Wie sieben Mittelerdler unser Leben komplett auf den Kopf stellten ✓

//Ein Sturz am Morgen und die Geschichte mit den Pflastern T2 ✓

*Abbys Sicht*

Am nächsten Morgen wurde ich von leicht gedämpftem Sonnenlicht geweckt, das durch die Vorhänge vor meinem Fenster schien und das Zimmer in ein warmes Licht tauchte.
Ich brummelte und vergrub mich tiefer in mein Kissen, in der Hoffnung, nochmal einschlafen zu können, als mein Gehirn mich daran erinnerte, dass ich einen Gast hatte.
Schlagartig war ich wach und hob den Kopf ein Stück.
War es möglich, dass ich einen verrückten Traum gehabt oder mich gestern aus einem nicht bekannten Grund betrunken und Halluzinationen gesehen hatte?

Ganz langsam drehte ich den Kopf und erblickte auf meiner Couch einen hellwachen, ziemlich realen Aragorn, der im Schneidersitz auf seiner ordentlich gefalteten Bettdecke saß und mir entgegen grinste: "guten Morgen."
"Oh mein Gott", brachte ich heraus und starrte den Waldläufer mit großen Augen an, "Du warst doch kein Traum, und auch keine Halluzination."
Der Kerl auf dem Sofa erweiterte sein Grinsen nochmal um ein Stück: "nicht, dass ich wüsste."
Ich stöhnte genervt und drehte mich auf den Rücken.
Das war defintiv zu viel.

Einen Moment starrte ich planlos die Zimmerdecke an, dann drehte ich meinen Kopf wieder zu meinem Gast.
"Hast du Hunger? Vielleicht sind die anderen schon wach und haben was hergerichtet."
Den Satz "dann muss ich nicht" konnte ich mir gerade noch so verbeißen.
Aragorn nickte, stand auf und verließ motiviert das Zimmer, während ich mich aus dem Bett rollte und gähnend im Schlafanzug hinter ihm her trottete.

Obwohl ich ja inzwischen wach sein müsste, schaffte ich nur eine halbe Treppe unfallfrei.
In der Kurve nach unten rutschte ich mit meinen Socken, mit denen ich anscheinend geschlafen hatte, auf den Treppenstufen aus.
Im Fall erwischte ich Aragorn, der vor mir ging, am T-Shirt und polterte zusammen mit ihm laut kreischend die Treppe runter.

Der Aufprall auf dem Boden war für mich sogar einigermaßen angenehm, denn ich fiel genau auf den armen Waldläufer, der es tatsächlich schaffte, mich aufzufangen.
Trotzdem hatte ich mir am Treppengeländer den Fuß angehauen und mein Kopf dröhnte, deshalb blieb ich erstmal regungslos liegen um mich zu orientieren.
Als ich den Kopf nach ein paar Sekunden hob, blickte ich in Aragorns grinsendes Gesicht: "ich wusste ja nicht, dass du mir gleich das T-Shirt vom Leib reißen willst."

Ich kreischte entsetzt auf und bemerkte erst jetzt, dass ich ihm viel zu nahe war.
Während mein Gesicht rot an lief und ich es an der Schulter des Waldläufers versteckte, dessen Arm ich um meinen Oberkörper spürte -offensichtlich hatte er so versucht, mich vor dem Sturz zu bewahren-, riss oben jemand die Tür auf.

*Julys Sicht*

Nach einem hohen, spitzen Schrei und einem lauten Poltern brauchte Legolas nur eine halbe Sekunde bis zur Tür.
Thranduil folgte ihm auf der Stelle, während ich mich in der Hektik in meiner Bettdecke verhakte und fast aus meinem Bett rollte.
"Wartet auf mich!", rief ich den Elben hinterher und stolperte hinter ihnen auf den Flur.

Ich lugte über das Treppengeländer und was ich unten sah, ließ mich die Augenbrauen bis zum Haaransatz hoch ziehen.
"Was geht denn bei euch ab?"
Meine Schwester, die unten vor der Treppe auf Aragorn lag, gab ein heulendes Geräusch von sich. "Hilfe!"
Grinsend ließ ich die Elben am Treppenabsatz stehen und lief nach unten, wo in diesem Moment die Wohnzimmertür aufgerissen wurde und Lily, Evie, Bilbo, Kili und Fili auf den Flur stürmten.

"Ist was passier- Oha, was seh ich denn da?"
Lilys erschrockene Miene wechselte zu einem breiten Grinsen.
Abby vergrub ihr Gesicht leise kreischend unter Aragorns Arm. "Womit hab ich das verdient?!"
Grinsend ging ich neben ihr in die Knie und legte ihr fürsorglich die Hand auf die Schulter.
"Alles ok? Lebst du noch?"
"Nein", kam es dumpf zurück und ein bitterböser Blick traf mich, als meine Schwester den Kopf hob.
"Erst mich auslachen und dann besorgt sein? Das ist die falsche Reihenfolge, ist dir das klar?"