//Träume, T-shirts und Pärchen

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*Abbys Sicht*

Ich stand wie versteinert da und fühlte warme Lippen auf meinen.
ARAGORNS Lippen, um genau zu sein.
Erschrocken riss ich die Augen auf und sah...eine Couch?!

Verschlafen blickte ich mich um und stellte sehr intelligent fest, dass ich auf dem Sofa im Wohnzimmer lag, neben Bilbo, zugedeckt mit einer Decke.
Mein Hirn machte Überstunden und kam zu dem glorreichen Schluss, dass ich wohl eingeschlafen sein musste.

In diesem Moment kam July durch die Tür.
"Ach, auch mal wieder wach?",grinste sie, dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck.
"Sag mal, hast du ein Gespenst gesehen? Du schaust aus wie ein Stück Wand!"
Ich antwortete erstmal garnicht, sondern saß nur aufgewühlt und ratlos rum.
Da legte sich ein Schalter in meinem Kopf um, und plötzlich realisierte ich eine leider sehr traurige Sache.

"Es war alles nur ein Traum",flüsterte ich heißer.
Meine Schwester, die gerade meine Stirn gefühlt hatte, zog verwirrt beide Augenbrauen zusammen.

ES WAR ALLES NUR EIN VERDAMMTER TRAUM!?!

*Allys Sicht*

"Thoriiiin? Kannst du mich runter lassen?",bat ich meinen Freund.
Ich hockte nämlich immernoch auf seinen Schultern, wegen den Lichterketten.
"Ally, wir sind aber noch nicht fertig...",erinnerte er mich und hob mich vorsichtig von seinen Schultern.
Das er sich dabei keinen Bandscheibenvorfall holte, war ein pures Wunder.
"Ich bin nur schnell oben und zieh mir was anderes an!",benachrichtigte ich die umliegenden dreihundert Meter und flitzte die Treppe hoch.

In meinem Zimmer schleuderte ich meinen Pulli ganz schnell in die hinterste Zimmerecke. Es war einfach viel zu warm für sowas, und so entschied ich mich für ein lockeres, etwas bauchfreies T-shirt.
"Muss das so kurz sein?"
Beinahe wäre ich kreischend mit einem Kissen auf die Stimme losgegangen, merkte aber noch rechtzeitig, dass es nur der Zwergenkönig war.
Wenn der schon so schleicht, wie überlebt das July bei Legolas?!

"Wieso", ich grinste dreckig, "sag nicht, dass es dir nicht gefällt."
Ich ging lachend wieder aus meinem Zimmer raus und zwinkerte Thorin im Vorbeigehen zu.
Der schien für einen Moment sprachlos zu sein. Mission erfüllt.

*Angels Sicht*

Der Abschied von Karsten war schwer.
Sehr schwer. Vor allem seinerseits. Nachdem wir mit dem wirklich netten (nicht falsch verstehen!) Mann der Auffangstation geredet hatten, wurde Karsten in sein neues Zuhause gebracht und dort würde er es wahrscheinlich wirklich besser haben als bei uns...*hust* Pool *hust*
Doch der Igel hatte es mit dem Verabschieden wirklich nicht eilig.

„Komm, Karsten, lauf!", flüsterte ich ihm leise zu, als ich die Kiste mit der Kugel auf dem Boden absetzte und den kleinen stacheligen Ball auf den Boden setzte.
Der rappelte sich jetzt verdutzt auf und schaute mit riesigen WoBinIchDennHierGelandet-Blicken um sich.
Dann fiel sein Blick auf Thrandy, der seinen Arm besitzergreifend um mich gelegt hatte (als ob ich mich für den anderen Kerl interessieren würde, wenn hier der Elbenkönig persönlich steht!).
Karsten blinzelte, schaute verwirrt von der Kiste in sein neues Gehege und schien plötzlich zu verstehen.

Mit einem lauten Quietschen rappelte er sich auf, purzelte, stolperte und rollte schließlich hinüber zu dem Elben und versteckte sich hinter seinem Schuh.
Ich brach in ein lautes Lachen aus.
Das war zu komisch.
Ein Igel, der sich wie ein kleines Kind jetzt an Thrandys Hosenbein klammerte.
Ich werde heute sterben.
R.I.P. Angel

„Karsten es ist alles gut", der Waldlandkönig nahm vorsichtig den Stachelball in seine Hand und hob ihn auf Augenhöhe.
Liebenswürdig schleckte der Igel Thranduil die Nase ab und schmiegte sich an seine Wange.
Da könnte man ja glatt eifersüchtig werden!
„Erstaunlich, so etwas habe ich tatsächlich noch nie gesehen", meinte der Mann von der Auffangstation und beäugte verwundert die beiden.

*Abbys Sicht*

"Schau, sie ist wie ausgewechselt! Sie labert seit Minuten nur noch von irgendeinem Traum!"
Hektisch rannte meine besorgte Schwester um mich herum. Legolas, den sie zu Hilfe geholt hatte, stand mit einer Augenbraue in der Höhe neben mir.
"July, sie wird nur schlecht geträumt haben",versuchte er seine Freundin zu beruhigen.
Die schüttelte den Kopf. "Ich kenn doch Abby!"

Sie kannte mich, aber im Moment war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ICH mich kannte.
Ich hatte noch nie einen SO realen Traum. Noch NIE.
Und er war so schön gewesen...es wäre viel zu schön gewesen, wenn es wahr gewesen wäre...
Ich war so ratlos und verwirrt wie schon lange nicht mehr, bis ich doch einen Entschluss fasste.

"Wo ist der Helikopter?",fragte ich leise in den Raum.
"Wer?!" Meine Sis sah mich ratlos an.
"Wo ist Aragorn?",wiederholte ich mich.
"Er ist im Arbeitszimmer",beantwortete Legolas meine Frage.
Das reichte mir, um aufzuspringen und loszurennen.
"Wo willst du hin?!?",brüllte mir July nach und ich hörte, wie zwei Paar Füße mir folgten.

Ich rannte durchs halbe Erdgeschoss und riss die Tür zum Arbeitszimmer auf.
Ari stand am Fenster und kraulte Zuckerwatte, die auf der Fensterbank schlief. Verwundert drehte er sich zu mir.
"Abby? Hast du schon ausgeschlafen?",wollte er sagen.
Konnte er aber nicht mehr, denn in diesem Moment fiel ich ihm schon um den Hals und drückte meine Lippen auf seine.

*Julys Sicht*

Ich stand fassungslos im Türrahmen und hinterfragte meine Existenz, weil da doch tatsächlich meine Schwester und Aragorn mitten im Raum standen und sich küssten.
EINFACH SO!
"Das ging jetzt aber schnell",bemerkte Legolas und zog mich sanft weg, "lassen wir ihnen ein bisschen Privatsphäre, hm?"
Ich drückte ihn gegen die Wand und legte meine Arme um seinen Nacken. "Und was schlägst du dann vor?"

Glücklicherweise verstand er meinen Wink mit dem Zaunpfahl samt Haus und so standen jetzt zwei Pärchen küssend im Flur/ Zimmer.
Hoffentlich kommt jetzt keiner vorbei...
Meine Gebete wurden natürlich nicht erhört.

Evie und Fili kamen an uns vorbei, den Karton mit den Bastelsachen im Gepäck.
Als ihre Blicke auf Legolas und mich und Aragorn und Abby fielen, sah mich Evie erstaunt an.
Seufzend ließ ich wieder von meinem Freund ab. "Fragt einfach nicht."
Sie nickten und verschwanden in den Keller.
Da sie einen Karton dabei hatten, vermutete ich, dass sie bestimmt nicht so bald wiederkämen. Ich sage nur: Evie und Karton endet in einer Knutschaktion.
Als ob sich das gereimt hat...

Ich hoffe jetzt mal, dass ich wieder weiterleben kann, ohne Angst zu haben?
Eigentlich hätte ich euch mit Aria noch ein bisschen hingehalten, aber ich hatte echt keine Lust auf neue Morddrohungen... *hust*was eigentlich meine Schuld ist*hust*

Naja, auf jeden Fall hoffe ich, dass ihr jetzt zufrieden seid...

Wie sieben Mittelerdler unser Leben komplett auf den Kopf stellten ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt