//Thunfisch-Eis und Tarzanschaukeln

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(Skizze oben bitte einfach ignorieren und dann gegen Mitte des Kapitels zu Rate ziehen.)

*Evies Sicht*

„BODEN!", neben mir umarmte Lily den Angesprochenen, in dem sie sich flach auf die Erde warf.
Die Augenbrauen des Mannes, der uns aus der Gondel geholfen hatte, wanderten unter seiner Sonnenbrille sichtbar nach oben.
Vertraulich zwinkerte ich ihm zu: „Es tut mir wirklich ausdrücklich leid, aber meine Freundin hat vergessen ihre Medikamente einzunehmen."
Vom Boden kam ein protestierendes Grunzen. „Jetzt benimm dich!", raunte ich Lily zu und half ihr zusammen mit Kili auf die Beine, der seine Freundin fürsorglich umarmte, was natürlich sofort von Ally mit einem Bild dokumentiert wurde.

Irgendwann stieß dann auch der Rest der Truppe zu uns. Angels Magen knurrte gewaltig. Diese schaute uns nur mit riesigen Hundeaugen an: „Eis?"
Thranduil facepalmte sich.
„Also ich bin dafür?", Lily, der es auf mysteriöse Weise anscheinend wieder gut ging, hüpfte munter voraus Richtung einer Eisdiele.
Mehr oder weniger enthusiastisch folgten wir zu „Der verrückte Eismacher".
Jetzt fing Abby an zu grinsen: „den kenn ich, den gibts auch neben unserer alten Schule!"
Thorin dagegen schien eher Angst zu haben: „Was heißt verrückt?"
July, die ihre Schwester verstanden zu haben schien, warf ihm einen eindeutigen Blick zu: „Das wirst du schon noch sehen..."

Das tat er dann auch.
Die Augen vom König unterm Berg wurden immer größer, bis sie eher Fußbällen ähnelten und Ally ihn warnte, dass durch den Druck Augäpfel platzen können. (Das ist irgendwie...widerlich.)
Ich las derweil einmal Fili alle Eissorten vor, der nicht wusste, wohin er zuerst schauen sollte: „Currywurst, alkoholfreies Bier, weiße Stracciatella, Pommes, Ketchup, Espresso, Pizza Magherita, Champagner, -"
„What the hell?", auch Angel geriet ins Staunen und unterbrach mich.

Schließlich hatten wir dann alle unser Eis, beziehungsweise teilten wir uns immer eins zu zweit und Bilbo bekam einen eigenen Becher. July und Legolas naschten an Erdbeermilchshake, Latte Macchiato und Obstsalat, während sich ihre Schwester und der Waldläufer über Wiener Schnitzel, Käsekuchen und Mayonnaise hermachten. Neben uns probierte Thranduil Champagner, während Angel im Whiskey-Eis herumstocherte.
Vor Ally und Thorin standen drei Kugeln Weißbier, vor Lily und Kili Ketchup, Pommes und Mayonnaise und Bilbo bekam den Kinderbecher mit Lillyfee-, Schlumpf- und Pirateneis.
Und vor mir und Fili thronte ein Becher mit Gurke, Thunfischpizza und Zartbitterschokolade.
Läuft bei uns.

*Julys Sicht*

"Also Thunfisch war echt ein Reinfall!", berichtete uns Evie, nachdem wir alle unser Eis aufgefuttert hatten.
"Warum nehmt ihr bitte auch Thunfisch-Eis?!", ich schüttelte mich bei dem Gedanken.
"Weil der Sinn dieser Eissorten darin besteht, etwas total verrücktes zu probieren", rechtfertigte sich meine Freundin.
"Also ich find ja, es hat nach Hühnchen geschmeckt", warf Fili ein.
"Alles schmeckt wie Hühnchen. Außer Hühnchen, das schmeckt wie Fisch", tönte es aus der Richtung meiner Schwester, die es -mal wieder ganz lustig- mit dem zitieren nicht sein lassen konnte.
"Ein Thunfisch- Eis, das nach Hühnchen schmeckt...und für sowas bezahlt man Geld", grummelte Thorin.
"Auf die paar Euro kommt's auch nicht mehr an", konterte Angel.
Ne...ist ja nur unser Geld.

"Ich geh jetzt schaukeln, kommt jemand mit?", Bilbo deutete auf die übergroßen sogenannten
"Tarzanschaukeln", die einfach nur ganz lange Ketten hatten, damit man möglichst weit schwingen konnte. (Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich das beschreiben soll; schaut euch bitte die Skizze oben an.)
"Auf jeden Fall", grinste Lily.
Ich schloss mich ebenfalls an, und so marschierte unsere Gruppe zu den Schaukeln.
Was soll ich sagen: es war nicht unsere beste Idee.

Bilbo und Lily flogen beim ersten Versuch, von dem kleinen Podest auf die Schaukel zu springen, von dem Ding und fielen den ganzen Weg vom Hügel nach unten, verletzten sich beide jedoch nicht großartig.
Der Hobbit, der es dann mit kleinen Hilfen doch noch auf die Schaukel schaffte, war so leicht, dass er bis in eine Fichte auf der anderen Seite des Hügels hinein schwang und auf dem Rückweg ein paar Äste mitriss, die ich dann in Feinstarbeit aus seinen Locken befreite, was wirklich kein Spaß war.
Legolas und Aragorn waren danach so abgeschreckt, dass sie freiwillig auf's Schaukeln verzichteten, Lily schloss sich nach ihren unangenehmen Erfahrungen liebend gern an, während wir ihren Freund gar nicht mehr von der Schaukel bekamen.
Die Zwergenbrüder hatten definitiv von uns allen am meisten Spaß -und das bezieht sich auf alle Attraktionen.
Evie, sowie ich, schaukelten ganz passabel ein paar Runden, während Angel und Thranduil sich für zu erwachsen hielten.
Meine werte Schwester stoppte so arg mit den Füßen, dass sie rückwärts von der Schaukel kippte -Gott sei Dank war sie da schon am niedrigsten Punkt (Skizze: in der Mitte, ganz unten!) angekommen und fiel nur knappe 20 Centimeter.
Ally überredete Thorin und brachte den König -immernoch mit Glitzersteinchen-Sonnenbrille- tatsächlich dazu, auf die Schaukel zu steigen.
Selbstverständlich hielt sie alles auf Video fest, genauso wie Angel, die die verzweifelten Versuche von Ally filmte, die ihrerseits versuchte, Thorins Schaukel zu stoppen -ohne davon über den Haufen geschaukelt zu werden.

"Und jetzt?", fragte Angel, nachdem wir die Schaukel einer kleinen Sechsjährigen überlassen hatten.
"Keine Ahnung. Wir müssen bis zum Feuerwerk auf jeden Fall noch Zeit totschlagen", meinte ich und steuerte auf das große Trampolin zu.
Das Ding stand wie auf einem ein Meter hohen Gerüst und hatte verschieden bunte Netzte, die als Abgrenzung zu anderen Hüpfern dienten. Da außer uns allerdings niemand da war, missachteten wir sie einfach.
Auch das war im Nachhinein gesehen nicht die allerbeste Idee.

Während alle anderen relativ gesittet rumhüpften und -die Talentierten unter uns- mal einen kleinen Salton einbauten, brüllten
Kili und Fili aus voller Kehle und sprangen so übermütig, dass einem Angst und Bange werden musste
Nicht nur einmal krachten sie mit jemandem zusammen. Einmal sprangen sie ihrem armen Onkel quasi ins Gesicht, das danach von Ally mit einer kalten Cola-Flasche gekühlt wurde, und einmal knallten sie mit Lily zusammen, die sich in einem Salto versucht hatte.
Alle drei lagen sie dann übereinandergestapelt auf dem Netz und wurden von einem Mitarbeiter rausgeschmissen, was meine Schwester und ich mit hämischen Lachen beurteilten.
So einen Tag würden wir bestimmt nie wieder erleben.

Jetzt ist es doch tatsächlich schon so weit -heute ist Weihnachten!
✨🌲
Egal wie -oder ob- ihr feiert, wir wünschen euch von Herzen alles, alles Gute und frohe Weihnachten mit euren Lieben (auch, wenn die Familienfeiern dieses Jahr kleiner ausfallen müssen).

[Knuddel] und ganze viele Kekse und schöne Geschenke.

P.s.:
Die Tatsache, dass ich mit der Skizze der Schaukel mehr Zeit verbracht habe, als mit den Kapitel ist irgendwie leicht traurig...trotzdem hoffe ich, dass sie euch geholfen hat -auch, wenn sie wie eine Badewanne ausschaut.

Wie sieben Mittelerdler unser Leben komplett auf den Kopf stellten ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt