Wie sieben Mittelerdler unser Leben komplett auf den Kopf stellten ✓

//Der Kampf um das Salatblatt T2/3 ✓

*Julys Sicht*

Ich war gerade dabei, die zweite Auflaufform Lasagne zu schichten, da klatschte etwas sehr Lautes neben mir gegen das Küchenfenster. Bilbo und ich zuckten beide kurz zusammen, Legolas hechtete aus Reflex zum Fenster.
Kaum war ich ebenfalls dort angekommen, in der einen Hand immer noch einen Bund Basilikum, erkannte ich die Ursache für das Geräusch.
Auf unserer Wiese rannte Lily wie verrückt im Kreis, verfolgt von Ally, die unseren Gartenschlauch und eine Gießkanne in den Händen hielt und wüste Verwünschungen schrie. "Will ich es wissen?", bemerkte Bilbo neben mir trocken und beobachtete, wie Wasser an der Fensterscheibe nach unten floss. Offenbar hatte meine Freundin ihr Ziel etwas verfehlt.

"Inkompetente Idioten", schnaubte ich nur, "das war wohl die Rache dafür, dass Lily Thorin die Wasserpistole gegeben hat."
Das hatte sie nun davon, war ja klar. Kofpschüttelnd machte ich mich wieder an die Arbeit und bestreute die letzte Schicht Nudelplatten mit Käse. Interessiert blickte mir Bilbo über die Schulter, als ich beiden Auflaufformen dann mit Legolas Hilfe in den Ofen schob. "Woher kannst du das? Du hast nicht einmal ins Rezeptbuch geschaut."

Ich schmunzelte nur und wischte mir die Hände an einem Handtuch ab. Nicht zu fassen, ich hatte den Hobbit mit meinen Kochkünsten beeindruckt! Das war ja fast einen Eintrag im Kalender wert.
"Vor ein paar Jahren hab ich einen Austausch gemacht. Das heißt, man lebt für einige Zeit bei einer Familie in einem anderen Land und lernt dort die Sprache und Kultur kennen. Die Mama meiner Gastschwester hat mir ein paar original italienische Rezepte beigebracht, dafür braucht man kein Buch. Si deve cucinare con il cuore, das heißt, man muss mit dem Herzen kochen", belehrte ich die Mittelerdler.

Bilbo schien äußerst begeistert zu sein: "du hast nicht zufällig irgendwo Papier, damit ich mir Notizen machen kann? Das möchte ich für Mittelerde festhalten."
Selbstverständlich holte ich ihm daraufhin einen Block und machte Elb und Hobbit mit der Funktionsweise moderner Stifte vertraut, die laut ihnen äußerst suspekt war.
Ich wiederum nutzte die ruhigen Minuten für etwas Nachforschung: "Apropos Mittelerdle, kennt sich von euch jemand mit dem Weltenwechsel aus? Irgendwer hat da gestern mal was in den Raum geworfen, aber dann sind wir wieder vom Thema abgekommen."

Nachdenklich blickte Legolas aus dem Fenster und schüttelte minimal den Kopf: "Man weiß generell sehr wenig darüber. Dass es prinzipiell irgendetwas wie das Wandeln zwischen Welten gibt, ist bekannt, aber bisher konnte niemand näher davon berichten."
Bilbo war mittlerweile mit seinen Notizen fertig und faltete seinen Zettel ordentlich zusammen. Dann setzte er sein typisches Hobbit-Lächeln auf: "Naja, ich schätze, das ändert sich gerade."

*Evies Sicht*

"Das kommt definitiv auf die Liste meiner Lieblingsgerichte", verkündete Kili, nachdem er den letzten Rest seiner Lasagne gegessen hatte.
July klopfte sich selbst auf die Schulter und winkte ihm dann grinsend mit dem Salatlöffel zu. Die Zwerge und ich hatten uns bereits am Anfang unseres Abendessens geweigert, davon zu probieren.
Ich, weil ich wirklich keinen Salat mochte und die Brüder nebst ihrem Onkel, weil die grüne Farbe sie anscheinend grundsätzlich traumatisierte. Daher hatte Lily die letzte Zeit ständig versucht, Kili unauffällig ein Salatblatt auf den Teller zu schummeln, was beinahe in einer weiteren Wasserschlacht geendet hätte. Auch, wenn wir noch auf der Terrasse saßen, sie hatte für heute genug gebadet.

In diesem Moment bahnte sich Lilys Hand mit einem kleinen Stück Salat wieder unauffällig Richtung Zwerg. Ich schüttelte nur den Kopf und nahm Augenkontakt mit Fili auf, der die Szene grinsend beobachtete.
Manchmal hatte ich das Gefühl, wir waren ein bisschen wie die älteren Geschwister, die Kili und Lily dabei zusahen, wie sie ein Chaos nach dem nächsten stifteten.

Natürlich war Kili nicht so blind, dass er das Salatblatt übersah und fing die Hand meiner Freundin ab, bevor sie ihn auch nur im Ansatz erreichen konnte. Tatsächlich war sie ihm aber ein Stück vorraus, denn ihre andere Hand schnellte hervor und hielt ihm die andere Hälfte des Salatblatts ins Gesicht, auch wenn der Zwerg krampfhaft versuchte, ihre Hand zu entfernen.
Das Ganze endete in einer Rangelei, die beide fast zu Boden beförderte. "Es ist nicht giftig, probier es wenigstens!", rief Lily und versuchte, ihre Handgelenke zu befreien.