//"Meine Küche!!" 2.0

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*Julys Sicht*

Ich flitzte nach einer kurzen Phase des Sammelns Richtung Küche. Mit Bilbo hatte ich ja kein Problem, aber wenn Kili auch noch dabei war, war es nur eine Frage der Zeit bis etwas schiefging.
Aber meine Bedenken waren wohl doch unbegründet, denn als ich im Türrahmen zu stehen kam, blieb mir aus einem ganz anderen Grund der Mund offen stehen.
„Was zur Hölle macht ihr da?!"
Die beiden waren gerade dabei, in eine Monster-Schüssel alle Tiefkühl-Produkte aus unserer Truhe zusammenzukippen, daneben schütte Kili munter in einen Monster-Topf alle anscheinend noch vorhandenen Nudeln.
Ähm...?

Der Hobbit drehte sich jetzt zu mir: „Da ich dachte, dass du jetzt keine Lust und Zeit mehr zum Einkaufen hast, mussten wir eben kreativ werden!"
„Indem ihr Gemüsepfannen, Pommes und Fischstäbchen zusammenkippt?", beide meiner Augenbrauen hoben sich.
„Exakt", kam Kilis Antwort mit leuchtenden Augen.
„Und wie wollt ihr das alles in einer Pfanne, bzw. auf einem Blech, machen?", kam jetzt auch die Frage von Lily, die hinter mir auftauchte.
Der Hobbit blickte uns scheinheilig an: „Das kann man nicht alles zusammen braten?"
Facepalm.
Einfach nur Facepalm.

Und so fing die ganze Arbeit erst an.
Um nämlich verbrannte Fritten, bzw. verkohltes Tiefkühlgemüse zu vermeiden, sortierten Lily und ich eigenhändig das Zeug entweder in die Pfanne oder auf das Backblech.
Der Hobbit stand derweil beleidigt mit verschränkten Armen daneben: „Das wäre doch mal etwas komplett Neues und Verrücktes geworden! Warum lasst ihr mich nicht einfach kochen? Habe ich jemals etwas falsch gemacht?"
„Das nicht gerade", murmelte ich zurück, während ich angestrengt zwei zusammenklebende Fischstäbchen zu trennen versuchte, „aber du kennst dich vermutlich nur mit frischen Zutaten aus. Das hier ist einmal eine komplett andere Kunst."
Seufzend betrachtete ich die nun jeweils in 4 Stücke gebrochenen Stäbchen.
Das konnte ja noch heiter werden.

*Abbys Sicht*

„Ari? Ariiii? Ari! ARAGORN!"
„Hmmh? Was hast du gesagt?", gedankenverloren drehte sich mein Freund zu mir um.
„Was ist los, du zerstörst die Zeitung?" Tatsächlich hatte der Waldläufer während seiner augenscheinlichen Überleg-Meditations-Sessions angefangen, von unserer Fernsehzeitung (von vor gefühlt nem halben Jahr, als ob wir da jemals auf einem aktuellen Stand wären...) eine Seite nach der anderen auszureißen.
„Er hat Angst, dass Zuckerwatte nicht mehr kommt", meinte Leggy, der sich nicht mehr in die Küche traute, seit ihn seine Freundin gerade eben murrend und genervt aus der Küche verbannt hatte.
Irgendwas ging bei den Chefköchen gewaltig schief, das war zumindest meine Meinung.
„Ahaaaaa", bevor ich zu meiner geplanten Erläuterung des Verhaltens von Katzen gekommen war, ertönte von ganz oben, also augenscheinlich Dachboden, erst ein Kratzen und dann ein regelmäßiges „Dong", wie als würde irgendetwas immer wieder irgendwo dagegen klopfen.

„WHAT THE HELL?!", im ersten Obergeschoss knallte eine Tür, dann erschien eine verwirrte Ally mitsamt König ohne Berg auf dem Treppenabsatz: „wer veranstaltet da oben so einen Lärm??"
Ich war schon auf dem Weg zu ihr und sprintete weiter Richtung Dachboden: „Keine Ahnung, da ist nämlich keiner!"
Ihre Augenbrauen wanderten in die Höhe, dann rannte sie mir hinterher.
Wir waren das Superagenten-Strike Team und auf sehr geheimer Mission unterwegs -nicht.

Oben auf dem Dachboden angekommen, blieb ich wie vom Blitz getroffen schlagartig stehen. Durch das geisterhaft halb geöffnete Dachfenster, das eigentlich geschlossen sein müsste, schob sich eine schwarze Pfote und tastete ins Lehre.
„Ist das...?!", Ally stockte ebenfalls.
„Jep", grinste ich, „da wird sich der Herr Gondor aber freuen!"
„MIAU!"
Krach. Klirr. Bumm.
„WHAT THE FUCK, ZUCKERWATTE!?", ich sprang gerade noch zur Seite.
Der schwarze Fellball war nämlich so eben halb durch die Decke geflogen und halb auf Kissen, Lego, und Glasschränken gelandet.
Ja geil.

*Angels Sicht*

"Zuckerwatte!", rief ich, als ich den Dachboden betrat.
Ich hatte nicht sehr gesunde Geräusche von oben gehört und war deshalb wie eine Irre die Treppe hoch gerannt, hatte jetzt Seitenstechen und die Atmung einer sterbenden Kuh.
"Miau!"
Die schwarze Katze blickte mich mit großen Augen an, dann nahm sie Anlauf und lief zu mir.
Ich breitete freudestrahlend die Arme aus um sie aufzufangen, da rannte das doofe Viech an mir vorbei zur Treppe.
Zu...
"Karsten?!?"
Tatsache, die Katze knuddelte gerade den Igel.
"Aww, wie süß", trötete Abby, "Ich will baby Igel!!"
Thorin wurde fast kalkweiß ich Gesicht: "Aber das ist ein Igel... und eine Katze, das...das geht doch nicht, das...IGITT, ABBY!!"
Oh. Man.

"ARAGORN, DEINE FREUNDIN VERSTÖRT THORIN!!", brüllte ich über die Schulter ins Treppenhaus, gleich darauf hörte ich den Waldläufer die Stufen hochjagen.
"Abby, was hast du getan?!"
"Nihiiix!", gab die überzeugend von sich.
"Sie verstört Thorin", brummte Ally und tätschelte ihrem Freund die Schulter, der verstört auf Karsten blickte, der auf Zuckerwattes Kolf saß und zwischen ihren Ohren herraussah.
"SIE LEBT!!"
Mit einem Aufschrei stürmte Aragorn nach vorne und umarmte seine Freundin.
"Jetzt dreht er komplett durch", flüsterte Legolas in den Raum.
"Ich wüsste schon, mit welcher 'Medizin'", ich malte Anführungszeichen in die Luft, "sie ihn kurieren könnte."
"Angel...", meine Cousine hob drohend den Zeigefinger über Aris Rücken, "halt den Mund!"

*Julys Sicht*

"Wie können Fischstäbchen so kalt sein?!"
Ich lag unter drei Kuscheldecken auf der Couch in Legolas Armen, den ich zu mir kommandiert hatte, und umklammerten seine Hände.
Die waren nämlich unfairer Weise schön warm -im Gegensatz zu meinen.
"Sie sind gefroren, Engel", erinnerte mich mein Freund netterweise und zog mich näher, um seinen Kopf auf meinem abzulegen.
"Wisst ihr, dass ihr extrem süß zusammen seid?", tönte es aus dem Sessel, wo sich Evie auf Filis Schoß gepflanzt hatte und sich von ihm die Haare flechten ließ.
"Heeey!", beschwerte sich der.
"Jaaaa, du bist auch süß", meine Freundin verdrehte lächelnd die Augen.
Fili machte ein sehr zufriedenes Gesicht.

"Wenn eine Frau über dich die Augen verdreht und dabei lächelt, hast du alles richtig gemacht", grinste Lily, die mit Kili aus der Küche kam, Bilbo im Schlepptau.
"Oder sie wird dich umbringen", ergänzt meine Schwester, die die Treppe runtertrappelte.
"Geht's Zuckerwatte gut?", fragte Legolas sie, ich hob die Augenbraue.
"Zuckerwatte? Die hat den Krach veranstaltet?"
"Sie ist durch's Dachfenster gekommen", erklärte Aragorn, der hinter Abby auftauchte, "Angel, Thranduil, Thorin und Ally machen das wieder zu. Ich soll euch ausrichten, dass sie Hunger haben und ihr gefälligst Essen machen sollt."
"Gleich", meinte ich nur und kuschelte mich an Leggy, "Jetzt brauch ich erst eine Kuscheleinheit!"

[Knuddel]


Wie sieben Mittelerdler unser Leben komplett auf den Kopf stellten ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt