//Bilbos Kochkünste und provokative Diskussionen T2 ✓

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*Evies Sicht*

Glücklicherweise ließ sich eine etwaige Konfrontation zwischen Ally und Thorin durch unser Mittagessen gut vermeiden.
Bilbo hatte Abby beim Kochen assistiert, obwohl ich das Gefühl hatte, es wäre eher ander herum gewesen. Der Hobbit hatte unsere Küche eine ganze Zeit lang beschlagnahmt und uns dann ein Gericht aus dem Auenland präsentiert, das wirklich sämtliche Kochbücher übertraf. Mir war nicht bewusst, dass die Küche der Hobbits so gut ist.
Daraufhin hatten wir ihn, natürlich ohne jedlichen Hintergedanken, ermutigt, gerne öfters zu kochen. Vor allem, wenn er hinterher motiviert die Spülmaschine einräumte.

"Ich habe so das Gefühl, ich werde heute absolut nichts mehr tun", beschloss Lily, als wir es uns nach dem Essen zu zweit im Sessel gemütlich gemacht hatten.
"Da sind wohl deine Gehirnzellen überfordert?", säuselte Kili mit einem frechen Grinsen.
Seit dem Kommentar meiner Freundin waren die beiden damit beschäftigt, sich gegenseitig mit möglichst provokativen Nebensätzen auf die Nerven zu fallen. Dass Kili sich schnell an uns gewöhnen würde, war mir irgendwie klar gewesen, aber so schnell - das war wirklich ein Rekord.

"Kili, ich brauche meinen Schönheitsschlaf, vielleicht solltest du das deinen Gehirnzellen auch mal vorschlagen. Oder sind sie dazu zu überfordert?", murmelte Lily im Halbschlaf, Kilis Blick wurde angriffslustig.
Ich haute meiner Freundin, die sich neben mir einrollte, sanft auf den Oberarm: "hey, ich kann das Wort nicht mehr hören! Habt ihr's dann mal? Soll ich euch alleine lassen?"
Diese kleine Anspielung konnte ich mir beim besten Willen nicht verkneifen. Für Fili, der mir einen leicht warnenden Blick zuwarf, hatte ich nur ein Grinsen übrig.

"Leute?"
Abby tauchte im Türrahmen auf und spazierte zur Terrassentür: "July hat gerade beschlossen, dass wir erst morgen Klamotten kaufen gehen. Aber sie will noch kurz zum dm und Rewe und den Elben die Umgebung zeigen, die waren ja noch nicht viel unterwegs. Wollt ihr mit?"
In Anbetracht meiner schlafenden Freundin neben mir schüttelte ich den Kopf und damit war wohl auch entschieden, dass die Zwergenbrüder hier blieben.
Ihre Antipathie gegenüber den Elben war noch immer vorhanden und so blieben auch Thorin und, zu seinem Leidwesen, Ally Zuhause. Bilbo entschied sich ebenfalls dafür, er wollte die Sonne im Garten genießen. Typisch Hobbit eben.

July und Abby durchwühlten also zum wiederholten Male den Kleiderschrank ihres Vaters und beförderten mit Mühe und Not drei Outfits für Legolas, Thranduil und Aragorn zutage.
"Wenn wir jemanden haben, der die Einkaufstaschen trägt, hat sich der Aufwand schon wieder gelohnt", kommentierte Abby, als ich sie zur Tür brachte. Der Waldläufer neben ihr zog die Augenbrauen hoch: "wer sagt dir, dass wir das auch tun?"
"Die Tatsache, dass ich einen verletzten Fuß habe und ihr nicht", gab sie trocken zurück und schob ihn in den Vorgarten.
"Bis später!", rief ich den fünf hinterher, dann fiel auch schon die Tür ins Schloss.

"Leute, wir haben sturmfrei! Was stellen wir an?", rief ich euphorisch, als ich zurück ins Wonzimmer lief.

*Allys Sicht*

Wir saßen nun seit fast zwei Stunden auf der Terrasse und spielten Monopoly, da öffnete sich die Terrassentür. Lily, mit Wuschelfrisur vom Schlafen und lediglich einem Socken, betrat den Garten und blinzelte uns verschlafen entgegen. Die Sonne hatte sich nach gestern ganze Mühe gegeben und schien heute wieder in ihrer vollen Pracht.
"Kann mal jemand das Licht ausschalten? Ist ja nervig", brummelte sie und fiel wie ein Pfannkuchen auf den Stuhl neben mir.

"Guten Morgen, Dornröschen!", grinste ich und kassierte gleichzeitig von Fili eine hübsche Summe. Der Zwerg fluchte etwas unverständliches und seine Miene verfinsterte sich. Hätte er mal nicht zugelassen, dass ich alle Bahnhöfe kaufe.
"Nein danke, ich möchte von niemandem wachgeküsst werden", riss mich Lily aus dem Kontext und fuhr sich durch die Haare.
Evie gegenüber grinste listig und war gerade dabei, unseren gemeinsamen Gedanken auszusprechen, da hob Lily die Hand: "wage es ja nicht!"

Wie sieben Mittelerdler unser Leben komplett auf den Kopf stellten ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt