse mir  Zeit.
Ich packe in ruhe meine Sachen zusammen und schlendere den Gang entlang, wo ich auf meine Freundinnen treffe.

"Kann es los gehen?", möchte Jo strahlend wissen.

"Hast du Hummeln im Arsch? Bei Jack kann ich es ja verstehen, aber was gehst du so ab?", fragt Kim belustigt.

"Ich war ja zwar anfangs wie wir alle nicht so davon überzeugt, aber dann habe ich es Revue passieren lassen und es freut mich voll für Jack.", gesteht Jo.

"Selbst wenn es Jane ist, die Kate vor uns eine abfuhr erteilt hat.", sagt Kim skeptisch.

"Das war keine abfuhr.", streite ich es ab.

"Naja...", meint Em zögerlich.

"Und wenn schon. Das ist doch egal.
Ignorieren wir das und fangen an.", lenke ich ab.

"Ich mag sie trotzdem nicht. Sie hat für mich dezent verschissen.", sagt Kim monoton.

"Ja, aber das können wir später klären, wenn wir das geregelt haben.", sage ich und schaue sie mit einem Hundeblick an.

"Wirklich, Kate? Du wendest diesen Blick bei uns an?", meint Kim lachend. Sie schüttelt ihren Kopf.

"Ich weiß nicht was du meinst.", sage ich und schiebe dabei meine Unterlippe vor.

Kim schnaubt nur und läuft voraus.
Ich folge ihr kichernd und Jo und Em machen mit.

Draußen ist wieder ein Unwetter und wir bleiben in der Cafeteria. Wir achten darauf das kein Lehrer oder eine Aufsichtsperson in der Nähe ist, die unser Vorhaben unterbrechen könnte. Die Mädels und ich tauschen noch ein paar letzte Blicke aus und der Plan kann beginnen.

Kim läuft voraus und stoppt in der Mitte der Cafeteria. Jo läuft in sie rein und stürzt, dabei reißt sie Kim mit. Die Aufmerksamkeit einiger Schüler richten sich auf die beiden. Sie liegen auf dem Boden und Em hilft Jo auf und ich Kim. Kims Tasche liegt neben Jo, diese hebt Jo auf und möchte sie ihrer Besitzerin zurück geben, doch meine Freundinnen und ich denken gar nicht daran es auf sich beruhen zu lassen.

Kim nimmt ihre Tasche nicht normal entgegen. Nein. Sie reißt sie Jo förmlich aus der Hand und schubst Jo.

"Hey, was soll das?", fragt Jo und taumelt einige Schritte zurück.

"Ich hab dein Getue so satt! Pass doch mal auf wohin du läufst du Nervensäge!!", pampt Kim Jo an.

"Was hast du bitte für ein Problem, huh?", möchte Jo verwirrt wissen.

"Du bist das Problem. Dein ganzes Verhalten geht mir sowas von auf die Eierstöcke!", zischt Kim laut und deutlich.

"Auf einmal? Was ist plötzlich in dich gefahren? Tickst du jetzt komplett aus?!", entrüstet schaut Jo Kim an.

"Nicht nur auf einmal. Ich habe einfach schon länger die Schnauze voll von dir! Du übertreibst immer maßlos und nervst mich bis zum geht nicht mehr. Irgendwann reicht es auch mal!", abwertend schaut Kim Jo an.

"Hat man dir ins Hirn geschissen?!", zischt Jo empört.

"Ne, aber dir anscheinend, denn sonst würdest du nicht so blöd sein!"

"Was soll der Mist?!"

"Das weißt du ganz genau!"

"Ehm lass mich überlegen...Nein?!"

"Und wie du das weißt.
Du hinterhältiges Biest!"

"Kühltruhe!"

"Dein ernst?"

"Jaa! Packst immer deine Eiswürfel und Eiszapfen aus, da sie deine kalte Seele widerspiegeln!!"

"Ich ramm dir ein Eiszapfen gleich so tief in dein Arsch, dass du vor schreck und Schmerzen einen Monat lang verletzt bist, wenn du nicht deine lästige Klappe hälst!"

"Wir sollten uns beruhigen.", versucht Em es sachte.

"Nein. Du hältst lieber zu ihr, anstatt zu mir, nicht wahr Em?", möchte Kim verletzt wissen.

"Was? Nein, ich würde mich nie zwischen euch stellen. Niemals!
Kate sag doch auch was dazu.", fleht mich Em wehmütig an.

"Das könnt ihr vergessen. Ich misch mich da nicht ein.", sage ich und entferne mich von den dreien.

Mittlerweile ist die Anzahl der schaulustigen gestiegen. Einige haben sich um die drei versammelt, um hautnah beim Streit von zwei beliebten und einst so guten Freundinnen mit anzusehen.
Es ist irgendwie traurig, wie die meisten es sogar feiern und nicht versuchen die Situation zu retten.
Ich habe mich gerade von ihnen entfernt, doch im Normalfall würde ich sofort dazwischen gehen.
Naja...da es aber keiner ist... lasse ich es und konzentriere mich auf unser wesentliches Ziel. Ich quetsche mich durch die Meute und komme nach gefühlt 100 Jahren raus. Ich lehne mich an die Wand und sehe mich um.
Mein Blick wandert über den gesamten Raum. Ich sehe zu den Jungs, die das Geschehen mitverfolgen und nur auf ihren Einsatz warten. Dann sehe ich Jack, der mit einem großen Abstand mir gegenüber steht. Sein Blick ist fest, entschlossen, vielsagend und ich weiß direkt an wen er gerichtet ist.
Ich atme erneut tief ein und stürze mich wieder in die Meute rein.
Vorbei an den Gaffern, an Jules und ihre Freundinnen und an den Klassenkameraden, deren Aufmerksamkeit auf die zwei
Streithähne liegt. Ich bahne mir den weg frei, um zu ihr zu gelangen.
Sie scheint gebannt von dem Schauspiel meiner Freundinnen zu sein, sowie der Rest der anwesenden. So abgelenkt, dass sie Jack und mich, die sich ihr annähern kaum war nimmt. Und als sie es doch tut, ist es schon zu spät, denn Jack steht rechts von ihr und ich links.

Mate - It has to be youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt