//Abendessen und eine nette Zimmeraufteilung T1 ✓

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*Julys Sicht*

"Also, meine Lieben, zum Mitschreiben: das da ist eine Pizza. Das ist gebackener Teig, darauf eine Soße aus Tomaten und dann noch Fleisch oder Fisch und ganz viel geschmolzener Käse. Das ist zu hundert Prozent essbar", erklärte ich ruhig und deutete auf die drei Teller, voll belegt mit verschiedenen Pizzastücken.
Dazwischen standen zwei Schüsseln Nudeln und ein Topf mit Soße.
"Nehmt euch einfach was, es wird euch schmecken. Versprochen", meinte Lily und nahm sich ein Stück Margherita.
"Guten Appetit."

Ein allgemeines Gemurmel brach los und jeder nahm sich, mehr oder weniger zögerlich, ein Stück Pizza.
Aragorn fummelte als erstes mit der Gabel den Belag komplett herunter und bestarrte ihn ausgiebig.
"Aragorn, das kann man auch zusammen essen. Schau her, so isst man Pizza", meine Schwester, die neben mir saß, schob sich ein riesen Stück in den Mund.
Ich machte den Mund auf um sie davor zu warnen, dass das Zeug heiß war, da sprang sie auch schon auf und rannte in die Küche.
Kurz danach hörte man sie lautstark fluchen.

Ich brach bei Aragorns erschrockenem Blick in Lachen aus und griff nach dem Besteck.
"Lasst es euch schmecken und wundert euch nicht. Es ist nur noch ein bisschen heiß."
Erleichtert griff der Waldläufer gegenüber von mir zu seiner Gabel, schob den Belag zurück und biss dann in sein Pizzastück.
Bilbo, der am schnellsten auf den Geschmack gekommen war, schnappte sich bereits das zweite, während Kili zögerlich nach den Nudeln griff.

Um eventuelle Streitereien zu vermieden, hatten Ally und Lily die Kopfseiten des Tisches besetzt und die beiden Könige weit von einander entfernt platziert. Wir Mädls und Bilbo dienten dabei als Platzhalter, die notfalls eingreifen konnten.
Bis jetzt lief es zwar zwischen den Zwergen und Elben relativ unspektakulär, aber wir wollten trotzdem so wenig wie möglich provozieren.

"Wie sollen wir eigentlich das mit den Klamotten und den Schlafplätzen regeln?", ergriff Evie das Wort und schöpfte sich Soße auf den Teller.
Ally zuckte mit den Schultern und lehnte sich quer über den Tisch, um an ein Pizzastück mit Pilzen zu kommen: "keine Ahnung. Aber July und Abby wohnen hier, die kennen sich besser aus."
"Ihr wohnt nicht alle hier?", warf Fili irritiert ein.
Meine Schwester ihm gegenüber schüttelte den Kopf: "nein, die drei wohnen hier nur vorübergehend während unsere Eltern im Urlaub sind."

Ich griff nach einem weiteren Pizzastück und griff das vorherige Thema wieder auf: "also wegen den Klamotten hab ich schon eine Idee."
"Schieß los", kam es von Lily, deren braune Haare von einem rosanen Handtuch-Turban nach oben gehalten wurden.
"Naja, nur weil wir Ferien haben, heißt es nicht, dass die Geschäfte zu sind. Für die nächsten zwölf Stunden finden wir was in Papas Kleiderschrank und morgen können wir ja einkaufen gehen."
Während ich redete, nahm das Gewitter draußen noch mehr zu, der Regen peitschte mit voller Wucht gegen die Fenster.

Ich musterte das Szenario besorgt, bevor ich mich langsam nach rechts wandte.
"Sag mal, Abby?"
"Hm?", meine Schwester drehte sich zu mir und sah mich mit ihren blauen Augen fragend an.
"Sind die Fenster oben zu?"

*Lilys Sicht*

"Verdammte Scheiße!", ohne jeglichen Zusammenhang katapultierte sich Abby nach oben und schoss aus dem Raum.
Kurz darauf ging das Licht im Flur an und sie polterte lautstark die Treppe nach oben.
Verdattert sahen wir ihr nach.
"Was hat sie denn jetzt?", Kili sah mehr als irritiert von dem jetzt leeren Stuhl, zur offenen Wohnzimmertür und wieder zurück.
"Wir hatten oben ein paar Fenster gekippt und wenn es da jetzt rein geregnet hat, gehen wir morgen nicht einkaufen, sondern trocknen die Teppiche", seufzte July und stand ebenfalls auf.

Während die beiden Schwestern jetzt anscheinend, für uns nicht sicht- aber einwandfrei hörbar, alle Fenster in jeglichen Zimmer überprüften, zuckte ich lediglich mit den Schultern und griff wieder zu meiner Gabel.
"Nachdem wir das mit den Klamotten jetzt halbwegs geklärt haben: hat jemand schon Ideen für eine Zimmeraufteilung?"
Mir gegenüber ruckte Allys Kopf nach oben: "was?!"
Ihr Ton war schärfer als beabsichtigt, weshalb Bilbo etwas zusammenzuckte und Thorins Blick zu meiner Freundin schnellte.

Wie sieben Mittelerdler unser Leben komplett auf den Kopf stellten ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt