//Der Gang zum Bäcker, Uno und die nicht vorhandene Klingel T2 ✓

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*Evies Sicht*

"Sag mal, welchen Tag haben wir heute?", Bilbo, der neben mir auf der Couch saß, sah mich fragend an.
"Montag", gab ich zurück und legte eine rote Karte auf den Stapel vor mir. "Uno!"
"Hör auf damit!", fauchte Ally, die noch mindestens fünf Karten in der Hand hielt und sah mich böse an.
Wir hatten irgendwann aus Langeweile angefangen, Uno zu spielen und heute hatte ich anscheinend mal sowas wie eine Glückssträhne.

Gerade, als Ally mit einem hinterhältigen Grinsen eine Karte ablegte, woraufhin ich vier neue Karten ziehen musste, ging die Wohnzimmertür auf.
"Evie? Fili?", Lily streckte ihren Kopf heraus, "ihr dürft mit zum Bäcker!"
"Nicht dein Ernst!", gab ich frustriert zurück, was sich gleichzeitig auf auf Ally bezog, die gerade ihre letzte Karte ablegte und somit das Spiel gewann.

"Zum Bäcker? Gibt's da Essen?"
Während ich alles andere als begeistert war, strahlte Fili und zog mich an einem Arm von der Couch.
"Eyyy!", beschwerte ich mich und stolperte hinter dem Zwerg her, der mich ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Raum zerrte.
Im Flur angekommen, grinste mir Lily entgegen: "Kili ist auch schon so euphorisch. Wenn sie einmal den Weg kennen, können wir sie theoretisch jeden Tag schicken und bekommen dann frische Semmeln!"

"Das könnte euch so passen! Als ob ich die beiden alleine gehen lassen würde", schnaubte es vom Treppenabsatz und July kam zu uns herüber, in der Hand einen Packen Klamotten.
Lily verzog beleidigt das Gesicht: "denk doch mal nach, wie praktisch das wäre!"
"Wir sollen euch bedienen, oder was?", Kili verschränkte die Arme vor der Brust und sah grinsend von oben auf meine Freundin hinunter.

"Für Diskussionen haben wir echt keine Zeit, wir haben heute viel vor!", mischte sich July ein und schüttelte den Kopf, sodass ihre blonden Haare nur so flogen.
"Hier sind Klamotten für euch, Jungs, ihr könnt euch im Bad hier unten umziehen und die Mädls gehen hoch!"
Kompromisslos schob sie uns alle in die entsprechenden Richtungen.

Zehn Minuten später verließen wir zu viert das Grundstück und, oh Wunder, uns schien die Sonne entgegen.
"Na, hoffentlich wird das Wetter heute besser als gestern", seufzte Fili und ich verzog in Gedanken an das Unwetter das Gesicht, während ich das Gartentor hinter mir zu zog.
"Hoffen wir es. Aber wenn, dann hätte ich diesmal gerne einen Schirm."

Der Zwerg lachte und reihte sich neben mir ein: "oh ja. Sowas bräuchten wir in Mittelerde auch mal, denn da hat man entweder gerade ein Dach über dem Kopf oder wird geduscht."
"Mein Beileid", meinte ich nur und beobachtete Kili und Lily, die ein paar Meter vor uns gingen und lachend herum alberten.

Wissend drehte ich meinen Kopf zu Fili und wir nickten uns zu.
"Die beiden passen ziemlich gut zusammen", stellte ich lachend fest, was wir beide dachten.
Der Zwerg neben mir nickte: "ja, sie scheinen sich gut zu verstehen. Von mehr würde ich im Moment aber erstmal nicht ausgehen."
Ich zuckte die Schultern und grinste zweideutig: "was nicht ist, kann ja noch werden."

*Julys Sicht*

"Ha! Uno!", ich grinste siegessicher.
Wir hatten erfolgreich den Tisch aufgedeckt und warteten jetzt nur noch auf unsere Semmeln und das Brot.
Diese Zeit vertrieben wir uns mit Uno auf der Couch, was Allys Idee gewesen war.

Auch, wenn von den Mittelerdlern keiner mitspielen wollte, sahen sie uns ganz genau zu. Legolas, der sich neben mich gesetzt hatte, hatte die Logik des Spiels lustigerweise sofort verstanden und gab mir immer wieder hilfreiche Tipps, was meine Karten anging.
Ally und Abby waren deshalb nicht sonderlich gut gelaunt und hatten schon mehrmals versucht, mich irgendwie am gewinnen zu hindern, aber meinen elbischen Mitspieler konnten sie nicht austricksen.

"Wie kann es sein, dass wir drei das Spiel seit Ewigkeiten kennen -und ich möchte betonen, dass wir eigentlich gar nicht so schlecht sind!-, und Legolas das nach zwei Runden besser kann, als wir alle zusammen?!", regte sich Ally auf und pfefferte eine Karte in die Mitte.
Vermutlich hätte es sie einen Nervenzusammenbruch gekostet, wenn wir weitergespielt hätten, aber in diesem Moment unterbrach uns glücklicherweise die Klingel.

Wie sieben Mittelerdler unser Leben komplett auf den Kopf stellten ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt